Kykladen 2019

Kojencharter im Traumrevier Kykladen


Santorin

Der 2. Einsatz für Windbeutel-Reisen führt mich nach Athen. Ich werde ab Mitte August 2 x 10 Tage die Kykladen unsicher machen.

 

Hier die Törndaten:

Skipper: Charly
Crew: Dirk, Frank, Maria, Meike, Merle, Silvia, Winfried
Schiffsname: AOTOA
Schiffstyp: Bavaria 47 cruiser
Zeitraum: 2 x 10 Tage Tage
Zeitpunkt: 18.08. - 28.08.2019

 

Der Törnverlauf

Legende: (beim Klick auf das Symbol werden weitere Informationen angezeigt)

Hafen oder Marina mit Anlegemöglichkeit
Ankerplatz (evtl. mit Mooring-Bojen)
Insel

Samstag, 17.08.2019
leichter Regen, 20°
Viersen

Morgen geht es wieder los. Logbücher, Crewlisten und Seemeilennachweise sind gedruckt, der Check-in bei Eurowings ist gemacht. Nun muss ich nur noch meine Taschen packen und los gehts. Und diesmal achte ich darauf, das mein Handgepäck max. 8kg wiegt. Beim letzten Flug, auch mit Eurowings, waren es 12kg. So durfte ich 48 Euro fúr Übergepäck zahlen. Das passiert mir nur einmal.

Zurzeit zeigt uns www.windy.com , meine neue Wetter-App, für die Kykladen mehr Wind als in Dalmatien.


Video by www.windy.com

Im Mittel sind es 5 Bft. aus N-NE. Das verspricht einen hohen Segelanteil beim Törn.

Montag, 19.08.2019
NE5-7, sonnig, >30°
Viersen - DUS - Athen

Heute geht es los. Leider habe ich einen nicht sonderlich beliebten Early-Morning-Flight erwischt. So bin ich schon um 5 Uhr am Flughafen und gönne mir nachdem ich mein Gepäck aufgegeben habe und durch den Sicherheits-Check bin, ein gutes Frühstück.

Der Flug selber ist völlig ereignislos und so stehen wir bald schon zu dritt in Athen am Taxistand. Eine 1/2 Std. später sind wir auch schon in der Marina Alimos. Die AOTOA, mein Zuhause für die nächsten 3 Wochen, ist noch nicht da. Doch sie ist unterwegs und wird in der nächsten Stunde erwartet.

Die 3 Jungs sind schon seit gestern in Athen und auch bereits in der Marina. Fehlen nur noch Merle und Meike. Als die beiden eintreffen ist die Crew komplett.

Die AOTOA ist inzwischen auch schon da und so kann unser Einkaufskomittee sich um den Einkauf kümmern. Sie sind schnell zurück und so füllt sich der Kühlschrank mit allerei Köstlichkeiten und auch in den Schaps stappeln sich die Lebensmittel. Fein, können wir doch bald schon essen gehen. Wir probieren das To Nisis aus. All you can eat and drink für 13 Euro pro Person. Das ist günstig. Und es schmeckt sehr gut.

Dann ist er auch schon so gut wie vorbei der 1. Tag.

Montag, 19.08.2019
Kalamaki - O.Sounion
NE5-7, sonnig, >30°
27,2 sm / 4:20h


19.08. Kalamaki - O.Sounion 27,2 sm / 4:20h
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Wie auch vor 9 Jahren geht es am 1. Tag Richtung O. Sounion , der Bucht unterhalb des Tempels. Wir segeln nur mit dem Vorsegel. Das bringt uns ausreichend schnell vorwärts. Nach 4 1/2 Std. sind wir in der Bucht angekommen. Den Versuch, heute schon Kea zu erreichen haben wir aufgegeben. Denn inzwischen haben wir knapp 30kn Wind. Und konnten auch die notwendige Höhe nicht laufen. Und kreuzen bei 6-7 Bft. ist keine sehr gute Idee.


auf dem Weg nach O. Sounion

In der Bucht springen ein paar ganz Mutige ins Wasser. Der Wind ist hier so stark, das sich in der Bucht schon kleine Schaumkronen bilden. Da macht das Schwimmen nicht viel Spaß. Wir genießen dafür ein kaltes Mythos.

Auf einen Besuch des Tempels hat auch dieses Mal niemand Lust. Also bleibt das Dhingi an Deck.

Schnell ist das Abendessen, Spaghetti Bolo, fertig. Es werden alle satt und wir genießen den Abend. Der Wind läßt ein wenig nach. Ich baue mir, wie immer, draußen mein Bett, verzichte heute einmal (aufgrund des starken Windes) auf mein abendliches Bad und bin bald im Land der Träume verschwunden.

Dienstag, 20.08.2019
O.Sounion - O. Phykiada (Kythnos)
NE5-7, sonnig, >30°
27,2 sm / 4:30h


20.08. O.Sounion - O. Phykiada (Kythnos) 27,2 sm / 4:30h
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Als ich wach werde ist die Sonne schon über dem Tempel aufgegangen. Ich springe schnell ins Wasser, bevor das Schiff wach wird. Das ist einfach klasse. Der Wind hat nachgelassen. So ist das Schwimmen sehr angenehm. Wir haben in der Nacht noch neue Nachbarn bekommen. Die waren aber leise. Habe ich nicht mit bekommen. Ich schwimme zum Anker. Der hat sich perfekt eingegraben.

Es ist gerade 1/4 nach 9 als wir Ankerauf gehen. Wir können noch in der Bucht das Vorsegel setzen. Diesmal setzen wir das Vorsegel direkt im 1. Reff. Sobald wir die Abdeckung durch das Kap Sounion verlassen, werden die Wellen höher. Ich schätze 1 1/2 - 2m werden sie schon haben. Wir segeln mit 8-9kn auf die Südspitze von Kea zu. Da wir so schnell sind, schlage ich vor, bis Syros zu segeln. Doch werden nach und nach immer mehr von der Seekrankheit erwischt. Dann dreht der Wind und w[r müssen höher an den Wind. Ich setze noch das Groß im 1. Reff. Doch keiner hat mehr richtig Lust, die nächsten 3 Std. gegenan zu bolzen. Also falle ich ab und segle zu unserem ursrpünglichen Ziel, Phykiada auf Kythnos. Hier finden wir einen schönen Ankerplatz auf 6m. Der Wind ist hier schon viel schwächer. So gefällt uns das.

Da wir alle Hunger haben mache ich ein paar Pfannekuchen. Das kommt immer gut an. Danach aber ab ins Wasser und zum Anker schwimmen. So richtig tief hat er sich nicht eingegraben. Aber die Spitze steckt schon im Sand. Trotzdem werde ich wohl wieder in der Nacht die Anker-App aktivieren.

Der Nachmittag verfliegt im Nu und schon ist es Zeit fürs Abendessen. Silvia schnibbelt alles vor. Wir machen uns noch ein Sundowner. Leider braucht die Sonne etwas länger. So müssen wir unseren Gin-Tonic trinken, bevor die Sonne untergegangen ist.

Ich fabriziere wieder meine Kartoffel-Gemüsepfanne. Dieses mal mit Gehacktem, aber ohne Tomatenstücke. Wird auch bis auf den letzten Krümmel vernichtet.

Und schon ist der 3. Tag vorbei. Der Wind wird auch hier nicht viel weniger. So wird es für den einen oder anderen eine unruhige Nacht. Ich baue mir, wie immer, draußen mein Bett und bin schnell im Land der Träume verschwunden.

Mittwoch, 21.08.2019
O. Phykiada (Kythnos) - Mericha (Kythnos) - O. Stephanou (Kythnos)
NE6-7, sonnig, >30°
20,0 sm / 4:59h


21.08. O. Phykiada (Kythnos) - Mericha (Kythnos) - O. Stephanou (Kythnos) 20,0 sm / 4:59h
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Der Tag beginnt mit einem Sprung ins Wasser. Mein Platscher hat wohl den einen oder anderen geweckt. Als ich wieder an Bord komme, ist der Kaffee schon in der Mache. Also schnell geduscht und rasiert und schon kann der Tag kommen. Auch die Sonne ist wieder da. Wenn auch verspätet. Die Berge sind schuld. Doch langsam steigt sie höher und taucht die Bucht in ein schönes Licht.

Heute soll es wieder sehr windig werden.

Wettervorhersage HNMS
SOUTHEAST AEGEAN IKARIO
NORTH OF 37.00 NORTH 6 VERY SOON 6 OR 7. SOUTH OF 37.00 NORTH NORTHWEST 5 OR 6. MODERATE

es geht zuerst nach Mericha (nur 2sm entfernt). Dort darf ich für 2-3 Std. kostenlos liegen. Für das Füllen unseres Wassertanks bezahlen wir 5 Euro. Das Liegen selber ist kostenlos.

Schnell sind die Mädels von Bord und auf dem Weg zum Supermarkt. Auch die Jungs gehen einmal durh den Ort. Ich genieße die Ruhe an Bord. Doch die dauert nicht lange. Die ersten Tüten mit neuen Vorräten kommen an Bord.

Dann ist auch die restliche Crew wieder da und wir machen uns auf nach Syros. Mal schauen ob wir es heute schaffen.

Schon im Hafen haben wir 15 Lage. Wir motoren die nächsten 3 Std. gegen den Wind bis zur NE-Spitze von Kythnos. Jetzt können wir Segel setzen. Doch wir können den Kurs nach Syros nicht anlegen. Dirk schaut auf die Karte nach möglichen Zielen und wir entscheiden uns für die Agios Stephanou (oder Stefanos).

Die Wellen erreichen jetzt schon eine Höhe von gut 2m. Mit einem winzigen Vorsegel machen wir 7-8kn Fahrt. Wieviel Wind ist, merken wir erst beim Segel bergen. Das knattert ganz schön beim Einrollen. Wir schauen uns zuerst die O. Agios Ioannis. Fahren dann aber doch in die O. Stephanou (oder Stefanos). Dort finden wir einen Sandfleck auf 7m. Perfekt. Es gibt hier 2 Restaurants. Da das 2. sehr gute Rezesionen hat, entscheiden wir, heute essen zu gehen. Also machen wir das Dinghi klar und so bringe ich die Crew in 2 Touren ans Land. Es gibt genug Möglichkeiten, mit dem Dinghi anzulegen.

Die Taverne Ταβέρνα Ο Καντρής - Polska obsluga liegt in der 2. Reihe. Hier kocht die Chefin noch selber jeden Tag frisch. Ich bekomme die letzte Portion Rabbit Stifado. Sehr lecker. Und günstig ist die Taverne auch noch.

Ταβέρνα Ο Καντρής

Donnerstag, 22.08.2019
O. Stephanou (Kythnos) - Loutra (Kythnos)
N6, später N6-7, sonnig, >30°
8,0 sm / 1:45h


22.08. O. Stephanou (Kythnos) - Loutra (Kythnos) 8,0 sm / 1:45h
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Wettervorhersage HNMS
SOUTHEAST AEGEAN IKARIO
NORTH 6 SOON NORTH OF 37.00 6 OR 7. MODERATE

Der Tag fängt an wie alle anderen. Ein Sprung ins Wasser, ein heißer Kaffee, ein gutes Frühstück. Das wars dann aber auch. Danach reiht sich für den Rest des Tages eine Katastrophe aun die nächste. Das 1. ist die Ankerwinsch, die streikt. Als nächstes ist es das Schiff von Giorgos, das mit 2 Gästen an Bord Richtung Meer treibt. Dann kracht Giorgos mit seinem Boot in unseres. Als vorläufig letztes reißt er meinen Anker aus dem Grund. Nachdem ich ihn wieder ins Flach gezogen haben, geht Giorgos noch einmal längseits. Mein Anker kann beide Schiffe nicht halten und geht natürlich auf Drift. So kreisel ich mit 2 Schiffen um den Anker während er mit Frank, Dirk und Winni den Anker per Hand hochzieht. Als wir ihn endlich oben haben, fährt Giorgos vor nach Loutra. Ich laße noch den Außenborder an Bord bringen und das Dinghi auf Deck legen. Dann folge ich ihm.

In Loutra ist leider nur ein Platz an der Außenmole frei. Ich brauche 4 Anläufe bis ich mit der AOTOA längseits am Kai liege. Und es ist ganz schön schwellig.

Als vorlääufig letzte Katastrophe knickt Merle beim Verlassen des Schiffs mit dem Fuß um. Verdacht auf einen gebrochenen Fuß. So wird sie morgen erst einmal zum Arzt fahren und bleibt heute mit ihrer Schwester an Bord, während wir uns auf die Suche nach einem guten Restaurant machen. Wir bleiben in einer griechischen Pommesbude hängen. Das Essen, Rollbraten mit Leber gefüllt, ist ein wenig speziell, schmeckt mir aber gut.

Freitag, 23.08.2019
Loutra (Kythnos) - Loutra (Kythnos)
N-NE7-86, sonnig, >30°
0,3 sm / 0:20h


23.08. Loutra (Kythnos) - Loutra (Kythnos) 0,3 sm / 0:20h
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Die Nacht war sehr unruhig. Der Wind läßt nicht nach. Im Gegenteil. Ich habe den Eindruck, er wird immer stärker.

An der scharfen Betonkante hat sich ein Festmacher fast durchgescheuert. Ich bringe einen 2. aus. Der Fuß von Merle sieht auch heute morgen nicht gut aus. Also fährt sie mit Meike und Maria als Dolmetscherin zum Inselarzt nach Mericha.

Der Mechaniker kommt und repariert unsere Ankerwinsch. Das sie es nur einen Tag funktioniert ahnen wir natürlich nicht. Die AOTOA von der Außenmole in den Hafen zu verlegen ist nicht so einfach. Es bläst mit 6-7 Bft. und ich habe Schwierigkeiten, den Bug an die richtige Stelle zu bringen, damit der Anker richtig liegt. Doch nach ein paar vergeblichen Anläufen schaffe ich es und jetzt liegen wir wesentlich ruhiger.

Wir erleben noch richtiges Hafenkino als bei einem Kat die Maschinen ausfallen und er auf dem Strand landet. Ein Fischerboot zieht ihn wieder ins tiefe Wasser.

Um 12 Uhr kommen die 3 Mädels zurück. Es gibt zwar kein Röntgengerät auf der Insel (kenne ich doch schon), aber die Ärztin vermutet auch einen Bruch. Während Merle im Taxi wartet, packt ihre Schwester Meike schnell die Klamotten zusammen und kurz darauf sind die beiden Mädels weg. Sehr schade. Aber es wäre unverantwortlich, mit einem gebrochenen Fuß und dem starken Wind weiter zu segeln.

Maria begleitet sie noch nach Mericha zur Fähre nach Athen, die allerdings erst am Abend fährt. Wir überlegen, was wir jetzt machen. Und kommen zu dem Entschluß, morgen nach Hydra zu segeln. Das wird die ersten 5sm bestimmt anstrengend, aber dann sollte es gut gehen. Wir wollen beim 1. Sonnenstrahl starten und besorgen noch alles fürs Frühstück.

Ich hole mir noch den aktuellen Wetterbericht aus dem Internet:

Wettervorhersage HNMS
SOUTHEAST AEGEAN IKARIO
NORTH NORTHWEST 6 OR 7 AND WEST OF 24.50 NORTH NORTHEAST 7 OR 8 SOON WEST OF 24.50 7. MODERATE OR ROUGH. LOCALLY POOR

Samstag, 24.08.2019
Loutra (Kythnos) - O. Kavia (Kea)
N6, sonnig, >30°
16,1 sm / 5:10h


24.08. Loutra (Kythnos) - O. Kavia (Kea) 16,1 sm / 5:10h
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Wir verwerfen den Plan, heute nach Hydra zu segeln. In der Nacht hat es ordentlich aufgefrischt und auch jetzt heulen noch jede Menge bissige Böen durch den Hafen. Wir haben 15 Grad schräglage. Dirk möchte sogar abheuern und mit der Fähre nach Athen fahren. Die Stimmung ist angespannt. Draußen ist alles weiß. Ich schätze 7-8 Bft. wird es dort schon haben. Unser Nachbar bleibt bei seinem Plan, gegen Mittag auszulaufen und bis in die Bucht O. Kavia auf Kea zu fahren.

Nach einigen Diskussionen ändert Dirk seine Meinung. So beschließen wir, es unserem Nachbarn gleich zu tun.

Beim Ablegen stellen wir fest, das der Fahrer des Schlauchbootes auf der anderen Seite den Hammer, der als Kontergewicht an unserer Ankerboje hängt, zu sich an Bord genommen hat. So kommen wir nicht los. Erst als jemand ins Schlauchboot springt und den Hammer "befreit" können wir den Hafen verlassen.

Wir erkämpfen uns die 3sm gegen den Wind bis zur Nordspitze von Kythnos. Die Wellen sind ganz schön heftig. Dann können wir unseren Kurs ändern und die Segel setzen. Wie immer sezte ich nur das Vorsegel. Reicht aus für eine schnelle Fahrt bis an die Südspitze von Kea.

Den Versuch, die knapp 5sm gegen den Wind zu kreuzen geben wir schnell auf. Wir haben gut 7 Bft. und wir können bei weitem nicht genug Höhe laufen. Also Segel rein und Motor an.

Wir finden in der Bucht einen schönen Ankerplatz auf 6m. Müssen aber feststellen, das die Ankerwinsch wieder nicht funktioniert. So eine Schxxxe. Ich informiere Giorgos, der tatsächlich noch in die Bucht kommt. Aber der mitgebrachte "Elektriker" kann die Winsch mit seinem Smartphone (das einzige Werkzeug das er mit hat) nicht wieder zum Leben erwecken.

Jetzt lässt sich Dirk nicht mehr umstimmen. Für ihn und seine beiden Freunde wird der Törn morgen zu Ende sein. Die 3 Mädels schließen sich an und so werde ich morgen Abend ohne Crew sein. Die Idee, zurück nach Loutra zu segeln wird schnell verworfen. So bleibt als Ziel für morgen nur Kalamki über. Das ist für mich ein Glücksfall. Bekommt Giorgos doch 3 Tage Zeit, die vielen Probleme auf der AOTOAS.

Sonntag, 25.08.2019
O. Kavia (Kythnos) - Kalamaki
N6-7, später N4-5, sonnig, >30°
38,4 sm / 7:10h


25.08. O. Kavia (Kythnos) - Kalamaki 38,4 sm / 7:10h
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Heute steht Frühsport auf dem Programm. 50m Kette + Anker einholen. Die Kette liegt aber nur auf 6m. Das ist noch gut zu händeln. Winni übernimmt das Steuer und ich fange an, Meter um Meter einzuholen. Klappt ganz gut. Frank löst mich ab. Kurz darauf können wir den Fender angeln. Eine Leine bis zur Winsch ist schon vorbereitet. So winschen wir die restlichen Meter. Und müssen nur noch die paar Meter Kette in den Ankerkasten schmeissen. Dann ist es geschafft und wir verlassen die O. Kavia auf Kea und machen uns auf den Weg zur Base von Kiriacoulis in der Marina Alimos, unserem Startpunkt. Die Marina liegt in der Nähe des großen Fährhafens von Athen, Piräus. Von dort gehen Fähren auf alle Inseln der Kzkladen.

Draußen erwartet uns eine gute Welle und ein N6. Ab und zu erwischen wir eine Bö mit 7Bft. Wir laufen nur mit dem Vorsegel im 3. Reff bis zu 9kn. Geiles Segeln!!!

Am Kap Sounion rollen wir das Vorsegel weg und starten für ein paar Minuten die Maschine. Kaum am Kap vorbei können wir das Vorsegel wieder setzen und weiter geht die Rauschefahrt. Der Wind lässt nach und die Welle ist weg. So setzen wir zum 1. Mal auf diesem Törn Vollzeug. Ist das ein super geiles Segeln! Der perfekte Abschluß eines sonst nicht so guten Törns. Schade das Merle & Meike nicht mehr dabei sind. Das ist wirklich mega schade.

Der Wind ist so freundlich und dreht ein wenig. So können wir bis vor die Einfahrt der Marina segeln. Jetzt ist es soweit. Ein letztes Mal holen wir die Segel ein. Dann starten wir den Diesel und fahren die letzten Meter bis zum Steg. Anmelden muss ich uns nicht (hatte das mit Nikos geklärt). Scheinbar helfen die Marineros auch nicht mehr beim Anlegen.

Ich suche die Tankstelle. Bis mich Winni daran erinnert, das hier der Diesel mit einem Tankwagen angeliefert wird. Hatte ich am Sonntag auch gesehen, aber schon wieder erfolgreich verdrängt.

Giorgos erwartet uns schon. Ich soll mit dem Bug zum Wind anlegen. Zuerst verstehe ich das nicht. Dann wird es mir aber klar. Der Segelmacher wartet schon auf uns. Und das Groß kann man nur abschlagen, wenn man mit dem Bug im Wind liegt. Also tue ich Giorgos den Gefallen und lege am Kai 3 an. Schnell ist die Mooring fest und ich spanne sie ordentlich. (Vollgas rückwärts) Unsere Gangway reicht so gerade bis auf den Kai. Jetzt könnte sogar ein Sturm kommen. Wir liegen sicher.

Es gibt einen letzten Anleger. Der ist sogar kalt, da der Kühlschrank den ganzen Tag gelaufen ist. Jetzt packt die Crew ihre Taschen. Sie wollen heute noch auf eine Fähre nach Syros. Das das nicht klappt, erfahre ich später über die whatsapp-Gruppe. Schade das sie von Bord gehen, aber verstehen kann ich sie. Jetzt geht es auf einmal schnell. Wir wuchten die Taschen über die Gangway und die Crew verabschiedet sich von mir. Dann bin ich alleine.

Giorgos hat mit 2 Helfern schon das Groß abgeschlagen und ist wieder weg. Er hat jetzt 2 Tage Zeit, alle Mängel auf der AOTOA zu beseitigen. Dann kommt meine neue Crew und es geht wieder raus auf die windigen Kykladen.

Resümee

Die Mängelliste für die AOTOA ist schon lang. Am ärgerlichsten jedoch war der 2fache Ausfall der Ankerwinsch. Bei dem starken Wind auf den Kykladen ist man auf eine gut funktionierende Winsch angewiesen. Auch das Wasser in den Kabinen und Schränken ist ein NOGO!

Wie immer am Ende des Törnberichts ein wenig Statistik.

Trotz des Hafentags auf Loutra haben wir 137sm geschafft. Davon 104sm (76%) unter Segel. Ein Wert, der für die Kykladen normal ist. Aber in manchen Revieren träumt man davon. Die 33sm unter Maschine hätte man auch noch segeln können. Wenn, ja wenn man Lust hat, gegen einen Meltemi und einer 2m-Welle gegenan zu kreuzen. In den 6 Tagen waren wir 27:14h mit einer ø Geschwindigkeit von 5kn unterwegs. Dabei sind wir immer mit 6-9kn gesegelt. Unter Maschine gegenan sinkt dann die machbare Geschwindigkeit auf 2-4kn. Pro Tag haben wir im ø 23sm geschafft und waren 4:32h unterwegs.