Zum Segeln fand ich erst recht spät.
Im Juni 1993 habe ich zwar schon zum ersten Mal die Planken eines Segelbootes betreten, jedoch in den darauf folgenden Jahren immer nur vom Segeln geträumt und davon geredet. 1999 war es Mona, meine Frau, endlich leid, das ich immer nur davon geredet habe und hat mir den ersten Segelkurs geschenkt.

Ich entschied mich, den SBF Binnen zu überspringen und direkt mit dem Sportbootführerschein See (SBF See) und dem Sportküstenschifferschein (SKS) zu beginnen. Der Lernaufwand hier war schon enorm, vor allem wenn man zuerst alles nur in der Theorie lernt. Aber zusammen mit meinem Freund Peter habe ich mich durchgebissen.

Die Ausbildung habe ich in Neuss Büttgen bei der Segelschule Andreas Kühn ^[1] gemacht. Insgesamt war das schon lustig, man muß halt den Andreas so nehmen wie er ist. Dem Andreas gehört gleichzeitig noch die Charterfirma Thinius ^[1] mit einem Stützpunkt in Lemmer und seit 2008 auch in der Ostsee. Seit 2001 buchen wir immer schon auf der Boot in Düsseldorf eine Bavaria für einen einwöchigen Herbsttörn. Wir das sind Mona, meine Frau und Peter, mein Freund mit seiner Frau Sigi. Und jedes Jahr wird das Schiff etwas größer ;-)

Als ich 2001 mit dem SBF See und SKS fertig war, suchte ich natürlich eine Möglichkeit zu segeln. Dies führte mich an einem Samstag Nachmittag an den Kaarster See, ein etwas größeres Baggerloch neben der A52, an dem der KSC-Kaarster Segelclub sein Segelrevier hat. Mir waren im vorbeifahren die Masten der am See liegenden Jollen aufgefallen. Ich hatte Glück und traf auf Uli Westermann, der mich eingeladen hat, doch am kommenden Mittwoch einfach mal vorbei zu kommen. In "ungeraden" Wochen ist am Mittwoch immer Clubtag. Gleichzeitig erzählte er mir von der Papillon, einer Dufour 1800, die der Club zum Anfang der Saison gekauft hat und seinen Mitgliedern gegen eine geringe Kostenbeteiligung zur Verfügung stellt. So kam ich also am nächsten Mittwoch zum KSC und hatte eine Stunde später meinen Antrag auf Mitgliedschaft unterschrieben und die Papillon für Anfang Oktober reserviert. Mehr über den KSC könnt ihr auf den Seiten vom KSC-Kaarster Segelclub nachlesen.

Von September bis Dezember 2003 besuchte ich das 1. Semester des SSS-Kurses bei Sailing Island in Mönchengladbach. Im Dezember habe ich dann die ersten beiden Teilprüfungen in Seerecht und Seemannschaft mit Erfolg abgelegt.

Und wieder eine weitere Hürde geschafft. Nach dem 2. Semester, das von Januar bis April 2004 ging, habe ich das Prüfungsfach Wetter erledigt!
Jetzt muß ich nur noch die Navigation schaffen. Im ersten Anlauf habe ich die leider nicht geschafft :-(( Das Ärgerliche dabei ist: ich weiß nicht, woran es gelegen hat. Den einen oderen anderen Punkt wußte ich ja, aber noch nicht einmal eine mündliche Nachprüfung? Aber so ist das Leben. Jetzt habe ich noch ein Ziel vor Augen. Und die praktische steht ja auch erst für nächstes Jahr an. So sehe ich das doch relaxt.

Mit dem heutigen Wochenende in Hamburg (14/15.08.04) sind alle theoretischen Prüfungen für den SSS mit Erfolg bestanden. Puhhh, ist mir da heute morgen ein Stein vom Herzen gefallen als der Prüfer sagte: bestanden.

Am Donnerstag, dem 14.04.2005 habe ich auch die letzte Hürde genommen. Um 13 Uhr verkündeten die Prüfer "Sie haben die praktische Prüfung bestanden". Jetzt ist erstmal genug mit Scheinen und Prüfungen, jetzt wird gesegelt. Wie man in meiner Törnplanung nachlesen könnt, habe ich jedes Jahr einiges vor.

2004 planten wir zum 1. Mal für den Herbsttörn nicht das IJsselmeer, sondern die Balearen. So sehr mich doch das neue Revier reizt, macht es mich auch traurig, das in diesem Jahr nicht bei Andreas gechartert wurde. Wie wir es auf den Balearen angetroffen haben, könnt ihr in meinen Törnberichten nachlesen.

2006 wagte ich mich an ein neues Revier, der türkischen Ägais. Wir waren eine Woche mit einer Bavaria 38 von Kiriaculis ab Marmaris unterwegs.

Ebenfalls seit 2006 skippere ich für die Firma Windbeutel-Reisen. Seitdem war ich schon auf den Balearen, vor Sardinien, in den Dodekanes und den Kornaten unterwegs. Auch die Kykladen und die Amalfiküste habe ich schon besegelt. Viele schöne Törns habe ich dort erlebt.

Dem IJsselmeer, einem sehr schönem Revier, nur 2 1/2 Autostunden von meiner Haustüre entfernt, blieb ich nur 3 Jahre untreu. Seit 2007 organisiere ich dort wieder Törns. Dazu chartere ich (bis 2016) ein Boot bei Andreas (Thinius) und segle mit Freunden und Arbeitskollegen.

Seit 2016 chartere ich (weil es Andreas und Thinius nicht mehr gibt) bei Kai (45°NORD) oder bei Enjoy Sailing. Besonders gut gefällt mir die neue Bavaria 34 cruiser. Das Schiff ist ein wahres Raumwunder und durch die beiden Steuerräder und der großen Badeplattform hat man im Cockpit sehr viel Platz. Allerdings sollte man die 2-Kab.-Version chartern. Von einem Kollegen habe ich gehört, das die Kabinen auf der Charterversion zu klein sind.

2020 beginnt ein neues Kapitel in meiner Segel-Karriere. Wir, Mona und ich, haben uns die Jan van Gent, ein Segelschiff vom Typ Bavaria 37 cruiser gekauft. Sie steht z.Zt. (Winter 2019/2020) im Hallen-Winterlager in Workum. Als Krantermin ist der 03.04. geplant. Am gleichen Tag soll auch der (riesige) Mast gestellt werden. Freue mich schon sehr auf die erste Saison mit der Jan van Gent.

Einen Link zu dem sehr schönen Bericht über den Totalverlust der SY Susi hatte ich auf den Seiten von esys.org gefunden. Da dieser nicht mehr im Netz ist, habe ich mir erlaubt (die Genehmigung von Harald Hübner vorausgesetzt) ihn auf meiner Homepage zu stellen. Gleichzeitig findet ihr ein PDF-Dokument in meinem Downloadbereich.

Ich habe angefangen, Bilder von schlimmen Schiffen zu sammeln. Bisher habe ich 136 gefunden.

Eine kleine Sammlung von Youtube-Videos habe ich auch schon zusammen getragen. Hier kann man sich ansehen, was alles so beim Segeln passieren kann.