Novembertörn 2019

Das Gourmetschiff unterwegs im IJsselmeer


Medemblik im Nebel

Auch 2019 wird die Tradition des Novembertörns fortgesetzt.

 

Hier die Törndaten:

Start/Ziel: Workum
Skipper: Charly
Crew: Christian, Christoph, Elke, Martin, Mick
Schiffsname: Mercator
Schiffstyp: Bavaria 38 cruiser
Vercharterer: @Sail Yachting
Basishafen: It Soal
Zeitraum: 4 Tage
Zeitpunkt: 30.10. - 03.11.2018
Kosten: 200 Euro (Skipper 100 Euro)
zzgl. Anreise u. Bordkasse ( ~ 150 Euro)

 

Der Törnverlauf

Legende: (beim Klick auf das Symbol werden weitere Informationen angezeigt)

Hafen oder Marina mit Anlegemöglichkeit
Ankerplatz (evtl. mit Mooring-Bojen)
Insel

Donnerstag, 28.02.2019

Heute melde ich mich offiziell beim Novembertörn an. Und schicke eine Mail an die Mitsegler der vergangenen Törns. Bis auf Christian und Bea meldet sich niemand. Sonderbar! Aber immerhin sagt Christian schon einmal zu. Damit sind wir immerhin schon zu zweit auf der Mercator.

Dienstag, 26.03.2019

Nun hat sich auch Christoph angemeldet. Damit ist auf jeden Fall wieder unser Proviantmeister dabei. Auch Carsten meldet sich. Und Elke hat sich dieses Jahr wieder angemeldet. Da haben wir ja (fast) die komplette Truppe wieder zusammen.

Dienstag, 30.10.2019

Ein Tag vor dem Novembertörn meldet sich Mick und fragt, ob noch eine Koje frei ist. Alleine hat er keine Lust mit seinem Schiff nach Texel zu segeln. Natürlich, gerne. Wir haben ja noch einen Platz frei. So werden wir dieses Jahr das Vergnügen seiner Gesellschaft haben.

Donnerstag, 31.10.2019
Workum - Makkum
SE3-3, sonnig, 15°
9,2 sm / 1:55h


31.10. Workum - Makkum 9,2 sm / 1:55h
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1/2 7. Draußen wird es langsam hell. Die Sonne kommt über den Horizont gekrochen.

In der Nacht hat es gefroren. Es war saukalt. Aber auf der Mercator schön muckelig. Die Dieselheizung tut es gut. Ich schütte den 1. Kaffee auf (hab meine Drückkanne ja immer am Start). Heute ist ein Tag an dem man seinen Kaffee wieder im Cockpit trinken kann. Aber KALT ist es. Und der Steg ist mit Raureif überzogen. Beim Schiff neben uns rutscht jemand beim Von-Bord-Gehen aus und verletzt sich heftig. Schnell ist die Jeans blutdurchtränkt. Mann, was für ein Pech.

Christoph macht einen auf Carsten und zaubert ein (fast) perfektes English Breakfirst. Wir schlagen uns die Bäuche voll. Jetzt wäre ein kleines Nickerchen angebracht. Aber stattdessen fahren Elke und Christian einkaufen und wir machen das Schiff klar zum Ablegen. Die Schiffsübergabe mit Frans ist wie immer easy. Die meisten Schiffe links und rechts neben uns sind schon unterwegs. Wir warten bis die beiden vom Einkaufen zurück sind und dann geht es auch los. Dieses Mal motoren wir bis hinter der 2. grünen Tonne. Dann stellen wir uns in den Wind. 5 Min. später sind Groß und Vorsegel gesetzt und wir machen uns auf den Weg nach Makkum. Schönstes Raumschotsegeln bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Ne, ist das schön. Um 15 Uhr stehen wir vor der Einfahrt nach Makkum, bergen die Segel und tuckern die letzten 2sm bis zum Gemeindeyachthafen Makkum Ich ergattere noch meinen Lieblings-Liegeplatz. 1. Box neben dem Kopfsteg. Ich parke die Mercator rückwärts ein. So haben wir noch etwas Sonne. Christoph läuft zum Hafenmeister (damit wir die Barcodekarten fürs Duschgebäude bekommen) und besorgt auf dem Rückweg einen frischen Hering. Der passt perfekt zum Anleger. Der schmeckt wieder besonders gut.

Die Sonne verschwindet hinter dem Horizont und es wird schnell frisch. Also ab in den Salon und Heizung an. Heute gibt es ein feines Tai-Curry von Christian. Da freue ich mich schon seit Monaten drauf. Wie immer ist es sehr lecker. Ich bedauere, dass ich mir selbst verboten habe, nachzunehmen.

Als Nachtisch gibt es einen leckeren Apfelbrand, den Elke mitgebracht hat. Ach, geht es uns gut. Die Zeit fliegt und bald ist auch schon Mitternacht vorbei. Ich versuche noch, duschen zu gehen, aber die Barcodekarten funktionieren nicht. Schade. Aber nicht soo schlimm. Gehe ich halt Morgenfrüh.

Freitag, 01.11.2019
Makkum - Stavoren
S5, später S7, bedeckt, Regen, 14°
23,5 sm / 4:11h


01.11. Makkum - Stavoren 23,5 sm / 4:11h
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Langsam wird es heller, aber die Sonne schafft es nicht durch die Wolkendecke. War ja klar. Heute regattieren wir. Und erwarten Regen und 6 Bft. aus Süd. Und in welcher Richtung liegt die Ziellinie? Na? Natürlich im Süden. Ist ja klar. Unterwegs frischt der Wind auf und wir müssen reffen. Es regnet sich langsam ein und irgendwann meine ich, jetzt hab ich mich lange genug nass regnen lassen. Also ab unter Deck und aus der nassen Jacke. Der Salon ist schon belegt, also lege ich mich in die Achterkabine und bin 5 Min. später eingeschlafen. 1 Seemeile vor dem Ziel werde ich wach, sage die letzte Wende an und dann sind wir, wie wir später erfahren, als 7. Schiff über die Ziellinie.

Im Vorhafen von der Schleuse bergen wir die Segel. 5 Min. später liegen wir in der Box. Da wir nicht die Ersten sind, haben wir Hilfe beim Anlegen. Die Box hat einen langen Fingersteg. Klasse! Macht das aus- und einsteigen einfach.

Es gibt einen Anleger und anschließend die aufgepimpte Linsensuppe und den Rest vom Tai-Curry. Elke hat schon ihren Rumtopf vorbereitet. Heute gibt es einen frischen Salat und herzhafte Pfannkuchen. Vor der Siegerehrung gibt es die herzhaften und danach die süßen mit Mouse und lecker Rumtopffrüchten. Zum Abschluss einen Grappa. Perfekt.

Die Zeit rast und als ich das nächste Mal auf die Uhr schaue ist es schon wieder nach Mitternacht. Ich gehe (natürlich) noch duschen. Als ich wieder aufs Schiff komme, ist nur noch Martin auf. Wir setzen uns auf einen Absacker in Form eines Bacardi-Cola auf mein Bett. 2 1/2 Std. später habe ich ihn endlich müde gequatscht und kann mich unter meinen Schlafsack kuscheln. 2 Min. später bin ich im Land der Träume.

Samstag, 02.11.2019
Stavoren - Hindeloopen
SW6, auffrischend auf SW8-9, Regen, später , 14°
5,8 sm / 1:11h


02.11. Stavoren - Hindeloopen 5,8 sm / 1:11h
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Heute werde ich ein paar Minuten später wach. Für ein Foto vom Sonnenaufgang reicht es aber center

Bevor das Wetter da ist geht es zur Dusche. Eigentlich wollte ich mich nur ein wenig frisch machen. Aber es ist gerade eine Dusche frei. Da wir die schon mit der Hafengebühr bezahlt haben, stelle ich mich noch einmal unter den warmen Strahl. Tut das gut.

Zurück auf dem Schiff bereite ich das Frühstück vor. Heute haben wir viel Zeit, da es nur nach Hindeloopen geht. Im Moment sind es 6-7 Bft. Es soll aber noch auffrischen. Später fetzen auch Böen bis 39kn durch den Hafen. Einige sind vor dem Sturm noch ausgelaufen und kämpfen sich nach Medemblik. Wir machen nach dem Regen einen großen Spaziergang durch Stavoren. Dann bereite ich meine Knoblauch-Hack-Suppe vor. Jetzt wird es aber Zeit uns auf den Weg zu machen. Um 4 Uhr soll die nächste Regenschauer kommen. Ich bringe die Mercator problemlos aus der Box. Nach der Ausfahrt setzen wir nur das Vorsegel. Jetzt folgt eine Stunde feinstes Vor-Wind-Segeln. Die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm. Wir schaffen es noch vor dem Regen. Mario mit der Prima Donna liegt schon hier und hat uns eine Box frei gehalten. Schnell sind wir fest, Strom ist gelegt und wir genießen den Anleger. Und meine, mal wieder gut gelungene, Knoblauch-Hack-Suppe.

Heute gibt es Bratkartoffel-Auflauf mit allen Resten, die wir haben (und die in einen Kartoffelauflauf passen). Bevor wir essen können, kommt Marion mit seiner Crew. Es wird ein sehr lustiger Abend. Zwischendurch stelle ich einfach den Auflauf auf den Tisch und jeder der will, nimmt sich einen Happen.

Zuerst verschwindet Marion. Etwas später folgt ihm seine Crew. Elke ist schon im Land der Träume, Martin und Christoph besuchen noch die Piratenkneipe im Hafen. Mick und ich beseitigen das Chaos unter Deck.

Der Weg zu den Duschen ist mir heute zu weit. Und morgen haben wir ja keinen Stress. Also kuschel ich mich unter meinen Schlafsack und folge Elke ins Land der Träume.

Sonntag, 03.11.2019
Hindeloopen - Workum
SW6, auffrischend auf SW8-9, Regen, später , 14°
2,4 sm / 0:20h


03.11. Hindeloopen - Workum 2,4 sm / 0:20h
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Wieder kann ich mir den Sonnenaufgang anschauen. Dann schieben sich doch ein paar Wolken vor die Sonne. Doch die Temperaturen sind ganz angenehm. Und es regnet nicht. Ich genieße den 1. Kaffee im Cockpit genießen. Wir haben heute keinen Stress, da wir nur die knapp 2sm bis zur Marina It Soal. Es gibt ein letztes, gutes Frühstück auf der Mercator. Dann klaren wir schon das Schiff auf und packen unsere Taschen. Haben wir in Workum nicht mehr so viel zu tun.

Zum vorletzten Mal legen wir ab. Für die 2sm packen wir die Segel nicht aus und nehmen die Fender nur hoch. Dann sind wir auch schon im Kanal nach Workum. Wie immer fahre ich die letzten beiden Manöver. Wir tanken die Mercator auf und ich bringe sie in die Box. Diesmal in eine mit einem Seitensteg. Ist ja einfacher beim Ausladen.

Wir wuchten das Gepäck auf den Steg. Ich laufe nach Frans und mache den Check-Out. Noch die Spannbetttücher abziehen, Luken schließen und dann ist der Novembertörn endgültig zu Ende.

Nach und nach verabschieden sich alle. Wie letztes Jahr sind nur noch Christoph und ich über. Aber es ist erst 3 Uhr und alles ist erledigt. So können wir noch in Lemmer auf einen Kibbeling anhalten. Dann geht es nach Hause. So endet der 12. Novembertörn.

Resümee

Dieses Jahr war, bis auf Carsten und Peter, die "alte" Truppe wieder dabei. Und es wieder einmal ein absolutes Highlight. Es ist schon etwas Besonderes, wenn sich Anfang November mehr als 100 Segler auf über 20 Schiffen zum gemeinsamen Absegeln treffen. Dieses Jahr haben wir bei der Volker-Stappen-Fun-Regatta auch kein DNF hinter unserem Schiff stehen, sondern sind auf den 7. Platz gelandet. Die Starttaktik war wohl gut und die Mercator segelt recht schnell.

Wie immer die Statistik am Ende: Wir waren an den 4 Tagen insgesamt 7:37 Std. unterwegs und haben dabei 40,9sm geschafft. (ø je Tag nur 2,36 Std. mit ø 5,4kn). Der Segelanteil mit 81% (33,1sm) gefällt uns gut. Der Diesel hat 3,3 Std. gelaufen, die Dieselheizung rund um die Uhr ;))

2020 möchte ich mit einem eigenen Schiff am Novembertörn teilnehmen. Ob das klappt? Wir werden sehen.