Dodekanes 2019

Einmal Kykladen hin und zurück


Lipsi Stadt

Unser diesjähriger Oktobertörn führt uns in die Dodekanes. Wir starten von Kos und werden, wenn Wind und Wetter es zulassen, Richtung Santorin segeln. So verbinden wir 2 Reviere miteinander, die Dodekanes und die Kykladen.

 

Hier die Törndaten:

Start/Ziel: Kos
Skipper: Charly
Crew: Anke, Bernd, Christine, Elke, Jutta und Mona
Schiffsname: Explosion
Schiffstyp: Dufour 455 (Bj. 2008)
Vercharterer: Kiriacoulis
Basishafen: Marina Kos
Zeitraum: 14 Tage Tage
Zeitpunkt: 04.10. - 19.10.2019
Kosten: 377 Euro p. Person/Woche
zzgl. Anreise u. Bordkasse

 

Der Törnverlauf

Legende: (beim Klick auf das Symbol werden weitere Informationen angezeigt)

Hafen oder Marina mit Anlegemöglichkeit
Ankerplatz (evtl. mit Mooring-Bojen)
Insel

Dienstag, 26.11.2018
Viersen
sonnig, 9°

Heute buche ich die Flüge bei Eurowings. Die sind dieses Jahr ein wenig teurer. 339,98 Euro bezahlen wir für Hin- und Rückflug. Aber inkl. einem 23kg Gepäckstück, Sitzplatzreservierung, Getränk und einem Snack. Auch das Schiff buche ich schon. Dieses Jahr werden wir mit einer Dufour 455 unterwegs sein.

Freitag, 04.09.2019
Hilden

Am WE hatte Bernd Langeweile und wollte die Vorfreude auf den Törn steigern. Also hat er 2 Törnvorschläge erstellt.

Bei Törnvorschlag B geht es auf dem Rückweg über Santorin. Beim Törnvorschlag C würden wir es bis Samos Mal schauen, welche der schönen Buchten und Inseln wir wirklich ansteuern werden.

Freitag, 27.09.2019
bedeckt, 13°
Viersen

Nun ist es bald soweit. Ich aktualisiere die letzten Wegpunkte in Google Maps:

Logbuch und Crewliste, sowie die Einkaufsliste sind bereits vorbereitet. Die Mietwagen und das Hotel sind gebucht. Es könnte also sofort losgehen.

Bei der Mietwagenbuchung finde ich Imperial Car Rental. Die erweisen sich als Glücksgriff. Sie sind nicht nur günstiger als Check24, sondern holen den Mietwagen für 10 Euro von der Marina ab. Und liefern ihn auch zur Marina. Das war bei Check24 nicht möglich. Dort hätte ich den Mietwagen wieder zum Flughafen bringen müssen. Immerhin über eine 1/2 Stunde Fahrzeit. Und ich hätte mit dem Bus wieder zur Marina fahren müssen. Ich werde nach dem Törn berichten, wie gut der Service ist. Und ob es Probleme bei der Abwicklung gegeben hat.

Als die Nachricht über die Insolvenz des britischen Reiseanbieters Thomas Cook durch die Medien geht, bin ich der Meinung, das betrifft uns nicht. Aber Anke und Christine haben ihren Hinflug bei Condor, einer Tochter des deutschen Reiseanbieters Thomas Cook, gebucht. Im Moment sieht es noch gut aus. Condor hat einen Überbrückungskredit in Höhe von 380 Mio. bekommen und schreibt auf seiner Homepage dass sie alle Flüge planmäßig durchführen. Nur Pauschalurlauber, die über Thomas Cook, Neckermann oder Öger Tours gebucht haben, schauen in die Röhre.

Freitag, 04.10.2019
DUS, Regen, 13° / Kos, sonnig, 25°
Viersen - DUS - Kos

Um 8 Uhr hält unser Taxi vor der Tür. Klaus ist für uns extra früh aufgestanden und fährt uns zum Flughafen. Eigentlich fahre ich und er bringt meinen roten Avensis nur zurück nach Viersen. Aber das ist, glaube ich, irgendwie Haarspalterei.

Die 1. Überraschung erleben wir, als wir bei Elke anhalten und erst nach 2x klingeln die Tür aufgeht und ein junger Mann uns mitteilt, das Elke schon zum Flughafen gefahren ist. Ich sage ja immer wieder, wenn etwas schief geht liegt es immer an der Kommunikation. So war mir klar, dass wir Elke, wie letztes Jahr, abholen. Nur Elke war das nicht klar. So haben wir klassisch aneinander vorbei geredet, bzw. gewhatsappt. Mann (und Frau auch) whatsappt ja nur noch.

Aber nicht schlimm. Wir erreichen 15 Min. später den Flughafen, finden Elke (die ihr Gepäck schon aufgegeben hat) und stellen uns an, um auch unser Gepäck los zu werden. Auch Bernd und Jutta trudeln ein. Wir machen uns direkt auf zum Gate. Der Sicherheits-Check ist schnell erledigt und so sitzen wir im Bistrot und genießen einen leckeren Cappuccino. Diesmal gibt es kein Frühstück mit Rührei und frisch gepresstem O-Saft. Ist ein wenig günstiger. Schnell ist es Zeit fürs Boarding und wir gehen die wenigen Meter bis zum Gate. Es regnet inzwischen und so werden wir ein wenig nass während wir darauf warten, ins Flugzeug zu kommen. Dann geht es schnell und nach ein wenig Passagier-Tetris und dem obligatorischen Sicherheitseinweisung sind wir auch schon unterwegs.

Unterwegs erwischen uns ein paar Turbulenzen. Ansonsten vergeht die Zeit wie im "Fluge". haha

Unser Gepäck kommt zügig. Nur am Ausgang steht niemand vom Imperial Car Rental, um mir einen Autoschlüssel in die Hand zu drücken. Erst ein Telefonat mit der "Emergency-No" klärt es auf. Es gibt doch einen Schalter und eine nette Mitarbeiterin (halb Deutsche) erledigt die Formalitäten. Für 1000 Euro Kation und 65 Euro bekomme ich einen 7-Sitzer. Er hat schon einige Macken und die Bremsbeläge sollten auch einmal erneuert werden, aber er bringt uns sicher zum Hotel. Da dieses mitten in Kos liegt ist es schwierig , einen Parkplatz zu finden. Doch diesmal ist das Glück auf meiner Seite und ich finde einen freien Parkplatz nur 6 Geh-Minuten vom Hotel entfernt.

Der Check-In ist schnell erledigt und ein paar Minuten ist das Gepäck mit den winzigen Aufzügen in den 1. Stock befördert. Dann ist es auch schon wieder Zeit. Meine Crew hat Hunger. Ich lasse mir noch von der netten Dame an der Rezeption einen Tipp geben. So laufen wir die 400m bis zur Taverne Ali. Das Restaurant können wir empfehlen. Freundliche Bedienung, leckere Vorspeisen und auch die Hauptgerichte sind gut. Und mit 94 Euro für 5 Personen inkl. Getränke ist es auch nicht teuer.

Satt und zufrieden gehen wir zum Hotel zurück. Die Bar auf dem Dach hat schon Feierabend. So gibt es den Absacker halt unten in der Bar. Auch ok.

Dann ist er auch schon vorbei, der Anreisetag. Morgen geht es aufs Schiff. *freu*

Samstag, 05.10.2019
Kos, sonnig, 25°
Kos - Kos

Als ich die Augen aufschlage blinzelt die Sonne durch unsere Balkontür. Es ist 1/2 8 und wir haben noch Zeit genug. So gibt es erst einmal einen löslichen Kaffee. Diesen Luxus, einen Wasserkocher auf dem Zimmer zu haben finde ich gut. Die Dusche ist sauber und liefert einen fetten, warmen Strahl. So muss das sein.

Um 9 Uhr geht's zum Frühstück. Das ist einfach und die Versorgung mit sauberen Tellern, Tassen und Besteck lässt etwas zu wünschen übrig. Aber man findet auf dem Büfett alles was man braucht. Wir genießen unsere Spiegeleier draußen. Es ist angenehm warm und der Wind ist auch noch nicht erwacht. So genießen wir den schönen Start in den Tag.

Um 1/2 11 checken wir aus. Ich hole den Mietwagen und 10 Min. später sind wir in der Marina. Hier kommt die Erinnerung von Mona zurück. Wir waren vor 5 Jahren schon einmal hier. Leider hat Mona an diesen Urlaub nicht die schönsten Erinnerungen. Aber wir wollen nicht über Vergangenes klagen, sondern uns an dem Jetzt und Hier erfreuen. Das ist zugegebener Maßen nicht ganz einfach, aber es gelingt uns.

Jetzt fängt die Zeit an zu rasen. Um 2 Uhr soll die Explosion fertig sein. Wir laufen zum Kostas und kaufen dort die Grundnahrungsmittel, sowie das Wasser und Bier ein. Alles wird heute Nachmittag ans Schiff gebracht.

Wir genehmigen uns im Marina Café noch einen Cappuccino (und ein Bier :), laufen noch bis zur Eisdiele und dann ist auch schon 2 Uhr. Ich starte den Check-In mit Spyros. Eine 1/2 Std. später hat er mir alles Wichtige erklärt und wir schaffen unsere Klamotten an Bord. Anschließend rufe ich Kostas an, das er alles liefern kann. Danach fahren Elke, Mona und ich in die Stadt, noch ein paar Lebensmittel kaufen, die wir beim Kostas nicht gefunden haben. Die Markthallen sind eine Enttäuschung. Ist eigentlich nur ein kleiner Gewürzmarkt mit ein wenig Obst. Da hat ja Kostas fast mehr Auswahl. Also zurück zum Auto (die Markthallen liegen mitten im verkehrsberuhigtem Zentrum von Kos) und ab nach Lidl. Hier finden wir alles (bis auf Hähnchenfilet und Wein). Müssen wir das einfach noch nachher besorgen. Es ist schon 1/2 6 bis wir wieder in der Marina sind. Ich rufe schnell den Autovermieter an. Es dauert aber eine ganze Stunde bis er kommt. Den Wagen kann ich bis dahin nicht am Schiff stehen lassen, sondern muss ihn hinter die Rezeption parken. Dann ist er weg unser Auto und wir genehmigen uns einen Anleger. Bei Lidl haben wir noch 6 kalte Mythos gekauft. So können wir ein wirklich kaltes Bier genießen.

Heute gibt es nur ein paar Tapas. Ich mache dazu eine Tortilla. Reicht uns. Satt und zufrieden wird es sehr schnell ruhig auf dem Schiff. Ich versuche noch Duschen zu gehen, aber die haben nur zwischen 7-22 Uhr auf. Also gibt es nur eine Katzenwäsche und dann heißt es auch für mich: Gute Nacht!

Wettervorhersage:
RODOS SEA

WEST 4. SLIGHT

Sonntag, 06.10.2019
Kos - Vathy Bay (Pserimos)
W3, später NW4, sonnig, 25°
12,3 sm / 2:58h


06.10. Kos - Vathy Bay (Pserimos) 12,3 sm / 2:58h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Heute ist mein Geburtstag. Und es ist sogar mein 60. Und ich bin mit lieben Menschen auf einem Segelboot in den Dodekanes. Es liegt ein wunderschöner Segeltag vor mir. Mit leichten Winden aus W-NW. Doch zuerst gibt es ein leckeres Geburtstagsfrühstück. Alle helfen mit und ich brauche nur zu genießen.

Wir bummeln nicht lange, hetzen uns aber auch nicht. So rufe ich gegen 12 Uhr die Marina per UKW und bitte um Tug Assistance. Ein paar Minuten später ist der Marinero schon da und drückt mit seinem Dinghi unseren Bug herum. Perfekt. Fender und Leinen sind schnell eingesammelt.

Wir setzen das Groß und irgendwie verstehe ich das System mit den Reffs nicht. Was sich später aufklärt. Beim Wechsel des Groß hat Spyros die beiden Reffleinen am Achterliek vertauscht. (wir korrigieren das später und können so die beiden Reffs wieder nutzen. Doch erst einmal, da der Wind schwächer als erwartet ist, entschließen wir uns, Vollzeug zu setzen. Dafür lasse ich ein Teil vom Vorsegel aufgerollt.

Wir kreuzen zwischen der Türkei und Kos hin und her. Nach 3 Wenden haben wir genug Höhe gewonnen um den Kurs in die Bucht anzulegen. Wir segeln bis in die Bucht, fahren einen Aufschießer, lassen den Anker fallen und bergen danach das Groß. Soweit der Plan. 2 Probleme durchkreuzen meinen genialen Plan endlich einmal unter Segel zu ankern. Problem Numero uno ist ein Segler, der hinter mir aufkommt und von dem ich mich nicht überholen lassen möchte. Inzwischen in der Landabdeckung kommt er mit Hilfe seiner Maschine schnell näher. Also starte ich den Diesel und helfe ein wenig nach. Problem Numero due ist der Freilauf an der Ankerwinsch. Der geht mal wieder nicht. Und wenn man mit der Ankerwinsch arbeiten muss, geht es halt einfach nicht schnell genug. Bevor der Anker unten ist und greift sind wir schon viel zu weit nach hinten getrieben. Bevor wir einen 2. Versuch starten, bergen wir lieber das Groß. Dank guter Mastrutscher geht das flott und so können wir einen 2. Anlauf wagen. Diesmal liegt der Anker besser und nachdem ich 50m Kette draußen habe hält er auch.

Nach einem Prosecco wünsche ich mir noch einen Geburtstags-Cappuccino. Den genieße ich jetzt sehr. Der Wind schläft langsam ein und wir liegen sehr ruhig. Während ein Teil meiner Crew ins Wasser springt, schnibbelt die 2. Hälfte die Zutaten Für meine Geburtstags-Bolo. Bald schon duftet es verführerisch aus der Pantry.

Sie scheint mir wieder gelungen zu sein. Alle sind voll des Lobes und bis auf Elke und meiner einer nehmen alle noch eine 2. Portion. Elke und ich würden gerne noch, aber wir sind beide von der 1. Portion so satt, dass es uns einfach reicht.

Schnell ist die Pantry wieder auf Hochglanz (Dank der Vorarbeit von Mona) und wir lassen einen wunderschönen Segeltag ausklingen.

Schnell wird es ruhig auf dem Schiff. Ich baue mir, wie immer, draußen mein Bett und bin bald darauf ebenfalls im Land der Träume.

Montag, 07.10.2019
Vathy Bay (Pserimos) - O. Penzonda (Kalymnos)
E3, später S2, bedeckt, 23°
13,9 sm / 5:11h


07.10. Vathy Bay (Pserimos) - O. Penzonda (Kalymnos) 13,9 sm / 5:11h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Mona meinte gestern, ich hätte die ganze Woche Geburtstag. Ich probiere es mal und wünsche mir heute Morgen noch einmal ein Geburtstagsfrühstück. Das klappt ganz gut. So brauche ich mich nur an den gedeckten Tisch zu setzen.

Vorher gibt es aber einen Kaffee und einen sensationellen Sonnenaufgang.

Und einmal bis zum Anker und zurück schwimmen! Muss einfach sein.

um 1/2 12 gehen wir Anker auf, setzen das Groß und kurz darauf die Genua. Der E3 schläft bald ein und unsere Geschwindigkeit sind auf 1,8kn. Nach 2 Stunden erwacht er wieder und kommt, wie vorhergesagt, aus Süd. Allerdings nicht mit 3-4Bft., sondern nur 1-2. Wir haben inzwischen unser Tagesziel auf die Ormos Penzonda geändert. Auch die Umrundung der Insel Kalolimnos schenken wir uns.

Die letzten 3sm segeln wir nur noch mit der Genua. Dann fällt unser Anker auf 15m. Der Wind ist so gut wie weg und wir kreiseln um unseren Anker. Wir sind ganz alleine in der Bucht und haben genügend Platz. Der Wind ist so gut wie weg und es verspricht eine ruhige Nacht zu werden. Trotzdem werde ich in der Nacht meinen Anker-App einschalten.

Leider haben wir hier in der Bucht keinen Mobilfunkempfang. Daher kann ich meinen Track bei Safetrx nicht beenden. Prompt melden sich Anke und Christine, ob etwas passiert wäre. In den wenigen Momenten, die wir Empfang haben, können wir schnell eine Nachricht senden, dass alles ok ist und wir nur keinen Empfang haben.

Das Abendessen ist schon im Ofen. Doch erst einmal gibt es ein kaltes Mythos. Fein. Eine 1/2 Std. später sind wir alle satt und man glaubt es nicht, bereits um 8 Uhr ist Bettruhe angesagt. Ich aktualisiere, wie immer, noch meinen Törnbericht und dann darf das Sandmännchen auch zu mir kommen.

Dienstag, 08.10.2019
O. Penzonda (Kalymnos) - Lakki (Leros)
NE3, später NE2, bedeckt, 23°
14,5 sm / 3:15h


08.10. O. Penzonda (Kalymnos) - Lakki (Leros) 14,5 sm / 3:15h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Um 1/2 2 ist erst einmal die Nacht für mich vorbei. Ich werde wach, als die ersten Vorboten eines Gewitters über die Bucht hinweg ziehen. Die ersten, noch sehr vereinzelten, Böen pfeifen durch die Bucht. Wir kreiseln um den Anker, aber nicht lange. Es kommt Wind aus West auf und unser Anker slippt, bevor er sich wieder eingräbt. Aber so richtig fest ist er nicht. So kommen wir dem Ostufer immer näher. Ich schalte die Navigationsinstrumente ein und beobachte den Tiefenanzeiger. Der pendelt zwischen 6.1 und 7.0. Obwohl das Ufer schon sehr nah erscheint, ist es hier tief genug. Steine kann ich unter Wasser auch nicht erkennen. Ich beobachte die Situation die nächsten 3 Stunden. Dann lege ich mich wieder hin und schaue nur alle paar Minuten auf den Tiefenmesser.

Um kurz vor 6 rutscht der Anker wieder ein wenig. Der Tiefenmesser zeigt nur noch 5.1m an. Das ist mir zu nah am Ufer. Also starte ich die Maschine und ziehe den Anker ein wenig zurück. Elke und Bernd kommen aus ihren Kabinen. Mit der neuen Ankerposition bin ich wieder zufrieden. Der Tiefenmesser zeigt wieder 10m an.

Elke ist so lieb und übernimmt die restliche Ankerwache. Ich lege mich wieder hin und bin 5 Min. später fest eingeschlafen.

Um kurz vor 9 werde ich wach. Der Wind hat sich beruhigt. Wir genießen den schönen Morgen. Die Sonne versteckt sich ab und zu hinter ein paar Wolken. Aber es ist angenehm warm und vor allem: es regnet nicht!

Um 12 Uhr verlassen wir die schöne Bucht. Den NE4 können wir nur eine gute Stunde genießen. Dann flaut der Wind ab und wir bemühen den Diesel.

So legen wir pünktlich um 10 vor 4 in der Marina Lakki an. Das entpuppt sich als gute Wahl. Die sanitären Anlage ist erst vor 2 Jahren neu gebaut worden. Strom und Wasser ist am Kai vorhanden. Und es gibt Moorings. Sogar 2 pro Schiff (wenn viel Wind ist durchaus angebracht). Die 25 Euro sind gut investiert (5 Euro für Strom und weitere 5 Euro für Wasser sind fällig, wenn man es benötigt).

Bernd uns Jutta kümmern sich um das Abendessen. Es gibt Ofenkartoffel mit Zaziki und vorher einen leckeren Salat. Eine 1/2 Std. später sind wir alle pappsatt.

Es dauert nicht lange und es wird ruhig auf der Explosion. Auch ich verschwinde ins Land der Träume.

Mittwoch, 09.10.2019
Lakki (Leros) - Südbucht (Lipsi)
sonnig, 25°
20,8 sm / 4:21h


09.10. Lakki (Leros) - Südbucht (Lipsi) 20,8 sm / 4:21h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Diese Nacht konnte ich durchschlafen. Kein rutschender Anker, keine Ankerwache. Einfach schlafen. So schlafe ich tief und traumlos und werde erst 5 Min. vor Sonnenaufgang wach. Ich nutze die Chance und mache ein weiteres Sonnenaufgangs-Foto. Dann ab unter die Dusche, die sehr gut und sehr sauber ist. Die 25 Euro Hafengebühr haben sich auf jeden Fall gelohnt. Zurück auf dem Schiff ist der 1. Kaffee schon fertig. Super!

Nach einem guten Frühstück gehen Bernd, Jutta und Elke einkaufen, während Mona und ich das Schiff aufklaren, die Wassertanks auffüllen und einmal durchs Schiff kehren,

Schnell ist das Einkaufskomitee zurück. Genauso schnell sind die Sachen verstaut und so sind wir klar zum Ablegen.

Ich hole mir noch schnell den Wetterbericht aus dem Internet:

Wettervorhersage:
SAMOS SEA

NORTH NORTHWEST 4. SLIGHT

Bernd legt ab. Wir motoren bis zur Ausfahrt der schönen Bucht Dann setzen wir Segel. Der NW3 steigert sich zu einem guten NW4. Die nächsten 4 Std. sind Segeln vom Feinsten. Kurz vor der Bucht müssen wir noch eine 2. Wende fahren. Dann sind es nur noch ein paar Hundert Meter und wir bergen die Segel.

Wir tuckern einmal durch die Bucht und finden einen schönen Ankerplatz. Ich werfe den Anker bei 10m auf Sand. Da der Freilauf wieder funktioniert, klappt das Manöver beim 1. Versuch. Ich bin mit der Ankerposition zufrieden und so ist es nicht mehr weit bis zum (wohlverdienten und vor allem kalten) Mythos. Bernd serviert leckeren Thunfischsalat. Ich schneide eine Tomate und etwas Schafskäse auf. Ein paar Oliven drüber, Salz und Pfeffer, sowie eine Prise Oregano dazu. Fertig sind die Anlegerhäppchen.

Angekommen in der Südbucht / Lipsi

Donnerstag, 10.10.2019
Südbucht (Lipsi) - Grikou (Patmos)
sonnig, 25°
15,9 sm / 4:26h


10.10. Südbucht (Lipsi) - Grikou (Patmos) 15,9 sm / 4:26h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Ich werde kurz vor dem Sonnenaufgang wach. Ein roter Himmel kündigt die Sonne an. Ich gönne mir noch eine 1/2 Stunde und schlafe wieder ein.

Jetzt aber raus aus den Federn, Kaffeewasser aufsetzen, Bett wegräumen. Nun kann der Tag kommen. Nach dem 1. Kaffee geht es ab ins Wasser. Einmal zum Anker und zurück. Wie ich das liebe!!

Wir genießen das schöne Wetter, die warme Sonne und das Hier und Jetzt. Ja, wir sind zwar noch keine Zeitmillionäre, aber genießen jede Minute.

Heute lassen wir uns etwas mehr Zeit, korrigieren noch den Fehler im Reffsystem, tapen das Bimini. Dann setzen wir das Groß; holen danach den Anker hoch uns segeln aus der Bucht. Es folgt wieder ein super schöner Segeltag mit 3-4Bft., diesmal aus West. So kreuzen wir gemütlich Richtung Patmos.

Um 1/4 nach 6 sind wir fest an einer Boje. Auf dieser steht zwar "Private", aber wir haben trotzdem festgemacht. Sollte jemand kommen und uns verjagen: es gibt noch genügend andere Bojen, die wir dann nehmen könnten.

Das Stifado köchelt schon seit 2 Stunden auf dem Herd. Braucht aber noch was. Also gibt es erst einmal ein Mythos. Dazu ein bisschen Schafskäse. Lecker.

Dann kann ich mein Stifado servieren. Es schmeckt allen und bald schon sitzen wir mit einem Ouzo da. Heute ist es soweit. Wir danken Poseidon als Gott des Meeres für die ruhige See und Aeolos, dem Gott der Winde für den schönen Segelwind. Bernd bittet um etwas mehr Wind. Diesen Wunsch erfüllt Aelos prompt und so werden wir in 2 Tagen viel Wind bekommen. Das ahnen wir jetzt noch nicht un freuen uns auf eine ruhige Nacht, denn der Wind ist wieder einmal so gut wie eingeschlafen.

Freitag, 11.10.2019
Grikou (Patmos) - Limin Skala (Patmos) - Agio Laivadia
sonnig, 25°
5,8 sm / 1:36h


11.10. Grikou (Patmos) - Limin Skala (Patmos) - Agio Laivadia 5,8 sm / 1:36h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Heute geht es etwas früher los. Obwohl wir heute die vermutlich kürzeste Strecke zurücklegen werden. Wir holen die beiden Mädels in Limin Skala ab. Das sind von der Grikou aus nur knapp 3,5sm. Dann haben wir vor, nur bis zur Agia Laivadia zu fahren. Das sind auch nur knapp 3sm.

Das Wasser ist spiegelglatt. Null Wind, kein Hauch kräuselt das Wasser. Wir genießen ein weiteres gutes Frühstück. Nach dem Aufklaren nehmen wir die 2,5sm in Angriff. Die Segel auspacken lohnt nicht wirklich.

In Limin Skala gibt es genügend Platz. Elke fährt ein perfektes Anlegemanöver. Der Anker hält. Wir müssen unsere Vorräte aufstocken. Elke, Jutta und meiner einer laufen los. Wir finden leider kein Lamm. Dafür aber sehr gutes Rindfleisch. Bernd wird daraus schon etwas Leckeres machen.

Die Zeit verfliegt und schon ist es 20 nach eins und die Schnellfähre kommt. Sie bringt Anke und Christine mit. Wir laufen den knappen Kilometer vom Fähranleger bis zum Yachtkai. Zuerst kann ich Christine, später auch Anke überzeugen, das ich die Koffer der beiden ziehen kann.

Nach einem freudigen Hallo durch Mona kommen die beiden an Bord und richten sich in der Backbord-Achterkabine für eine Woche ein.

Um 15.45 Uhr legen wir ab und bereits eine 1/2 Stunde später fällt der Anker in der Agia Laivadia.

Inzwischen ist die Bucht ans Stromnetz angeschlossen. Es gibt sogar ein paar Straßenlaternen und in einigen neuen Häusern brennt Licht. Die Taverne ist immer noch zu. Scheint sich nicht zu lohnen.

Auch wir essen an Bord. Heute gibt es das von gestern übrig gebliebene Stifado. Nachdem es einen Tag durchziehen konnte ist es noch einmal um Längen besser. So neigt sicht der 1. Tag dem Ende entgegen.

Samstag, 12.10.2019
Agia Laivadia (Patmos) - Lipso (Lipsi)
sonnig, 25°
11,6 sm / 2:20h


12.10. Agia Laivadia (Patmos) - Lipso (Lipsi) 11,6 sm / 2:20h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Der Meltemi ist gestern noch erwacht. Und ist die Nacht auch nicht schlafen gegangen. Der Anker hält. (wir haben auch genug Ankerkette draußen). Ich werde vor Sonnenaufgang wach, bleibe einfach liegen und genieße. Das ist immer die beste Zeit des Tages. Auf die Sonne warten, die sich mit einem dezenten Rot ankündigt. Dann ist sie da und ich springe ins Wasser. Zum 2000. Mal schreibe ich das jetzt. Morgens in einer Bucht wach werden und einfach ins Wasser zu springen ist das schönste, was ich mir vorstellen kann. Ich genieße es jedes Mal. Dann gibt es den 1. Kaffee und das Schiff erwacht langsam.

Bernd macht wieder lecker Rührei mit Speck. Wir frühstücken ausgiebig. Nach dem Ship Shape - Machen hole ich noch den Wetterbericht ein.

Wettervorhersage:
SAMOS SEA

NORTH NORTHWEST 5 OR 6. SLIGHT OR MODERATE

Heute haben wir genug Wind zum Segeln, aber nur eine kurze Strecke. Es geht nach Arki Ich freue mich schon auf die Blaue Lagune

Beim Anker auf-Manöver verlieren wir den Bootshaken und haben einige Mühe, ihn wieder einzusammeln. Die Dufour 455 lässt sich mit dem Faltpropeller sehr schlecht rückwärts steuern.

Aber Bernd gibt nicht auf und nach dem gefühlten 100. Versuch können wir ihn angeln.

Draußen erwartet uns eine fette 6. So ändere ich unser Tagesziel. Es geht nach Lipsi. Ich freue mich schon auf Manolis

Zuerst segeln wir nur mit der Genua im Reff 3. Das gefällt mir aber nicht. Die Wellen schmeißen uns hin und her. Also setzen wir das Groß im Reff 2. Jetzt geht's aber los. Die Loge springt auf 7, dann auf 8kn. Die Explosion explodiert förmlich. Bernd bekommt das Grinsen nicht mehr aus seinem Gesicht<.

Eine 1/2 Std. später sind wir schon in der Bucht von Lipsi. Wir bergen die Segel, machen Leinen und Fender klar. Am Kai ist noch genug Platz. So schmeißen wir den Anker mitten ins Hafenbecken und 5 Min. liegen wir fest in Lipsi Harbour. Es hat gut aufgebrist und die Fallböen kommen mit fast 30kn von den Bergen runter. Wir spannen 2 Springs nach Luv. Der Anker hält super gut. Neben uns legt sich ein Wiesbadener mit seiner 54er Jeanneau. Er segelt auf diesem fetten Kahn nur mit seiner Frau und einem Profiskipper. Ja, wer hat, der hat. Aber möchtet ihr noch mal arm sein?

Wie vor vielen Jahren kommt Manolis mit seinem Moped an.

Er erinnert sich sogar nach so vielen Jahren an mich. Ich nutze die Gelegenheit und reserviere einen Tisch für 7 Personen. Während meine Crew Lipso Town erobert, lebe ich mein Helfersyndrom aus und nehme mit Kostas , der im Hafen für Strom und Wasser zuständig ist, jedes angekommene Schiff in Empfang. Als Lohn bekomme ich sogar eine gute Flasche Weißwein. Das freut mich sehr.

Die Hafenmeisterin kommt und kassiert 3,36 Euro für die Nacht. Dazu kommen 6 Euro für Strom und 4 Euro für Wasser. Günstiger kann man doch nicht liegen.

Jetzt machen wir uns auf Richtung Manolis. Er ist umgezogen. Das neue Lokal ist sehr hübsch. Und die Küche ist etwas größer. Wie früher bittet er uns in die Küche und erklärt, was er alles als Special Offer anzubieten hat. Während Mona und Elke Fisch nehmen, entscheidet sich Jutta für Muscheln in Weißweinsoße. Ich spreche mit Manolis, ob er mir zu dem Pork als Beilage die Aubergine aus dem Ofen mit Tomate und Feta geben kann. Dies ist eigentlich ein Hauptgericht, aber Manolis macht eine Ausnahme. Auch Christine begeistert sich für das Pork mit Aubergine. Bernd auch. Er nimmt das aber mit frittierten Kartoffeln. Wir bestellen noch ein paar Vorspeisen. Als das Highlight stellt sich das Garlic Bread heraus. Göttlich. Das Essen ist die Wucht! Das Pork mit Gemüse im Ofen gegart ist der Hit. Die Portionen sind groß. Ein Gast hat zum Kellner gesagt, er hätte nur eine Portion Hase bestellt und nicht ein 1/2 Dutzend.

Satt und zufrieden rollen wir uns zum Schiff zurück. Es weht immer noch mit 5-6 Bft. Von den Bergen kommen, wie immer, heftige Fallböen. Christine hat Sorge, dass der Skipper in der Nacht von Bord geweht wird. Doch die Sorge ist unbegründet. Ich schlafe gut und bin schnell im Land der Träume.

Sonntag, 13.10.2019
Lipso (Lipsi) - Blaue Lagune (Arki)
sonnig, 25°
13,1 sm / 2:41h


13.10. Lipso (Lipsi) - Blaue Lagune (Arki) 13,1 sm / 2:41h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Der Morgen ist wieder wunderschön. 1 center 0600-Sonnenaufgang-Lipsi Auch wenn ich heute nicht ins Wasser springen kann, genieße ich den 1. Kaffee im Cockpit. Ich ändere, nach Absprache mit der Crew, unser Tagesziel. Wir versuchen es noch einmal nach Arki zu segeln. Nach dem Ablegen lassen wir das 2. Reff im Groß und rollen auch die Genua nur halb aus. Reicht für eine Rauschefahrt Richtung Blaue Lagune.

Wettervorhersage:
SAMOS SEA

NORTH 5 SOON NORTH NORTHWEST. SLIGHT OR MODERATE

Nach 2 Stunden allerfeinstem Segeln bergen wir vor der Blauen Lagune die Segel. Aus Norden kommen fiese Fallböen über die flachen Hügel der Insel Arki. So verziehen wir uns nach Süden, tasten uns vorsichtig über das Flach. Hier liegen ordentliche Felsbrocken auf dem Meeresboden. Doch es macht kein einziges Mal Klonk. Ich lasse viel Kette raus. Außer uns liegt nur noch ein weiteres Schiff hier. Und wie erwartet lässt am Abend der Wind immer weiter nach.

Bernd zaubert aus dem Rindfleisch wieder ein super leckeres Essen mit Reisnudeln. Dann ist auch schon dieser Segeltag vorbei.

Montag, 14.10.2019
Blaue Lagune (Arki) - Xeroskampos (Leros)
sonnig, 25°
19,7 sm / 5:01h


14.10. Blaue Lagune (Arki) - Xeroskampos (Leros) 19,7 sm / 5:01h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Ich werde wieder vor Sonnenaufgang wach. Bleibe liegen und genieße die Ruhe. Ein neuer, schöner Tag beginnt. Und ich bin da, wo ich sein möchte. Auf einem Schiff in einer schönen Bucht, blauer Himmel, eine leichte Brise und einer Wassertemperatur von knapp 25°, Lufttemperatur 23°. Und das Wichtigste Mona ist in meiner Nähe. Besser kann es mir nicht gehen.

Wie jeden Morgen gibt es nach einem ausgiebigen Schwimmerchen ein gutes Frühstück.

Heute geht es nach Süden. Ein NNW4, der später abflaut, begleitet uns. Wir setzen nur das Vorsegel und gleiten über eine ruhige See. 3 Stunden später biegen wir in die O. Panteli ein. Es gibt zwar ein paar freie Bojen, aber wir entschließen uns, noch die knapp 4sm bis zur Xeroskampos zu segeln. Dort hat Efteris mit seiner Frau und seinen 3 Töchtern eine Taverne.

Kurz vor dem Ziel schläft der Wind ein. Also bemühen wir den Schiffsdiesel. Wir finden noch eine freie, gelbe Boje. Bernd bringt das Schiff perfekt bis an die Boje. Leider habe ich Anke nicht genau genug erklärt, durch welches Auge sie das Seil ziehen soll. So muss Bernd noch einmal die Boje anfahren. Dann ziehe ich die Boje nach vorne zum Bug und freue mich auf ein kühles Mythos.

Xeroskampos gefällt mir sehr. Zwar liegen viele Schiffe hier, aber die stören mich nicht.

Wir fahren mit dem Dinghi zur Taverne. Eine wahre Herausforderung für Jutta. Auch für Christine ist es die 1. Dinghifahrt.

Der Chef empfängt uns freundlich. Die Vorspeisen und Hauptgerichte sind sehr lecker. Am geilsten sind aber die Gigantes, die in einer super leckeren Soße daher kommen. Der Chef bringt Bernd und die Mädels mit seinem Boot zurück zum Schiff. Hier gibt es noch einen Absacker. Dann erwischt mich das Sandmännchen und ich schlafe im Salon ein. Später werde ich wach und baue mir noch mein Bett im Cockpit. 10 Min später bin ich wieder eingeschlafen.

Dienstag, 15.10.2019
Xeroskampos (Leros) - Emporio (Kalymnos)
sonnig, 25°
14,6 sm / 3:12h


15.10. Xeroskampos (Leros) - Emporio (Kalymnos) 14,6 sm / 3:12h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Heute koche ich vor dem Sprung ins Wasser den Kaffee. Die Sonne braucht gut eine Stunde länger bis sie überm Berg in die Bucht scheint. So genieße ich zuerst meinen Kaffee und dann geht's ab ins Wasser. Nach einem, wie immer, guten Frühstück machen wir uns auf nach Lakki. Wir müssen ein paar Lebensmittel ergänzen. Die 4sm motoren wir. Bernd legt das Schiff längsseits an. Das Anlegemanöver verunglückt ein wenig, da die Vorleine auf Zug kommt, bevor die Heckleine fest ist. Aber Anke kann die Heckleine noch annehmen und uns an den Kai ziehen. Außer ein paar schwarzen Striemen von den Autoreifen ist nichts passiert.

Wir laufen in die Stadt und haben Glück das der Supermarkt noch auf hat und Jutta einen Bäcker findet, der noch Brot hat. Fleisch bekommen wir keines, der Metzger hat schon zu. Nicht schlimm, gibt es heute Abend halt Pfannkuchen. Dafür haben wir alles. Einzig Bacon fehlte, aber das haben wir im Supermarkt ja bekommen.

Auf dem Weg zurück aufs Schiff gibt es noch ein leckeres Eis.

Dann geht es auch schon weiter. Bernd legt gekonnt durch Eindampfen in die Achterspring ab. Wir setzen noch in der Bucht die Segel.

Draußen erwartet uns ein schwacher NW-Wind. Wir nutzen ihn noch eine Zeitlang. Dann wird er immer schwächer und wir müssen den Diesel zur Hilfe nehmen. Also Segel einpacken. Um kurz nach 17 Uhr machen wir an einer Tonne in Emporio auf Kalymnos fest.

Heute übernimmt Elke das Kochen. Nach einem sehr guten Anleger gibt es Pfannkuchen. Herzhaft und süß. Wir genießen die leckeren Pfannkuchen. Dann fängt es in der Ferne an zu blitzen und eine 1/2 Std. später ist der Regen da. Aber nur eine kleine Schauer. Trotzdem verziehen wir uns nach unten. Alle gehen schlafen. Nur ich bin noch nicht müde und arbeite an meinem Törnbericht.

Dann hört es wieder auf und ich baue mir wieder mein Bett im Cockpit.

Mittwoch, 16.10.2019
Emporio (Kalymnos) - Pothia (Kalymnos0 - O. Maratho (Pserimos)
sonnig, 25°
23,8 sm / 4:33h


16.10. Emporio (Kalymnos) - Pothia (Kalymnos0 - O. Maratho (Pserimos) 23,8 sm / 4:33h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Der Tag fängt wieder mit einem Sprung ins Wasser an. Herrlich. Die Nacht war unruhig. Woher auch immer der Schwell gekommen ist. Nach einem guten Frühstück motoren wir Richtung Pothia. Nach gut einer Stunde kommt Wind auf und wir setzen Segel. Doch der Wind bleibt nicht lange. Nach einer 1/2 Stunde müssen wir die Segel schon wieder bergen und starten die Maschine. In Pothia angekommen, legen wir uns am Yachtkai längsseits. Das gefällt dem Hafenmeister nicht. So dürfen wir noch nicht einmal für 20 Min. liegen. Also legen wir wieder ab. Ich schmeiße den Anker knapp 100m vom Kai entfernt ins Hafenbecken. Entfernungen schätzen muss ich noch einmal üben. Aber die Kette reicht (so gerade) und am Ende habe ich sogar noch 5m Ankerkette im Ankerkasten. Aber meinen Fender kann man (fast) nicht mehr sehen. :)))

Beim Anlegen stelle ich wieder einmal fest, dass die Crew die Gedanken des Skippers nicht lesen kann. So gebe ich Elke die Vorleine mit der Idee, diese als Achterleine zu verwenden. Am Kai angekommen ist die Leine fein säuberlich aufgeschossen im Cockpit. Ja Gedankenlesen muss ich der Crew unbedingt noch beibringen :))).

Das Einkaufskomittee läuft los und erjagt alle fehlenden Zutaten für meine Spaghetti Bolo und Bernds leckeres Fleischgericht mit Reisnudeln. Das gibt es Morgenabend. Ich besorge noch 2 Sixpack Bier (leider kein Mythos).

Wir motoren (mangels Wind) Richtung Agios Arki. Unterwegs sehen wir ein Delfine-Junges mit seiner Mutter. Ich fahre ein paar Kreise, aber die beiden tauchen direkt ab, wenn wir in die Nähe kommen. Also gehen wir wieder auf Kurs und wünschen den beiden viele leckere Fische und ein schönes Leben.

Die Akti Bucht ist inzwischen mit riesigen Fischfarmen zugepflastert. Also drehen wir ab und motoren bis Pserimos. Die O. Maratho gefällt uns gut und so ankern wir auf 12m. Der Ankergrund scheint felsig zu sein. Ich lege 50m Kette. Wind haben wir (fast) keinen mehr. So kreiseln wir einmal mehr um unseren Anker. Nur nach dem Abendessen kommt aus Ost etwas Wind auf und wir nähern uns (gefühlt) auf 5m dem felsigen Ufer. Es werden wohl noch 20-30m gewesen sein. Ich schalte sicherheitshalber die Ankerwachen-App ein.

In der Nacht erwarte ich allerdings keinen Wind.

Wettervorhersage:
SAMOS SEA

VARIABLE 3 OR 4 OVER SOUTH NORTHWEST. SMOOTH OR SLIGHT. LOCALLY POOR. PROBABLE THUNDERSTORM

Donnerstag, 17.10.2019
O. Maratho (Pserimos) - Vathy (Pserimos)
sonnig, 25°
12,5 sm / 4:04h


17.10. O. Maratho (Pserimos) - Vathy (Pserimos) 12,5 sm / 4:04h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Die Nacht war sehr ruhig (bis auf mein Schnarchen :). Als ich morgens aufwache, ist das Meer spiegelglatt. Das Schiff kreiselt immer noch um den Anker. Ich schütte (wie immer) den 1. Kaffee auf und warte auf den Sonnenaufgang. Bis die Sonne über den Rand der kleinen Berge kommt, dauert es etwas. Heute segeln wir nur ein kurzes Stück bis zur Vathy Bay, ebenfalls auf Pserimos.

Freitag, 18.10.2019
Vathy Bay (Pserimos) - Marina Kos (Kos)
sonnig, 25°
9,8 sm / 3:02h


18.10. Vathy Bay (Pserimos) - Marina Kos (Kos) 9,8 sm / 3:02h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Ein letztes Mal werde ich in einer Bucht wach. Der Wind ist komplett weg und wir liegen neben unserem Anker. Das Meer ist spiegelglatt. Die Sonne kämpft sich durch einen diesigen Morgen.

Nun ist es da, das letzte Mal aufstehen, Schlafi aus und ins Wasser springen. Beim kommenden werde ich das wohl nicht machen. :)))

Ich genieße die Ruhe und den 1. Kaffee. Nach einem guten Frühstück nehme ich mir die Zeit und springe noch einmal ins kühle Nass. Einfach herrlich. Das Leben kann so schön sein. Einfach unfassbar.

Um kurz vor eins gehen wir das letzte Mal Anker auf. Ich entferne meine Ankerbojen-Konstruktion, der Hammer wandert wieder in den Werkzeugkasten und der Fender in die Segellast.

Die ersten 4 sm motoren wir. Dann setze ich Segel. Anfangs ist der Wind noch schwach. So schwach, das unsere Geschwindigkeit auf unter 2kn sinkt. Aber wir halten durch und so langsam kommt er. Die Geschwindigkeit steigert sich immer mehr. Jetzt ist es feinstes Segeln. Wir werden von einigen Segelyachten überholt. Die haben es wohl eilig, dass ihr Törn vorbei ist. Wir genießen es, bis 200m vor der Tanke zu segeln. Jetzt bergen wir ein letztes Mal die Segel und ich bringe die Explosion an die Tanke. Es liegt nur 1 Schiff an der Tanke und so werde ich direkt ran gewunken. Für 90 Euro verschwindet Diesel im Tank. Dann wird der Tankwart hektisch. Es kommen 4 Yachten gleichzeitig. Er löst meine Leinen und lässt mir keine Zeit, den Motor zu starten. Doch es ist ja nicht viel Wind. Also schnell den Diesel an und den ankommenden Schiffen aus dem Weg gehen. Ich rufe Spyros an, doch es meldet sich seine Mailbox. Also rufe ich Marina Kos an. Wie immer kommt die Ansage: Wait at the entry. Was ich auch mache. Doch erst einmal muss ich die 1/4 Seemeile bis zum Eingang fahren. Als ich um die Ecke biege, kommt schon der Marinero und weist mich ein. Wir bekommen (natürlich) wieder einen Platz am Kai A. Perfekt mit dem Heck zum Wind. Die Lücke ist sehr schmal und der Chefeinparker schafft es nicht, die neben mir liegende Yacht soweit zur Seite zu ziehen, dass wir in die Lücke passen. So bleiben wir prompt mit dem Kiel an der Nachbarmooring hängen. Kein Problem. Wird diese schnell gelöst und schon gleiten wir rückwärts in die Lücke. Die Achterleinen fliegen und Anke angelt die Mooring. 2 Min. später kann ich den Diesel bei genau 5199,9 Motorstunden ausschalten.

Das letzte Manöver hat perfekt geklappt. Jetzt gibt es den letzten Anleger und so neigt sich der Törn rapide dem Ende zu. Ich beende die letzte Safetrx-Fahrt für diesen Törn.

Wir haben schon zum größten Teil unsere Taschen gepackt. Jetzt wandert noch die restlichen Klamotten hinein und dann ist es auch schon (fast) 6 Uhr und ich nehme unseren Mietwagen für die nächsten 3 Tage von einem sehr freundlichen Mitarbeiter in Empfang. Auf dem Schiff gibt es noch ein Abendessen. Leckere Wraps mit Salat, Zaziki, Guacomole und dem Rest des leckeren Reisnudelgerichts vom Vortag. Perfekt. Sogar einen Nachtisch haben Mona & Anke noch gezaubert.

Jetzt noch schnell das benutzte Geschirr spülen. Den Kühlschrank hat Mona schon sauber gemacht und die Schapps sind leer. Es liegt erstaunlich wenig auf dem Salontisch. Hat gut gepasst.

Dann hole ich das Auto und habe etwas Schwierigkeiten, in die Marina zu kommen. In diese darf man nur samstags rein. So soll ich am 2. Eingang parken. Da müssten wir den Berg Gepäck aber schon ein ganzes Stück schleppen. Doch beim 2. Versuch winkt man mich ausnahmsweise durch. Sind doch nett, die Griechen. Das Gepäck steht schon vor dem Schiff und ist schnell eingeladen. Gut dass ich einen 9-Sitzer gebucht habe. So passen wir und das Gepäck bequem in den Bus.

Ein paar Minuten später ist es soweit. Die Explosion versinkt hinter uns in der Dunkelheit. Aber vielleicht sehen wir sie ja 2020 wieder. Jetzt freuen wir uns auf 3 Tage Kos. Doch das gehört nicht mehr zum Törn.

Resümee

Die 14 Tage Dodekanes waren sehr schön. Ich habe wieder ein paar schöne Buchten kennen gelernt. Und auch eine sehr gute Marina ( Marina Lakki auf Leros). Es gibt immer noch Manolis, den besten Koch auf Lipsi, der uns immer noch in die Küche bittet um uns seine Spezialitäten zu zeigen. Es steht jetzt schon fest, Wir kommen wieder!

Und hier die Statistik der 14 Tage. Insgesamt haben wir 188,3 sm geschafft. Das macht pro Tag 14,5 sm. Für die 188,3 sm waren wir insgesamt 46:40h unterwegs. Im ø pro Tag 3:36h mit einer ø Geschwindigkeit von 4 kn. Gesegelt sind wir 126,2 sm. Immerhin ein Segelanteil von 67 %.