Balearen 2016

Segeln mit meinem Schatz im Traumrevier Balearen

2016 nehmen wir kein Apartment, sondern die Razz Fazz von Detlef, der sie jetzt über Starsails verchartert. Gordo und Uli sind schon andersweitig verplant. So verbringe ich die letzten Tage 2016 im Mittelmeer nur mit meinem Schatz auf der Razz Fazz, einer Bavaria 39 cruiser

 

Hier die Daten zum Törn:

 

Start/Zielhafen: Palma de Mallorca
Schiff: Razz Fazz
Schiffstyp: Bavaria 39 cruiser
Skipper: Charly
Crew: Mona
Charteragentur: Starsails
Vercharterer: Starsails S.L.
Zeitpunkt: 08. - 14.10.2016

 

Samstag, 08.10.2016
Porto Colom - Palma - Valdemossa - Palma
sonnig, 28°

Nachdem wir Bernd und Elke am Flughafen abgesetzt haben, fahren wir erst einmal zum Schiff. Beate von Sunsails, die sich auch um die Schiffe von Starsails kümmert, eröffnet uns, das wir nicht die Ruck Zuck, sondern die Razz Fazz bekommen. Den Grund verstehen wir nicht genau, aber es ist wie es ist. Die Razz Fazz ist auch noch nicht sauber. So schaffe ich nur die Sachen an Bord, die gekühlt werden müssen. Am Hafen zu warten bringt ja nix. Also fahren wir Richtung Valdemossa und von dort noch ein Stückchen weiter bis Dreja. Wir sehen nicht viel Kunst in dem Künstlerdorf. Allerdings bekommen wir eine gute Pizza und sehr leckere Gambas in Knoblauchöl. Auch die Tortilla schmeckt gut. Also kein Grund, sich zu beschweren. Dann geht es zurück und wir beziehen die Razz Fazz. Die Uhr tickt schnell und so ist es schon fast 7 Uhr bis ich zum Einkaufen Richtung Mercadonna fahren kann. Wieder bin ich gut über eine Stunde mit dem Einkauf beschäftigt. Beim nächsten Mal muss ich es unbedingt schaffen, auch den 2. Einkauf ans Schiff liefern zu lassen. Bis ich alles zum Schiff geschafft und es eingeräumt habe, dauert es. Ich entscheide, das wir den Leihwagen noch einen Tag behalten und muss ihn natürlich parken. Einen Parkplatz finde ich erst hinter der Marina La Lonja. Zurück am RCNP ist die Cantina noch offen. Ich erkundige mich, wie lange die Küche noch auf hat. Bis Mitternacht. Da könnten wir ja noch... überlege ich. Also kurzerhand Mona angerufen. Sie ist nicht gerade begeistert, den langen Weg vom Schiff bis zum Eingang zu laufen, aber macht sich auf den Weg. So bekommen wir noch einen leckeren Fisch. Obwohl, ich hätte mich für die Paella entscheiden sollen. Nicht nur das der Fisch sehr teuer war, er war auch sehr fettig. Für den Preis fand ich die Qualität nicht gut genug. Aber wir werden beide satt. Das ist doch schon mal was. Einen Absacker nehmen wir aber auf dem Schiff. Es ist so schön, auch noch nach Mitternacht bei angenehmen Temperaturen draußen sitzen zu können. Es ist angenehm. Nicht zu kalt, aber auch nicht zu warm. Die perfekte Jahreszeit für die Balearen. So endet der erste Tag mit einem Absacker im Cockpit der Razz Fazz.

Sonntag, 09.10.2016
Palma - Colonia de San Jordi - Palma
bedeckt, später sonnig, 28°

Wir haben heute keinen Streß. Also frühstücken wir in Ruhe. Ich kümmere mich um die Wäsche und dann machen wir uns auf nach Colonia de San Jordi. Dort sollen heute die Klamotten besonders günstig sein. Wir finden zwar Colonia de San Jordi, aber kein Klamottengeschäft. Wo hier die Einkaufsstraße sein soll, erschließt sich, auch nach dem Studium des Stadtplans und der Auswertung von Google Maps, uns nicht wirklich. Dafür entdecken wir in der 2. Reihe ein wirklich empfehlenswertes Eiscafe. Wir machen uns auf den Rückweg. Heute ist ja Sonntag, da sind die Geschäfte auch in Palma zu. Also zurück zum Schiff. Ich fahre danach zum Airport und gebe dort den Leihwagen ab. Ist bei ROIG schon witzig. Man fährt ins normale Parkhaus auf die 4. Etage, stellt den Wagen irgendwo hin, notiert die Parkplatz-Nr. auf einen Umschlag, in den man den Schlüssel steckt und wirft alles in einen Briefkasten, der in einem Renault montiert ist. Ich erwische am Parkhaus-Eingang von die Linie 1 und für 5 Euro bringt mich der Bus in die Stadt. Ich steige etwas zu früh aus und muss daher noch ein paar Meter bis zur Marina laufen. Es gibt einen wirklich schönen Sonnenuntergang. Der muss unbedingt fotografiert werden. Leider habe ich nur mein Handy dabei. Aber das macht ja auch schöne Aufnahmen.

Ich mache uns ein paar Tapas zum Abendessen. Dann ist auch schon der Sonntag vorbei.

Montag, 10.10.2016
Palma - Las Illetas
E3, später NE2-3, sonnig, 28°


Palma - Las Illetas 10,1sm / 2:33h
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Auch heute lassen wir uns Zeit. Erst nach Mittag schmeißen wir die Leinen los. Für Mona ein wenig ungewohnt. Sie muss ans Ruder, während ich die Leinen und Fender versorge. Doch es funktioniert wunderbar. Noch im Hafen ziehe ich das Groß raus und schnell kommt auch das Vorsegel dazu. Der Motor röchelt noch einmal und schon sind wir im Segelmodus. Wir kreuzen durch die Bucht von Palma. Den Gedanken bis zur Bucht bei Santa Ponsa zu segeln, verwerfe ich recht schnell. So nehmen wir nach gut einer Stunde Kurs auf die Las Illetas. Diese schöne Bucht ist nur 4 sm vom Hafen Palma entfernt. Durch die vorgelagerte Insel ist sie gut geschützt. Nur bei südlichen Winden baut sich schnell Schwell auf. Um 16.30 Uhr fällt der Anker auf Sand. Perfekt! Das erste Ankermanöver von Mona hat direkt geklappt. Der Wind hat etwas aufgefrischt und kommt mit knapp 10kn aus N bis NW. Also ablandig. Wir schwojen nur etwas vor Anker. Das macht die Bavaria ja gerne. Wir machen uns eine Tortilla warm. Schmeckt sehr lecker. Noch ein paar Tapas dabei. Reicht uns vollkommen. Der Wind läßt immer weiter nach. Außer uns sind nur noch 3 Katamarane und 2 Monohulls in der Bucht. Der Strand ist leer und scheinbar hat auch die Strandbude zu. So genießen wir den Abend bei einem guten Glas Wein. Natürlich gehe ich noch schwimmen. Ist einfach super schön.

Dienstag, 11.10.2016
Las Illetas
NW2-3, sonnig, 28°

Der Tag fängt mit einem erfrischenden Bad an. So sollte jeder Tag beginnen. Einfach den Schlafi ausziehen und ins Wasser springen. Immer mein persönliches Highlight. Danach schmeckt das Frühstück doppelt so gut. Ich überlege, wohin es heute gehen könnte. Wind ist noch keiner zu sehen und der versprochende Regen mit vielen Wolken ist auch noch nicht da. Zum motoren habe ich so gar keine Lust. Dann kommt mir die Idee. Warum bleiben wir nicht einfach hier? Solange das Wetter so schön ist werden wir keinen schöneren Platz finden. Und ist das nicht das Maximum an Luxus. Einfach hier zu bleiben? Man fühlt sich wie ein Zeitmillionär. Unser Kühlschrank ist gut gefüllt und auch die Batterien benötigen nur eine kurze Aufladung. Wir genießen das Hier und Jetzt in vollen Zügen. Einfach schwimmen gehen, wenn man Lust drauf hat. Ach ist das schön. Könnten wir eine ganze Woche aushalten. Leider wird dieser paradisische Zustand morgen ein Ende finden. Diesmal behält der Wetterbericht recht und es kommt gegen Nachmittag ein heftiger Südwind auf. Da sollten wir uns einen neuen Platz suchen. Doch noch genießen wir unseren ruhigen Ankerplatz. Abends kommt für 2-3 Stunden wieder Wind auf und die Razz Fazz fängt an zu schwojen. Doch lässt er auch wieder nach und wir können eine weitere ruhige Nacht in der Las Illetas genießen.

Mittwoch, 12.10.2016
Las Illetas - Andratx
NE1-2, später E6, bedeckt, 28°


Las Illetas - Andratx 18,6sm / 3:52h
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Auch heute ist die Bucht wunderschön. Als ich meinen Kopf aus dem Niedergang stecke, empfängt mich Sonnenschein und blauer Himmel. Der Wind scheint noch zu schlafen. Also erst einmal ins Wasser springen. Dann gibt es ein gutes Frühstück. Bevor der Wind wie angekündigt auf Süd dreht, verlassen wir den Ankerplatz. Mona findet sich gut in ihrer Rolle ala Steuerman zurecht. Mein Herzschlag beschleunigt sich nur, als sie rückwärts auf eine Yacht zufährt und wir arg nahe kommen. Doch ein beherzter Schub nach vorne entschärft die Situation und langsam tuckern wir Richtung Ausfahrt. Ich klariere den Anker und bereite alles vor, damit wir gleich die Segel setzen können. Hier hat es uns sehr gefallen. Und wir werden sicher wiederkommen.

Mit einem schönen NE4 machen wir unter Vollzeug knapp 7kn. So kommen wir rasch voran. Um 13 Uhr stehen wir am Cap de Cala Figuera, verlassen also die Bucht von Palma und drehen unseren Bug Richtung Illa del Toro. Der Wind frischt auf und dreht nach E. Wie immer, wenn der Wind immer achterlichter kommt muss man sich entscheiden, ob man mit dem Groß oder der Genua weiter segelt. Da die Wellen auch immer höher werden, unser Schiff von diesen immer mehr gedreht wird, ich keine Lust darauf habe, einen Bullenstander zu setzen, entscheide ich mich diesmal dafür, das Groß´zu bergen. Mona luvt kurz an und ich drehe das Groß weg. Kurzfristig werden wir etwas langsamer. Aber die Zahlen auf dem Windmesser steigen kontinuierlich. Von 14kn über 18kn. Auf der Höhe der Es Malgra haben wir schon mehr als 20kn Wind. Und er frischt immer weiter auf und wir machen schon wieder knapp 7kn über Grund. Wir shiften das Vorsegel und ich nehme Kurs auf das Cap de sa Mola. Dann sind wir hinter der Abdeckung vom Cap. Auf dem letzten Stück hatten wir bis 28kn Wind. Ganz schön heftig. So knattert die Genua beim Bergen auch heftig und ich schaffe es nur mit Hilfe der Winsch. Mona steht wieder am Rad und ich bereite alles fürs Anlegen vor. Über VHF nehme ich Kontakt mit dem kommunalen Hafen Ports IB auf. Die Verständigung ist nicht gut. Ich verstehe, das am Schwimmsteg noch Platz ist, erwarte aber das jemand kommt und mich einweist. So kreise ich vor dem Steg. Eine Charteryacht fährt an mir vorbei und macht am vorletzten freien Platz fest. Bevor auch der letzte Platz weg ist, nehme ich den. Also rückwärts mit vorbereiteten Leinen langsam an den Steg. Ein freundlicher Mensch nimmt meine Luvleine an und ich kann ihm klar machen, das er sie auf der Klampe am Steg belegen soll. Super, jetzt kann ich in die Leine eindampfen. Perfekt. Ich übernehme die Mooring und bringe sie nach vorne. Jetzt die Mooring noch ein wenig spannen. Brett nach draußen, Landstrom legen und schon können wir uns um einen kalten Anleger kümmern. Es gibt ein wenig Knabberzeug dazu.

Ich halte nach einem Schlauchboot Ausschau. Denn Franz, ein Segler, der auf FB sehr aktiv ist, liegt hier mit seinem Boot an der Boje und wolle evtl. vorbei kommen. Doch dann steht er plötzlich auf dem Steg. Hatte mich in der Marina Club de Vela vermutet. So musste er einmal komplett durch die Bucht laufen, da das Dinghi-Dock vom Club auf der anderen Seite der Bucht ist. Wir trinken zusammen ein Bier und klönen. Franz lebt schon seit 16 Jahren auf Mallorca und kennt hier Gott und die Welt. Hat auch schon so manchen Sturm erlebt und kann daher viel erzählen. Bevor es dunkel wird, raffen wir uns noch zu einem Spaziergang auf. Wir müssen auch noch das Hafengeld bezahlen. Auf dem Rückweg setzen wir uns noch an der Promenade auf ein Bier und ein Glas Wein hin. Ach, kann das Leben schön sein. Das Schiff liegt sicher am Steg, der angekündigte Wind kann kommen. Wir sind total entspannt. Perfekt. So genießen wir das Leben.

Donnerstag, 13.10.2016
Andratx - Palma
W1-2, bedeckt, später Regen, 25°


Andratx - Palma 20,2sm / 3:06h
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In der Nacht ist eine Front durch gezogen. Mit viel Wind und Regen. Doch wir liegen sicher. Am Morgen hört der Regen auf und der Wind läßt nach. Vor der nächsten Regenfront, die vom Festland über Ibiza nach Mallorca kommt, wollen wir wieder in Palma sein. So legen wir nach Mittag ab und motoren Richtung Palma. Hinter uns kommt ein bedrohliches Wolkenband immer näher. Es zieht aber über Andratx Richtung Landesinnere. So bleiben wir trocken. Allerdings haben wir auch nicht genug Wind zum Segeln. Also hämmert der Diesel bis Palma. Kurz vor dem Hafen berge ich das Groß ohne auch nur eine Seemeile gesegelt zu sein. Wir gehen an der Tanke längsseits und füllen den Tank der Razz Fazz wieder auf. Nur 13l brauchen wir. Dann legen wir zum letzten Mal an. Ein Mitarbeiter von RCNP, den ich an der Tankstelle angesprochen hatte, wollte mir zuerst nicht beim Anlegen helfen. Meinte, das wäre ein Chartersteg mit eigenen Leuten. Erst mein Hinweis, das die erst am Freitag wieder am Steg stehen und den Skippern beim Anlegen helfen hat ihn überzeugt. So kommt er mit einem Kollegen im Dinghi angebraust und unser Anlegemanöver gestaltet sich sehr entspannt. Kaum liegt der Landstrom, als uns das Wolkenband erreicht und es anfängt zu schütten. Das hat ja super gut gepasst. Wir genießen unseren Anleger im Trockenen und freuen uns, das wir schon im Hafen liegen und nicht durch den Regen segeln müssen. Wir genießen den letzten Abend an Bord und versuchen, die

Freitag, 14.10.2016
Andratx - DUS - Viersen

Heute ist schon der letzte Tag unserer Segelwoche. Heute Abend geht unser Flieger zurück nach Deutschland. Und obwohl die Sonne vom blauen Himmel lacht legen wir nicht mehr ab. So haben wir viel Zeit unsere Sachen zu packen und das Schiff aufgeräumt und ordentlich zu hinterlassen. Mittags machen wir uns aus den Resten ein schmackhaftes Essen. So bleibt nur wenig übrig. Trotzdem kommt eine ganze Einkaufstasche zusammen. Um 1/2 6 kommt unser Taxi und eine 1/2 Std. später ist unser Gepäck bereits eingecheckt und wir sind auf dem Weg zum Sicherheis-Checkin. Auch dieser ist schnell überwunden. Der Rest unserer Heimreise ist langweilig. Keine besonderen Vorkommnisse. Aufgrund der Verspätung sind wir erst gegen 1 Uhr Zuhause. So endet für uns die Mittelmeer-Saison 2016. Vor mir liegt nur noch der Novembertörn 2016, bei dem wir den Ruf als Gourmetschiff erneut verteidigen wollen.

Resümee

Dies war für uns der 1. Mittelmeertörn, bei dem wir, meine Frau und ich, alleine unterwegs waren. Es hat alles super geklappt. Ich finde es vor allem schön, das wir nicht die übliche Rollenverteilung haben, wie sie auf vielen doubeld-handed - Yachten zu beobachten ist. Der Mann steht am Ruder, schreit und vermurkst das Anlegemanöver während Frau sich mit den Fendern und Leinen abmüht. Und natürlich Schuld ist, wenn das Manöver nicht funktioniert. Bei uns übernehme ich die Fender und Leinenarbeit. Nur wenn es knifflig wird, übernehme ich das Ruder. So klappen alle Manöver bestens.

Natürlich noch ein wenig Statistik: In den 6 Tagen haben wir nur 48,9sm in 9:31h gemacht. Ich rechne einmal den Ø auf 3 Tage, da wir 2 Hafen- und einen Tag in der Bucht verbracht haben. So haben wir dann doch jeden Tag im Ø 16,3sm in 3:10h mit einer Ølichen Geschwindigkeit von 5,2kn. Der Diesel hat 6,9 Std. gelaufen und dabei 12,9l verbraucht. Das sind nur 1,9l je Stunde.