1. Woche oder ein Wiedersehen mit Claudia

 

Der Törnverlauf

02. - 09.08. O. Kamari - Skala (Astypalaia) - Porto Vathy (Astypalaia) - Vathis (Kalymnos)- Kos 157,0 sm / 31:03h
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Tag Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung SM
1. O. Kamari Kos Bucht große Bucht im SW von Kos. Eine kleine Insel bietet zusätzlichen Schutz. In der NW-Ecke gibt es einen kleinen Hafen, der allerdings zu flach ist. An der südlichen Mole können 4-6 Schiffe rk ankern, jedoch fällt der Ankergrund schnell auf >20m ab. 31,7 sm
2. Skala Astypalaia Hafen sehr schöner Hafenort. In der Oldtown (unterhalb des Castle), viele Fast-Food-Läden und sehr trubelig. 36,8 sm
3. siehe Vortag 0,0 sm
4. Porto Vathy Astypalaia Bucht sehr geschützte Bucht mit schmaler Einfahrt (Barre 4m), Anlegemöglichkeit für 4-6 Schiffe vor der Taverne. Wasser etwas trübe, aber dafür warm. 21,8 sm
5. Vathis Kalymnos Kai sehr schöne Bucht mit interessanter Einfahrt. Strom & Wasser vorhanden. ACHTUNG: am Kai nur noch 1.40m tief und unrein. Evtl. besser mit Heckanker u. Bug zum Kai ankern. 48,7 sm
6. Marina Kos Kos Marina Luxus-Marina mit allem Komfort und luxeriösen Duschen. Base von Kiriacoulis (Steg B) 18,0 sm
Summe Seemeilen 157,0 sm

 

noch kein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

 

Und hier der Törnbericht:

Samstag, 02.08.14 Viersen - Kos
NW3-4,sonnig , 29°
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Marina Samos Samos Hafen Marina mit allem Komfort. Hier ist auch die Base von Kiriacoulis. Also beste Versorgung. Die san. Anlagen sind luxeriös (Duschen sind allerdings nur von 7 - 22 Uhr geöffnet). Es gibt eine Tankstelle und einen Supermarkt, der gut sortiert ist. Natürlich ist er auch ein wenig teurer.

 

Dieses Mal habe ich mir keinen Nerv eingeklemmt. Dafür muss ich schon um 3 Uhr aus dem Bett. Habe wieder einen Frühflieger erwischt. Um 1/2 4 bin ich schon auf dem Weg zum Flughafen. Die freundliche Dame am Ckeck-In erlässt mir die Mehrkosten für 3kg zu viel. Ich gehe direkt durch den Sicherheits-Checkin. Jetzt habe ich etwas Zeit. Ich leiste mir einen Latte Macciatto und ein Käse-Sandwich. Kostet nur 8.10 Euro.

Tuifly spart wo immer es geht. So stehen die Flugzeuge nicht an einem Gate mit direktem Zugang und wir werden mit Bussen zum Flugzeug gebracht. Auch der Kaffee oder das Wasser sind nicht mehr kostenlos. Natürlich kostet auch das Käse- oder Wurstbrötchen Geld. Naja, egal. Die Flugzeit beträgt nur knapp 3 1/2 Std. und bei einem so frühen Flug schlafen die meisten eh.

Ich versuche auch ein wenig zu schlafen, aber das gelingt mir nicht wirklich. So fange ich schon einmal mit dem Törnbericht an. Später werde ich wieder keine Zeit haben.

Nach der Landung in Kos kommt mein Gepäck erstaunlich schnell. Ich halte Ausschau nach Claudia. Ich kenne Claudia schon. Vor 4 Jahren ist sie mit mir durch die Kykladen gesegelt. Eine treue Windbeutel-Kundin, die jedes Jahr mindestens 2 Törns mit Windbeutel macht. Sie sollte fast zur gleichen Zeit landen. Ich kann sie aber nicht entdecken und so stelle ich mich nach draußen zu den vielen Reisebegleitern von TUI, Alltours, Thomas Cook ect. ect. und warte auf Claudia.
Es dauert erstaunlich lange, ich will gerade schon aufgeben und Richtung Taxistand gehen, als sie auftaucht. Wir stellen uns in die Warteschlange für ein Taxi. Es schein schwer zu sein, eine Taxi-Lizenz zu bekommen. Es dauert über eine 1/2 Std. bis 2 Taxen auftauchen und wir Richtung Marina Kos unterwegs sind.
Eine Dame spricht uns auf Deutsch an, ob wir auch zur Marina fahren. Sie würde gerne mit fahren. Gerne doch! Die Kosten durch 3 geteilt ist allemal günstiger. So setzen wir uns zu dritt ins Taxi und knapp 20 Min. später sind wir in der Marina angekommen. Der Taxifahrer bringt uns sogar bis tum Steg B. Dort liegt auf dem Platz 201 die Juliana. Und ja, ich kenne das Schiff schon. Mit der Juliana war ich schon 2013 in den Dodekanes unterwegs. Leider endete der Törn ja für einen Mitsegler in einer Katastrophe. Wer wissen will, was letztes Jahr passiert ist, kann das hier nachlesen.

Wir packen unser Gepäck an Bord, verteilen die Kabinen und laufen bis zum Café. Bei einem Frappé, für mich sweet with milk, besprechen wir den Einkauf. Caro hat Ihren Mietwagen noch bis 1/2 4. Das wollen wir ausnutzen. Meine Liste ist wieder hilfreich. Nur bei der Wassermenge wird kurz überlegt, ob man wirklich 100l. Wasser braucht. Aber meine Erfahrung sagt, das man ruhig ein paar Liter mehr haben sollte. So braucht man während des Törns kein Wasser mehr zu schleppen.

Angesichts des begrenzten Platzangebotes im Wagen (und der zu kaufenden Wassermenge) entscheiden wir, das nur Uwe mit Caro einkaufen fährt. Die beiden machen sich auch zügig auf den Weg. Ich gehe zum Kiriacoulis Office, den Papierkram erledigen. Der Rest geht zum Schiff und richtet sich schon einmal häuslich ein. Außerdem bekommen wir von der Vorskipperin (hat mit Gästen 3 Wochen auf der TinTin verbracht) noch ein paar Lebensmittel. Kann man immer gut gebrauchen.

Der Papierkram ist schnell erledigt und auch der Check-In geht zügig über die Bühne. Eigentlich nicht nötig (ich kenne das Schiff ja schon) aber auch nicht verkehrt. Außer einer durchgebrannten Sicherung f. den 12V Anschluß, zu wenig Messer u. Gabeln entdecken wir keine Mängel. Erst als es dunkel ist erkennen wir einen weiteren Mangel ;)) Ein Licht im Bad ist defekt. Wird am nächsten Morgen direkt behoben.

Um 18 Uhr versammele ich alle zur Sicherheitseinweisung Teil I. Dann ist es morgen nicht ganz so viel. Ich rede mir den Mund staubtrocken und nach knapp einer Stunde reicht es. Der Rest muss bis morgen warten.
Langsam machen wir uns zum Essen gehen startklar. Wir finden zwar das von der netten Dame während der Taxifahrt beschriebene Restaurant nicht, aber das letztendlich ausgesuchte ist auch ok, auch wenn es an einer belebten Straße liegt. Aber so lange es nicht stockdunkel ist kann man auch noch aufs Meer schauen. Und preislich ist es ok.
Wir schwelgen in Vorspeisen. Als Hauptgericht nehme ich Stifado. Nicht das beste Stifado was ich je gegessen habe, aber gut. Die Dorade von Lavinia sieht auch gut aus. Und die Mousaka von Calvin und Mirko schmeckt auch gut.

Für 120 Euro werden wir alle satt und trollen uns satt und zufrieden zurück zum Schiff. Unterwegs muss ich mir leider noch ein Eis kaufen. Joghurt & Pistazia. Mmmmmhhh lecker. Auf dem Schiff gibt es noch einen Absacker und dann ist Schicht für heute. Mirko & Calvin schlafen an Deck. So haben Claudia & Caro mehr Platz. Ich mache mir mein Bett im Salon und 5 Min. später bin ich schon im Land der Träume.

Sonntag, 03.08.14 Kos - Kamari (Kefalos)
NW4-5, in Böen 6, sonnig, 31° 31,7 sm / 5.57h
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Kamari (Kefalos) Kos Bucht weiträumige Bucht mit genug Platz zum ankern. Der Hafen ist leider zu flach für Segelyachten. An der südlichen Mole finden 6 Yachten Platz. Wasser gibt es an der Molenwurzel.

 

03.08. Kos - O. Kamari (Kos)31,7 sm / 5:57h
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Heute werde ich wirklich früh wach. Um 1/2 6 (und das ist nach deutscher Zeit 1/2 5!!) stehe ich auf, räume mein Bettzeug weg und schütte...... Kaffee auf, fotografiere noch schnell den Sonnenaufgang und poste es auf facebook. Ist schon etwas gemein. Jedenfalls für diejenigen, die keinen Urlaub haben und morgen wieder zur Maloche müssen.

Ich beschäftige mich mit dem Wetter. Vorhersage sind für heute NW4-5, für morgen NW5-6. Das wird auf jeden Fall sportlich. Doch erst einmal gibt es ein gutes Frühstück. Und danach den Rest der Sicherheitseinweisung. Die dieses Mal wieder gründlicher ausfällt, da ich 5 Newbies an Bord habe. Um 12 Uhr rufe ich Marina Kos über UKW für Hilfe beim Auslaufen an. Die Lücke ist schmal und vor mir liegt noch ein Fischerboot. Die Marineros haben im Moment viel zu tun. So muss ich 1/4 Std. warten. Der Marinero kommt und sorgt dafür, das ich ein wenig mehr Platz bekomme und 2 Min. später sind meine Leinen los. Das Ablegemanöver klappt gut. Der Propeller scheint ein wenig schwach auf der Brust, den bei 1500 U/min. passiert noch nicht viel. So muss ich ordentlich Gas geben, damit sich die Juliana bewegt. Das stelle ich auch nachher unter Motorfahrt auf dem Weg zur Tankstelle fest. Man muss deutlich mehr Gas geben.

Wir fahren zuerst in die falsche Richtung. Möchte man tanken, muss man die Marina verlassen. Hat bestimmt etwas mit den Sicherheitsvorschriften zu tun. Das eine Tankstelle nicht mehr in der Marina sein darf. Ein freundlicher Mitarbeiter der Marina gibt mir Tug-Assistens und so ist Wenden auf kleinstem Raum kein Problem. Das Dinghi ist auf jeden Fall effektiver wie ein Bugstrahlruder. Das An- und Ablegen an der Tanke funktioniert auch gut. Nur stelle ich wieder fest, man muss ordentlich Gas geben, sonst passiert hier nix.

Wir wenden unseren Bug Richtung Wind, der schon gut 4 Windstärken hat. Jetzt kommt schon das Groß raus und kurz danach die Genua. Nicht ganz, sondern im 1. Reff. Wind genug haben wir ja. Wir nehmen Kurs auf die SE-Spitze von Kos. Dort angekommen halsen wir und es geht Richtung Kamari, unserem heutigen Tagesziel. Am Kap legt der Wind noch einmal zu und es hämmern Fallböen mit über 30kn in unser Segel. Dazu die Welle. Ist schon für den einen oder anderen grenzwertig. Leider habe ich mich auch bei der Entfernung vertan. Es sind keine 15sm, sondern 26. So sind wir doch deutlich länger unterwegs.

Knapp 6 sm vor dem Ziel rolle ich das Vorsegel weg und wir laufen unter Motor und Stützgroß direkt Richtung Kalami. Es überholt uns ein riesiger Segler. Mindestens 70 Fuß. Eher mehr. Zieht ganz locker an uns vorbei.
Ich versuche an der südlichen Mole einen Platz zu finden, doch die Lücken sind recht eng. Vor allem stören die Achterleinen der anderen Schiffe. Da der Wind auch etwas nach gelassen hat, entscheide ich mich, auf 3m Tiefe zu ankern. Wir brauchen 5 Anläufe, da der Anker einfach nicht fallen will. Zuerst ist er doch nicht klar, beim 2. Anlauf ist er noch gesichert. Der 3. Versuch scheitert daran, das die Kettennuss verrostet ist und klemmt. So übergebe ich das Steuer an Claudia und kümmere mich selber um den Anker. Leider springt mir die Kette von der Rolle. Diese wieder drauf zu bekommen ist nicht ganz einfach. Aber irgendwann hab ich es geschafft und wir können einen neuen Anlauf nehmen. Diesmal funktioniert alles und so liegen wir auf 3-4m. Der Anker hält und ich habe mehr als genug Platz zum Schwojen.

Jetzt erst einmal ein Muthos. Das habe ich mir verdient. Es gibt einen kleinen Snack. Ein wenig Tomate, Oliven und Schafskäse. Kommt zum Mythos wirklich gut. Heute bin ich mit Kochen dran. Es gibt eine vegetarische Mousaka á la Charly. Caro und Lavinia helfen mir schnibbeln und so kann ich die Pfanne zum Vorbraten schnell anwerfen. Die Kartoffeln sind auch schon geschält und gewürfelt. Prima. So dauert es nicht mehr lange und alle angebratenen Zutaten wandern in die von Claudia wieder perfekt gebastelte Auflaufform. Die "Gemüsepampe" wie ja ein Mitsegler auf einem Sardinientörn feststellte, wird wieder gut mit Schafskäse bedeckt und darf im Ofen ein wenig durchziehen.

Natürlich ist es schon dunkel bis meine Mousaka aus dem Ofen kommt. Mache ich ja mit Absicht. So kann keiner erkennen, was auf seinem Teller liegt ;)). Aber es schmeckt jedem und bald darauf kratze ich den letzten Rest vom Blech.
Alle sind ein wenig vom 1. Tag geschafft und so wird es nach dem Aufklaren der Pantry recht schnell ruhig auf dem Schiff. Ich versuche, noch ein wenig an meinem Törnbericht zu arbeiten, aber schnell fallen auch mir die Augen zu. Also Gute Nacht und bis morgen.

Montag, 04.08.14 Kamari (Kefalos) - Skala (Astypalaios)
NW5-6, sonnig, 31° 36,8 sm / 6:48h
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Skala Astypalaia Hafen schöner kleiner Hafen. Man kann am nördlichen langen Fährkai Inzwischen gibt es auch innen an der Südseite der Mole 10 Plätze für Segelyachten. Man liegt rk mit Anker. Ankergrund ist gut haltender Sand. Diesel kommt per Tankwagen, Der Wassermann (Tel.+30 697 322 8834) hat von 10 - 19 Uhr Pause. Man muss sich bei der Hellenic Coast Guard melden und bezahlt 1.80 Euro pro Tag. Verlängerungstag kostet 0.96 Euro.

 

04.08. 04.08. O.Kamari - Skala (Astypalaia) 36,8 sm / 6:48h
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Die Nacht war schön ruhig. Ich hatte ja die Befürchtung, das in der Nacht der Wind auffrischt und wir eine unruhige Nacht verbringen. Aber der Wind war so gut wie eingeschlafen und ist auch nicht aufgewacht. Perfekt.

Auch heute soll es genug Wind geben. So stelle ich der Crew 2 mögliche Ziele in Aussicht. Einmal Kalymnos Stadt. Oder Skala auf Astipalaia. Beides kenne ich noch nicht. Doch erst einmal frühstücken wir in Ruhe und klaren das Schiff nach dem Frühstück auf.

Um 10 Uhr springt der Diesel an und die Ankerwinsch holt Meter für Meter die Ankerkette rein. Kurz darauf ist auch der Anker oben. Dieses Mal habe ich, noch am Anker hängend, nicht das Groß gesetzt, sondern wir setzen, nachdem der Anker aus dem Wasser ist, nur die Genua. Der Wind kommt recht kräftig von hinten und wird auch, wie schon gestern, durch Fallböen verstärkt. Da wir vor dem Wind unterwegs sind, haben wir kaum Krängung und auch keine Welle. So macht allen das Segeln Spaß.

Nach knapp einer Stunde sind wir an der SW-Spitze von Kos vorbei und damit ist es auch vorbei mit der schönen Abdeckung durch die Insel. Wir bergen das Vorsegel und der Diesel springt an. Für eine 1/2 Std. geht es gegen den Wind und die Wellen. Dann entscheide ich, mich für Astipalaia. So können Segel setzen. Für die nächsten 5 Std. bringt uns ein guter NW-Wind mit 5 Bft. rasch vorwärts.

Ich sitze gerade unten bei der Navigation, als ich Olympic Radio über Funk höre. Sie fragen nach, ob wirklich ein Mayday ausgelöst wurde. Wie sich nach einiger Zeit heraus stellt ist die Segelyacht Nivita mit 3 Personen an Bord in Seenot. Olympic Radio hat wirklich sehr große Schwierigkeiten, die Position der SY heraus zu bekommen. Ich bleibe am Funk bis klar ist, das sich die Nivita knapp 40 sm südöstlich von mir befindet. So kann ich nicht wirklich helfen, da ich über 5 Std. brauchen würde bis ich die Position erreicht hätte. Später bekomme ich noch mit, das ein Helikopter wieder abbestellt wird und die SY auf eine Schlepphilfe wartet. Was genau passiert ist, bekomme ich nicht mit. Allerdings stelle ich wieder einmal mit, wie wichtig es ist, das die Crew über Funk die aktuelle Position weiter geben kann. Das hat bei der Nivita fast eine 1/2 Std. gedauert. Und das kann zu spät sein.

Sobald wir in die Abdeckung von Astipalaia sind, kommen wieder Fallböen und hämmern in unser Segel. Aufgrund der fehlenden Welle fängt die Juliana richtig an zu Rennen. Super schönes Segel. Auch den Kurs nach Skala, unser Ziel für heute, können wir perfekt anlegen. So bergen wir die Segel erst unmittelbar vor der Einfahrt.

Es sind noch genug Plätze frei. So macht es mir nichts aus, das auf den letzten Metern noch ein Racer an mir vorbei zieht und seine Dracon-Segel erst im Hafen einpackt und gekonnt einparkt.

Unser Manöver funktioniert auch fast perfekt. Wir müssen nur noch einmal ablegen, da der Anker nicht hält. Doch beim 2. Mal gräbt er sich perfekt ein und so liegen wir sehr gut.

Es gibt den obligatorischen Anleger. Da ich den Kühlschrank rechtzeitig eingeschaltet habe, ist das Mythos auch schön kalt. Perfekt. Wir bekommen Strom und ein Offizieller fordert mich auf, bei der Port Police die Hafengebühren zu zahlen. Wir verbinden das direkt mit Essen gehen. So machen wir uns landfein, ich biege bei der Port Police ab und werde die stolze Summe von 1.80 Euro los. Ich finde meine Crew im La Luna. Hier bezahlt man die tolle Aussicht über die Bucht und den Hafen mit. Das Essen ist aber ok. Nur die Spaghetti mit Scampis und die Saganaki Scampis sind nicht sooo gut und daher nicht zu empfehlen.

Zurück auf dem Schiff haben wir noch Nachbarn bekommen. Eine Jeanneau 53 hat sich neben uns gelegt. Dabei allerdings die Ankerkette so über die unsere gelegt, das sie sich schon kreuzen, bevor sie den Hafengrund berühren. Am nächsten Morgen berichten Uwe und Lavinia, das die sich kreuzenden und aneinander reibenden Ankerketten solchen Krach gemacht haben, das sie beide nicht schlafen konnten.

Aber das ist uns jetzt noch nicht bewusst. So gibt es noch einen Absacker und dann gehts ab in die Koje

Dienstag, 05.08.14 Skala (Astypalaia) Hafentag
sonnig, 31° 0,0 sm / 0:00h
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
siehe Vortag

 

Heute schlafe ich eine Std. länger. So scheint die Sonne schon als ich um 7 Uhr mein Bett beiseite räume. Das Wasser im Hafen scheint sauber genug für ein Bad und so lasse ich mich, nach dem Aufschütten des 1. Kaffee, in die naßen Fluten gleiten.

Nach und nach wird der Rest meiner Crew wach. Und irgendwie verläuft es sich. So beschließen Claudia & ich zum Hafencafé zu laufen und dort eine Kleinigkeit zu frühstücken.
Das Frühstück, bestehend aus einem frisch gepressten O-Saft, einem Thunfischbaquette und einem sehr leckerem Omlett mit Käse, Schinken, Paprika & Tomate macht gut satt und ist der richtige Start in den Tag. Ich telefoniere mit Mona. Ihr geht es wohl ein klein wenig besser. Und unsere beiden Tiger sind im Moment sehr schmussig. Mona freut sich sehr über Donna, die jetzt ankommt und sich püsseln läßt. Ich beende das Telefonat sehr abrupt, als ich sehe, das die Israelis neben mir ablegen. Diese sind gestern als letztes gekommen und hatten ihre Ankerkette quer über meiner gelegt. Das macht im Übrigen so viel Krach, das Uwe & Lavinia die 1/2 Nacht nicht schlafen konnten.

Meine Sorge, das unser Nachbar meinen Anker aus dem Hafenbecken reißt ist gottseidank unbegründet. Aber einmal zurück an Bord gehe ich nicht wieder zurück. Unser großer Wassertank ist leer. Also ruft Mirko den Wassermann an. Der hat aber schon Feierabend und kommt erst wieder heute Abend um 7 Uhr. Prima Arbeitszeit! Mit einem evtl. nur 1/2 vollen kleinen Tank möchte ich nicht los fahren. Wir wollen ja in eine Bucht. Und ob ich morgen irgendwo Wasser bekomme, weiß ich auch nicht. Also disponieren wir um und legen einen Hafentag in Skala ein. Lavinia freut es. Der Rest meiner Crew ist nicht so begeistert. Aber wir machen einfach das beste draus. Wir versuchen, einen Roller & Jeep zu bekommen, aber alles reserviert (ein Roller hätte für einen Tag 17 Euro gekostet). Schade. Hätte mir gerne die Insel ein wenig angesehen. So schmeißen wir das Dinghi ins Wasser, montieren den Außenborder und Uwe tuckert mit Calvin Richtung Bucht. Lavinia & Caro laufen zum Strand und auch Mirko legt seinen Astralkörper an den Strand.
Ich genieße mit Claudia die Ruhe an Bord, arbeite ein wenig an meinem Törnbericht und skype natürlich mit Mona. So verrinnt die Zeit.

Bald schon kommt eine Yacht nach der anderen in den Hafen und ich kann mein Helfersyndrom voll ausleben. Dann liegt auch in der letzten Lücke ein Schiff. Feierabend. Da es auch schon 4 Uhr durch ist, genehmige ich mir ein Mythos. Sehr gut. Wir treffen uns um kurz nach 7 wieder am Schiff, Mirko bestellt erfolgreich den Wassermann und mit ein paar Verzögerungen füllen sich unsere Wassertanks wieder.

Wir beschließen, das heute jeder auf eigene Faust sich ums Essen kümmert. So laufen Uwe & Lavinia schon einmal los. Caro & Calvin haben schon eine Kleinigkeit gegessen. So machen Mirko, Claudia & meiner einer sich auch auf in die Stadt. Puuhhh ist der Weg nach oben steil und anstrengend. Ist ja auch echt blöd, wenn man 4 volle Wasserkästen mit nach oben schleppt (zur Erklärung: Ich bin ein wenig übergewichtig ;)
Doch dann haben wir es geschafft. Sind zwar nicht oben beim Kastell, aber schon bei den Mühlen. Hier tobt der Bär und wir finden eine einfache Snackbar, dessen Wirt total überfordert ist. Aber wir bekommen was zu essen. Auch wenn der griechische Salat seltsam aussieht, der Schafskäse schon etwas älter ist. Dafür sind die Gyros-Pita super lecker. Sowohl Schwein (Pork) als auch Huhn (Chicken) kann man empfehlen. Und günstig ist es auch. Wir zahlen 10 Euro für zwei Pitas inkl. Getränke und Vorspeisen.

Hier ist echt was los. Wo wohl die vielen Menschen herkommen? Unten im Hafen liegen doch gar nicht so viele Schiffe. Und einen Kreuzfahrer habe ich auch nicht gesehen. Wir laufen wieder nach unten. Geht mit immer noch 4 vollen Wasserkästen doch einfacher ;).
Da wir nicht über die Treppen laufen, sehen wir ein paar Geschäfte. Hier kann man sich auch gut versorgen. Zurück an Bord wird es schnell ruhig. So geht ein weiterer Tag vorbei.

Mittwoch, 06.08.14 Skala - Porto Vathy (Astypalaios)
NW5, später NW3, sonnig, 31° 21,8 sm / 4:36h
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Porto Vathy Astypalaia Bucht mehr ein See als eine Bucht. Sehr schmale Einfahrt und perfekt geschützt. Wasser ist nicht so klar, dafür aber sehr warm.

 

06.08. Skala (Astypalaia) - Porto Vathy (Astypalaia) 21,8 sm / 4:36h
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Wieder beginnt ein schöner Tag. Auch heute schwimmt im Hafenwasser nur wenig Müll herum. So springe ich ins Wasser, quetsche mich zwischen 2 Yachten durch und schwimme erst einmal eine Runde. Zurück ist der Rest der Crew auch wach und es gibt lecker Frühstück. Heute mache ich Omlett mit Zwiebeln, Paprika, Schinken und Käse. Findet allgemeinen Anklang.

Schnell leert sich der Hafen und auch wir machen, das wir weiter kommen. Soweit ist es zwar nicht bis Porto Vathy auf dem östlichen Flügel von Astypalaia, aber wir wollen heute mal früh ankommen.

Draußen erwartet uns ein schöner 3-er Segelwind. Im Lee von Astypalaia ist das Meer fast spiegelglatt. So macht es viel Spaß. Kaum sind wir aus der Abdeckung raus wird es ruppig.

Uwe geht es schon den ganzen Morgen nicht besonders gut. Kreislauf im Keller, trockener Mund, erhöhte Temperatur. Wir diagnostizieren eine Magenverstimmung. Irgendwann muss alles raus. Danach legt er sich hin. Total schlapp und fertig. Da wir nicht ordentlich Höhe laufen könen und auch dem einen oder anderen auch nicht so gut geht, drehe ich das Vorsegel weg und motore im 30°-Winkel gegen den Wind. Nach 1 1/2 Std. sind wir um die nordöstliche Ecke des Schmetterlingsflügels rum und können wieder Segel setzen. Der Wind hat auch ein wenig nach gelassen. So sind es nur noch 3 Windstärken, die uns Richtung Porto Vathy pusten.

Die Einfahrt ist schmal und schwer aus zu machen. Doch wir finden sie und segeln bis in die seeartige Bucht. Dann berge ich die Genua (das Groß hatten wir bereits vor der Einfahrt weg genommen) und 10m. später ankern wir auf 6m.

Nach dem kalten Anleger (die Batterien der Juliana sind wirklich gut ;) gehen alle erst einmal schwimmen. Das Wasser ist nicht so klar wie in den anderen Buchten, dafür aber ein paar Grad wärmer. Nach dem Schwimmen fangen Uwe & Lavinia an, ein leckeres Weißwein-Risotto mit Zuchini zu kochen. Schmeckt sensationel. Die Taverne am Ufer macht ein wenig Musik. Allerdings nicht lange und so ist es sehr ruhig in der Bucht und wir können einen Teil der Milchstrasse bewundern. Bald schon wird es ruhig an Bord und so ist ein weiterer Tag vorbei.

Donnerstag, 07.08.14 Porto Vathy (Astypalaios) - Vathis (Kalymnos)
NW4, später NW1, sonnig, 31° 48,7 sm / 9:25h
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Vathis Kalymnos Bucht schöne Bucht mit schmaler Einfahrt. Am Kai nur noch 1.40m tief. Strom & Wasser vorhanden. Man sollte seinen Anker ein wenig westlich ausbringen und eine Spring ausbringen.

 

07.08. Porto Vathy (Astypalaia) - Vahtis (Kalymnos) 48,7 sm / 9:25h
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Heute steht ein langer Schlag auf dem Plan. Wir müssen mindestens bis Kalymnos kommen. Das sind schon fast 40 sm. So reißen wir recht früh den Anker aus dem Grund. Jedoch nicht ohne ein gutes Frühstück und (fast) jeder springt noch einmal ins warme Wasser.

Nach dem Verlassen der Bucht motore ich ein Stück gegen den Wind. Dann setzen wir Segel und es folgt für über 3 Std. schönstes Segeln. Dann verläßt uns der Wind und für knapp 2 Std. muss der Volvo Penta her halten. Dann ist er wieder da, der NW-Wind. Und so rollen wir das Vorsegel wieder aus.

Ich schaue mir die Karte noch einmal genau an und entdecke eine Bucht, die 1,5 sm vor Kalymnos Stadt liegt. Diese steuere ich an. Um 17.30 Uhr berge ich die Segel und wir tuckern in die Bucht. Ich entscheide mich, mit Landleine am Ufer fest zu machen. Mirko übernimmt die Aufgabe, die Landleine auszubringen. Knapp 20 Min. später liegen wir zwischen Landleine und Anker und genießen ein kaltes Mythos.

Mir gefällt die Landleine noch nicht. Der Wind kommt mir zu sehr von der Seite. So möchte ich eine 2. Landleine nach Luv ausbringen. Doch dazu kommt es nicht mehr. Lavinia gefällt es hier nicht und so diskutieren wir, ob wir wieder ankerauf gehen und bis nach Vathis segeln. Der Vorschlag wird mit 3 Stimmen angenommen (der Rest enthält sich). So war die Arbeit von Mirko vergebens. Wir lösen die Landleine wieder und gehen ankerauf. Da noch ein schöner Wind weht, setze ich die Segel und mit einer frischen Brise geht es an Kalymnos Stadt vorbei Richtung Vathis.

Irgendwie verpasse ich die Einfahrt. Erst als Caro nach oben kommt und mir sagt, das ich laut Plotter an Vathis vorbei gesegelt bin, entdecke ich die schmale Einfahrt. Wir bergen die Segel und motoren das kleine Stück zurück.
Diesmal klappt das mit dem Anker schon besser. Beim 2. Versuch hält er. Ein freundlicher Mensch gibt mir den Tipp, nicht so dicht an den Kai zu fahren, da es dort sehr flach wird und auch unrein ist. So ziehe ich mein Dinghi zwischen Heck & Kai. Ist etwas umständlicher, aber immer noch besser als das Ruder zu beschädigen.

Wir bekommen sogar Strom. Das ist neu und schon Luxus. Nach dem obligatorischen Anleger geht ein Teil der Crew in das Städtchen, der andere Teil springt noch eben ins Meer. Am Eingang der Bucht gibt es einen kleinen Strand mit Dusche.

Ich fange an, unsere Reste zu einer vegetarischen Mousaka á la Charly zu verarbeiten. Auch diese schmeckt allen sehr gut und wir werden auch alle satt.

Nach dem Essen geht meine Crew noch ins Städtchen. Ich bleibe noch etwas auf dem Schiff. Als ich mich eine Stunde später auf dem Weg mache kommt mir die Crew schon wieder entgegen. So setze ich mich alleine in die Taverne, trinke einen Ouzo und lasse die Zeit verstreichen. Zurück auf dem Schiff hat sich schon jeder wieder einen Schlafplatz gesucht.
Leider gibt es in einer Taverne am Hafen Livemusik bis 3 Uhr morgens. Das stört den einen oder anderen in seiner Nachtruhe.

Donnerstag, 07.08.14 Porto Vathy (Astypalaios) - Vathis (Kalymnos)
NW4, später NW1, sonnig, 31° 48,7 sm / 9:25h
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Vathis Kalymnos Bucht schöne Bucht mit schmaler Einfahrt. Am Kai nur noch 1.40m tief. Strom & Wasser vorhanden. Man sollte seinen Anker ein wenig westlich ausbringen und eine Spring ausbringen.

08.08. Vahtis (Kalymnos) - Kos 18,0 sm / 4:17h
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Ein neuer Tag beginnt. Wie immer mit blauem Himmel und einem schönen Sonnenaufgang. Wie immer auf dem Schiff bin ich früh auf, schütte den 1. Kaffee auf und genieße die Ruhe an Bord. Doch schnell wird auch die Crew wach. Schnell findet sich jemand, der den Obstsalat schnibbelt. So gibt es wieder ein reichhaltiges Frühstück mit getoastetem Brot.

Da es bis nach Kos nur noch 18 sm sind, haben wir heute Zeit und gehen erst kurz vor 12 Uhr ankerauf. Auf dem Weg nach Kos verlässt uns der schöne N3. So knote ich die Fender an die lange Schleppleine und nun ist Fendersurfen angesagt. Die Jungs knacken meinen Rekord von 5.5 kn. Respekt. Doch die Arme werden schnell lang und so muss ich Calvin das eine oder andere Mal wieder einsammeln.

Nach gut einer Stunde haben alle genug und es geht unter Motor Richtung Marina. Kurz vor der Tankstelle bergen wir noch das Groß. Fender raus, Leinen bereit gelegt und schon stehen wir in Warteposition vor der Tanke. Hinter uns kommen in kurzer Folge 5 Schiffe an. Ist gar nicht so schlecht, wenn man Freitags eine Stunde früher da ist. So brauchen wir nicht lange zu warten. 35 l. Diesel verschwinden im Tank der Juliana. Weniger als ich ausgerechnet hatte. Danach nehmen wir Kurs auf die Hafeneinfahrt und ich melde die Juliana an. Der Marinero möchte mit uns noch zur Tanke. Nein, habe ich schon erledigt, signalisiere ich. So geht es direkt in den Hafen. Wir bekommen keinen Platz am Steg B, sondern gehen zwischen B & C längsseits an den Kai. Das ist schlecht, da es dort keinen Strom gibt. Aber wir haben auch nicht mehr viel zu kühlen. Unsere Vorräte sind ordentlich geschrumpft. Allerdings ein kaltes Mythos als Anleger ist noch da.

Nach dem Anleger macht sich jeder frisch. Es entsteht eine lebhafte Diskussion über die Restaurantwahl für das letzte, gemeinschaftliche Abendessen. Das eine ist zu nobel, das andere zu einfach. Schließlich landen wir im "Frauen-Kollektiv". Eher ein Cafe mit Imbiss als ein Restaurant. Und hätte ich nicht die Nudeln von Lavinia bekommen, wäre ich hungrig zum Schiff zurück gelaufen.

Auf dem Rückweg gönne ich mir noch ein leckeres Pistazieneis. Dann sind wir auch wieder auf dem Schiff zurück. Ein letzter Absacker und dann wird es auch schon wieder ruhig auf dem Schiff. Und der Törn ist so gut wie vorbei. Morgen werden die einen gehen und die Neuen kommen. Nur Claudia wird bleiben. Sie hat noch eine 2. Woche.

Resümee

Und zum Abschluss wie immer noch ein wenig Statistik. In dieser Woche haben wir 157 sm zurück gelegt. Davon 103 sm unter Segel. Das sind 66%. Ein guter Wert. Die 157 sm haben wir in 31:03h zurück gelegt. Pro Tag sind das 31,4 sm in 6:12h mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 5,1 kn.

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