Absegeln auf den Balearen 2014

Delfin vor Mallorca

 

2014 waren wir mit 2 Schiffen unterwegs. Wie immer über Sarres Schockemöhle bei Latitud Cero gechartert.

Es haben sich mit Mona und mir 11 Segler gefunden, die noch einmal den herbstlichen Temperaturen zu entfliehen und ein wenig vor der Küste von Mallorca und Ibiza zu segeln.

 

Hier die Daten zum Törn:

 

Start/Zielhafen: Palma
Schiff 1: Brimisilin
Schiffstyp: Bavaria 46 cruiser
Skipper: Charly
Crew: Jürgen, Elke, Bernd, Michael und Mona
Schiff 2: Tarifa II
Schiffstyp: Bavaria 39 cruiser
Skipper: Peter H.
Crew: Peter S., Manfred, Anette und Nic
Charteragentur: Sarres Schockemöhle
Vercharterer: Latitud Cero
Zeitpunkt: 27.09. - 04.10.2014
Kosten: 400 Euro, inkl. Charter, Endreinigung, Versicherungen, ect. (bei 6 Personen)
(die Chartergebühr wird auf alle Mitsegler zu gleichen Teilen umgelegt; Skipper sind frei!)
zzgl. ca. 240 Euro Flug mit Airberlin ab DUS
zzgl. Bordkasse, ca. 150 Euro

 

Der Törnverlauf

 

Beim Klick auf ein Datum springt der Cursor auf den jeweiligen Tag des Törnberichts. Beim Klick auf den Namen der Bucht/Hafen wird die Beschreibung des Hafens bei http://www.skipperguide.de aufgerufen.

 

> Palma de Mallorca Andratx Cala Portinax Ibiza Stadt 28.09. 29.09. Andratx - C.Portinax 30.09. C.Portinax - Ibiza Stadt 01.10. Ibiza Stadt - C.Espalmador - Ibiza Stadt 02.10. Ibiza Stadt - C.Portinax 03.10. C.Portinax - Palma de Mallorca

Tag Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung SM
1. Andratx Mallorca Hafen Wir liegen wieder im Club de Vella am Schwimmsteg. Der Weg zu den Duschen und Toiletten ist weit. 21,3 sm
2. Cala Portinax Ibiza Bucht 2-geteilte Bucht. In beiden liegen Bojen aus. Bei Winden aus NW läuft Schwell in die Bucht. 49,6 sm
3. Ibiza Stadt Ibiza Hafen wir liegen im Club Nautico. 143,33 in der MID-Season. Dafür liegt man an einem Schwimmsteg vor dem eigentlichen Hafen. Sanitärgebäude ist mittelmäßig. 22,9 sm
4. Ibiza Stadt Ibiza Hafen dieses Mal liegen wir in der Marina Ibiza. Es ist OFF-Season. So kostet die Nacht nur noch 67 Euro. Luxus-Marina mit allem Komfort, Zugang zu den Duschen mit Keycard (Deposit 20,00 Euro) 32,8 sm
5. Cala Portinax Ibiza Bucht siehe Tag 2. 28,7 sm
6. Palma Mallorca Hafen wir liegen in der Marina La Lonja, die Base von Latidud Cero. San.-Anlagen auf dem Steg. 62,9 sm
Summe Seemeilen 218,2 sm

 

Und hier der Törnbericht:

Freitag, 19.09.14 Neuss, Sonnenweg
Wind egal, kein Regen, 21°

Der Törn wirft seinen Schatten voraus. Ich habe es noch geschafft, ein gemeinsames Törntreffen zu organisieren. Peter Skirlo hat genug Platz für 11 Segler. Wir haben Glück mit dem Wetter. So können wir draußen sitzen und den Grill an schmeißen. Wir diskutieren über die mögliche Route. Dieses Jahr wollen wir endlich Ibiza schaffen. Die meisten sind Wiederholungstäter. Doch man sieht auch das eine :-) neue Gesicht. Der Einkauf bei Mercadona ist schon so gut wie bestellt. Ich nehme noch eine gefrorene Lammschulter mit auf die Liste. So kann Bernd, der ja dieses Jahr auf meinem Schiff ist, sein super leckeres Lammragout mit Aprikosen machen. Elke hat auch dieses Jahr Stress im Büro, schafft es aber gerade noch bevor wir Schluss machen. Hoffentlich passiert dieses Jahr nichts das ihren Urlaub gefährdet. In den Jahren davor ist bei ihr immer etwas dazwischen gekommen.

 

Freitag, 26.09.14 DUS - Palma
Wind egal, kein Regen, 21°

Für einen Teil fängt der Törn schon heute an. Ihr Flug geht heute Mittag. So startet der Törn sehr entspannt und man kann einen Abend in der Altstadt von Palma genießen. Übernachtet wird im Almudaina, einem großen Hotel direkt an der Altstadt von Palma.

Ich darf noch arbeiten :-) und schaffe es, meine Aufgaben bis kurz nach 2 zu erledigen. Jetzt ab nach Hause packen. Wie immer dauert es etwas bis auch die letzte WICHTIGE Sache in der Reisetasche verschwunden ist. Ich hake meine Packliste ab. Scheinbar nix wichtiges vergessen. Wir kümmern uns noch um unsere Inseln (spielen doch beide leidenschaftlich Die Siedler:-) Schnell ist es 11 Uhr und Schlafenszeit. Morgen geht es früh raus.

 

Samstag, 27.09.14 Viersen - DUS - Palma
Wind egal, kein Regen, 24°

Unser Flug geht um 11 Uhr. Gottseidank nicht wie sonst mitten in der Nacht. Um 7 sind wir auf, es gibt einen Kaffee und eine Knifte. Schnell ist es 1/2 9 und Helga kommt um uns zum Flughafen zu fahren. Unser Gepäck ist schnell eingeladen und schon sind wir auf dem Weg. Keine lange Schlange vor dem Baggage-Drop-Off-Schalter. Auch der Sicherheits-Checkin geht schnell. Ich habe Glück das der Sicherheitsbeamte ein Auge zu drückt. So darf ich meinen langen Torx-Schlüssel mit nehmen. Kommt beim nächsten Mal ins aufgegebene Gepäck.

Ich kaufe mir noch die Yacht und natürlich meinen Bacardi. Dann gönnen wir uns noch einen Kaffee und schlagen die Zeit bis zum Boarding tot. Das gelingt uns ganz gut. Wir gehören zur Boarding Group A und dürfen als erste einchecken. Schön!

Der Flug ist ereignislos wie immer und pünktlich um 1Uhr landen wir in Palma. Unser Gepäck kommt in Rekordzeit. Kaum am Band sehen wir es schon. Am Taxistand ist auch keine Schlange. So sind wir schon nach wenigen Minuten Richtung Marina unterwegs. Wie immer zahlen wir 22 Euro (inkl. Trinkgeld). José und Montse empfangen uns wieder sehr herzlich. Ich bekomme doch die Brimisilin und nicht die Praslin (wie im Bordingpass angegeben). Wir können direkt aufs Schiff.

Ich beginne den Check-In und schnell sind alle Formalitäten erledigt. Der Mechanicus schraubt nur noch einmal die Türgriffe nach. Und unser Hecklicht leuchtet nicht. Das auch die Kompassbeleuchtung defekt ist, stelle ich erst bei der Nachtfahrt nach Ibiza fest :((

Um 1/2 4 stehen Elke, Anette und Bernd vor dem Boot. Elke und Bernd richten sich schnell ein. Kurz bevor wir zum Pesquero gehen, kommt unser Einkauf von Mercadona. Den räumen wir noch ein. Schnell ist alles verstaut und wir laufen die 50m bis zum Pesquero. Hier wartet ein kaltes Serveza auf uns. Schön! Es gibt eine Kleinigkeit zu essen (Tomate Mozzarella & Gambas in Knoblauch). Dann ist es auch schon kurz nach 6 und wir laufen zur Marina zurück. Hier hat Montse schon alles für den Empfang vorbereitet. So genießen wir die letzten Sonnenstrahlen bei Bier, Wein und ein paar leckeren Tapas.

Um kurz vor 9 kommt der Rest unserer Flottile an. Peter H, Peter S, Nic, Manfred und Jürgen. Jetzt sind wir komplett. Wie immer gibt es ein großes Hallo. Ich mache ein wenig Salsa-Musik und Peter zeigt, was er so gelernt hat. Auch ich lasse mich nicht 2 x bitten und lege ne kesse Sohle mit Mona aufs Parkett. Die Zeit rast und schnell ist es Silvester. Und auch die Geisterstunde geht rasch vorbei. Wir räumen noch auf, ich gehe noch Duschen (leider mit kaltem Wasser :(. Eine 1/4 Std. später bin ich schon im Land der Träume.

 

Sonntag, 28.09.14 Palma - Andratx
E3, später E5, zuerst Regen, in Andratx sonnig, 24° 21,3 sm / 3:44
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Andratx
39° 32.75'N, 002° 23.08' E
Mallorca Hafen Wir liegen wieder im Club de Vella am Schwimmsteg. Der Weg zu den Duschen und Toiletten ist weit. Diese sind von 7-12 und 17-22 Uhr auf. Beim Bezahlen der Hafengebühr bekommt man einen Voucher.

28.09. Palma - Andratx 21,3 sm / 3:44h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Ich werde mit Kopfschmerzen wach. Draußen ist es stark bewölkt und später erhöht sich die Luftfeuchtigkeit drastisch. Doch zuerst gibt es ein gutes Frühstück. Wie immer am 1. Tag können wir aus dem Vollen schöpfen. Rührei, Käse, Brot, O-Saft, Wurst... alles vorhanden. Gut das wir gestern noch festgestellt haben das ich den Kaffee nicht auf der Liste stehen hatte. So ist Elke noch los gelaufen und hat Tee & Kaffee gekauft.

Wir frühstücken in Ruhe. Noch ist es zwar bewölkt, aber trocken. Das ändert sich nach dem Frühstück. Im Regen wollen wir nicht ablegen und so verschiebe ich die Abfahrt zuerst auf 12h, dann auf 13h.

Um 13.20h, es regnet zwar noch ein wenig, schmeißen wir die Leinen los und verlassen den Port of Palma. Noch vor der Ausfahrt können wir das Groß setzen. Auch das Vorsegel kommt raus und so können wir den Motor ausschalten. Ein netter 3-er Ostwind bringt uns Richtung Andratx. Nach einer Stunde ist der Wind so gut wie weg. Also Vorsegel einrollen und Maschine starten. Nach einer guten 1/2 Std. tauschen wir Groß gegen Vorsegel und versuchen für eine 1/2 Std. zu segeln. Doch der Wind ist launenhaft und so starten wir wieder die Maschine.
Am westlichen Kap der Bucht können wir dann wieder Segel setzen und bis kurz vor Andratx segeln. Erst als wir in die Abdeckung der hohen Einfahrt kommen, müssen wir die Segel bergen und laufen die restliche Seemeile unter Maschine.

Am Mole Transit ist nur ein Platz frei. Da ich es aber schöner finde, wenn beide Boote neben einander liegen, versuche ich am Kai auf der STB-Seite hinter der Einfahrt anzulegen. Doch dort liegen ein paar große Steine (steht nicht in der Hafenbeschreibung). Ich bin allerdings seeehhhr langsam als mein Ruder aufsetzt. Der Tiefenmesser hatte bis zuletzt 3,9m unter Kiel angezeigt. Das sind 5.8m WT. Das müssen schon ordentliche Brocken sein.

So entscheide ich mich doch für den Club de Vela. Für 90 Euro bekommen wir einen Liegeplatz am Außensteg. Ein paar Minuten später kommt auch Peter und legt sich neben uns. Jetzt gibt es erst einmal einen Anleger. Schmeckt nach einem Segeltag immer gut. Ich fange mit kochen an und schnell sitzen wir im Cockpit und verputzen einen kleinen Berg Spaghetti mit Bolognese. Heute geht es früh ins Bett, den um 2 Uhr ist die Nacht zu Ende. Wir klären noch die Wacheinteilung und dann lege ich mich hin und bin auch ein paar Minuten später schon eingeschlafen.

 

;Montag, 29.09.14 Andratx - C. Portinax (Ibiza)
S3, später S1, bedeckt, später Regen 49,6 sm / 8:45h
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Cala Portinax
39° 06' 36" N, 001° 30' 50" E
Ibiza Bucht 2-geteilte Bucht. In beiden liegen Bojen aus. Bei Winden aus NW läuft Schwell in die Bucht.

29.09. Andratx - C. Portinax (Ibiza) 49,6 sm / 8:45h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Um 1/4 vor 2 klingelt mein Handy. Ich werde nur beim Ablegen und evtl. Segel setzen helfen. Meine Wache beginnt erst um 6 Uhr. So schütte ich noch einen Tee auf und dann geht es auch schon los. Leider verfängt sich die Sorgeleine der Mooring in der Mittschiffsklampe und versaut so unseren Ableger. Sobald die Sorgeleine an STB auf Spannung kommt dreht sich natürlich das Schiff. So stehen wir nach ein paar Sekunden quer. Aber wir können uns von den Schiffen neben uns abhalten und kurz darauf sind wir frei und tuckern Richtung Ausfahrt. Die Nacht ist finster. Kein Stern oder Mond spendet ein wenig Licht. Draußen empfängt uns ein 3er Südwind. Das ist schön. So können wir die Segel setzen. Nachdem die Segel gesetzt sind und das Schiff auf Kurs ist lege ich mich wieder hin. So kann ich noch gut 3 Std. schlafen. Im Halbschlaf bekomme ich mit, das der Wind immer mehr nach läßt. Irgendwann sinkt der Speed unter 2 kn und der Wachführer entscheidet: Segel rein und Motor an. Das Brummeln des Diesels wirkt auf mich wie eine Schlaftablette und so bin ich ein paar Minuten später fest eingeschlafen. Ich werde nur kurz von Jürgen geweckt. Das Groß ist von selber wieder raus gekommen. Kein Wunder, wenn der Hebel an der Rollanlage noch auf FREE steht und man das Segel falsch herum aufwickelt ;))

Um kurz vor 6 weckt mich mein Handy. Gleich beginnt meine Wache. Ich genehmige mir zum Wachwerden noch einen Tee. Dann beginnt meine Wache. Wind ist immer noch keiner und so laufen wir unter Autopilot Richtung Ibiza. Um 1/2 8 geht die Sonne auf. Ich funke mit Peter, der etwas weiter südlich läuft. Er hofft auf Wind. Der kommt aber nicht. So erreiche ich die Bucht ein wenig früher. Wir ankern im südlichen Teil der Bucht. Peter kommt mit der Tarifa an und möchte im östlichen Teil an eine Boje gehen, da hier ein Abwasserrohr unter Wasser endet. Nachdem Peter über Funk berichtet, das neben ihm noch eine Boje frei ist, gehen wir Ankerauf und verholen uns an dei freie Boje. Diese liegt zwar sehr dicht am Felsen, aber der Schwoikreis passt so gerade.

Leider sehen wir Feuerquallen im Wasser. Peter S. geht trotzdem schnorcheln und wird prompt von einer an der Schulter erwischt. Sehr schmerzhaft. Aber er erträgt es wie ein Mann! Trotzdem besorgt er sich am nächsten Tag ein Mittel aus der Apotheke um die Wirkung abzuschwächen. Ist wirklich nicht mit zu spaßen.

Wir frühstücken ausgiebig und Peter und Anette kommen trotz der Feuerqualen vorbei. Sind wohl nicht sehr viele im Wasser. Aber wir wagen es trotzdem nicht.

Wir beschließen, heute hier zu bleiben. Es zieht sich immer mehr zu und dann öffnet der Himmel seine Schleusen und es fängt heftig an zu regnen. Leider ist unser Bimini undicht und so kann man sich nur unter die Sprayhoud setzen. Oder in den Salon. Gottseidank ist es nicht wirklich heiß. Dann ist der Salon mit geschlossenen Fenstern nicht der schönste Aufenthaltsort.

Vor dem großen Regen bringen wir das Dinghi zu Wasser und ich rudere rüber zur Tarifa und tausche einen Sack Kartoffeln gegen 2 Lammschultern. Heute macht Bernd sein leckeres Lammragout mit Aprikosen. Auf der Tarifa werden die Kartoffel gebacken. Wir, oder besser Bernd, fängt recht früh mit dem Kochen an. Das Ablösen vom Knochen ist viel Arbeit.

Pünktlich um 7 Uhr kommt Peter angeknattert und bringt schon mal die ersten Gäste und natürlich die gebackenen Kartoffeln. Bald schon sitzen 11 Segler im Cockpit der Brimisilin. Es wird viel palavert und die eine oder andere Dose Bier wird geöffnet. Dann serviert Bernd sein sauleckeres Lammragout. Perfekt gelungen. Und es legt sich gefrässiges Schweigen über das Schiff.

Das wir dieses Mal nicht so viele sind und die gesamte Flotille in ein Cockpit passt ist sehr schön. Letztes Jahr war doch jedes Schiff mehr für sich. An ein gemeinsames Kochen für 4 Schiffe war nicht zu denken. Viel zu schnell geht der schöne Abend vorbei und die Crew der Tarifa kehrt auf ihr Schiff zurück. Auch auf der Brimi kehrt schnell Ruhe ein.

 

;Dienstag, 30.09.14 C. Portinax (Ibiza) - Ibiza Stadt
N3, später N1, 1/2 bedeckt 22,9 sm / 4:11h
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Ibiza Stadt
38°54'45.7"N 1°26'10.0"E
Ibiza Hafen wir liegen im Club Nautico. 143,33 in der MID-Season. Dafür liegt man an einem Schwimmsteg vor dem eigentlichen Hafen. Sanitärgebäude ist mittelmäßig.

30.09. C. Portinax (Ibiza) - Ibiza Stadt 22,9 sm / 4:11h
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In der Nacht hat mich Mona geweckt. Unser Schiff ist wohl doch den Felsen zu nahe gekommen. Ich mache den Zweitanker klar, um meinen Schwojkreis zu verkleinern. Da sehen wir im Dunkeln eine 2. Boje an unserem Heck. Ein beherzter Schub rückwärts und schon kann ich die Boje angeln. Schnell einen Tampen durch und schon kann sich das Schiff nicht mehr drehen und wir können wieder ins Bett gehen. Natürlich schaukelt das Schiff jetzt etwas mehr, da es nicht mehr mit dem Bug im Wind liegt. Aber viel Wind ist nicht und so verbringen wir den Rest der Nacht ohne Störung.

Ach, ist das schön auf einem Schiff in einer Bucht wach zu werden. Ich wage es trotz der Qualen von gestern ins Wasser zu springen. Die scheinen noch zu schlafen, den ich sehe keine. Nach und nach springen (fast) alle Jungs ins Wasser. Ist immer wieder die beste Art einen Tag zu beginnen.

Über Nacht ist meine Bordspannung laut Anzeige auf unter 11V abgefallen. Und über die Maschine, die ich testweise starte, werden die Batterien auch nicht geladen. So informiere ich Jose, das ich heute nach Ibiza Stadt segle und mich dort in eine Marina lege.

Wie jeden Morgen gibt es ein gutes Frühstück. Dann legt die Tarifa ab und die Brimi folgt ihr. Direkt hinter der Ausfahrt setzen wir die Segel und ein N3 bringt uns Richtung Ibiza Stadt. Nach 2 Std. ist der Wind weg. Wir holen die Genua rein und motoren die nächste 1/2 Std. Dann kommt noch einmal etwas Wind auf und wir versuchen, wieder zu segeln. Doch der Wind ist zu schwach und außerdem landet Axel, der Mechanicus von Jose, um 15 Uhr auf Ibiza. Und dann würde ich gerne schon in der Nähe der Marina sein. So packen wir das Segel wieder ein und motoren Richtung Ibiza. Auch die Tarifa folgt uns. Wir werden wohl für die Nacht in Ibiza Stadt bleiben, uns die Stadt ein wenig ansehen und dann dort lecker essen gehen.

Pünktlich um 15 Uhr machen wir im Real Club Nautico fest. 143,33 Euro kostet hier die Nacht. Ganz schön teuer. Dafür bekommt man außer einem schwelligen Mooringplatz an einem Schwimmsteg VOR dem Hafen nur ein einfaches, kleines Sanitärgebäude. Ich spanne auf jeden Fall die Mooring richtig fest, so das mein Heck bei dem Schwell, den einfahrende Fähren verursachen, nicht an den Schwimmsteg kommen kann.

Auch Alex ist pünktlich und steht mit einer Austauschlichtmaschine und einem riesen Werkzeugkoffer am Steg. Die nächsten 3 Stunden werkelt er an dem Schiff herum und telefoniert viel mit Jose. Wirklich besser wird es nicht. Die Diagnose von Jürgen bestätigt sich. Eine oder beide Batterien sind platt. Alex macht mir zwar Hoffnung, als er aber hört, ich möchte in einer Bucht übernachten, guckt er besorgt. Und bietet mir an, sobald ich wieder auf Mallorca bin würde er kommen und die Batterien austauschen. Naja, ein Versuch war es auf jeden Fall wert. Im Übrigen erstattet mir Montse am Ende vom Törn die doch recht hohen Hafengebühren.

Wir machen uns alle stadtfein und laufen in die Altstadt. Dort reservieren wir einen Tisch für 11 Personen und anschließend erkundigt jeder auf eigene Faust Ibiza.

Um 8 Uhr treffen wir uns alle am Restaurant wieder und genießen ein leckeres Abendessen. Die Stimmung ist gut. Es wird viel gelacht und gescherzt. Nach dem Essen noch einen Absacker und danach geht es schon wieder zurück zum Schiff. So richtig Lust auf eine Happy Hour in einem Club hat niemand. So geht es gemütlich zurück zum Schiff. Damit neigt sich ein weiterer Tag dem Ende entgegen.

 

;Mittwoch, 01.10.14 C. Portinax (Ibiza) - C. Espalmador - Ibiza Stadt
E5, später NE3-4, bedeckt 32,5 sm / 5:32h
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Marina Ibiza Nueva
38°54'47.2"N 1°26'35.5"E
Ibiza Hafen dieses Mal liegen wir in der Marina Ibiza. Es ist OFF-Season. So kostet die Nacht nur noch 67 Euro. Luxus-Marina mit allem Komfort, Zugang zu den Duschen mit Keycard (Deposit 20,00 Euro)

01.10. C. Portinax (Ibiza) - C. Espalmador - Ibiza Stadt 32,5 sm / 5:32h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Als ich heute aufwache, ahne ich noch nicht, das dieser Tag in einer Katastrophe enden wird. Erst einmal gibt es, wie jeden Morgen, ein gutes Frühstück. Anschließend laufen Mona und Micha los, ein paar Vorräte zu ergänzen. Um 1/2 12 legen wir ab und setzen nach der Hafenausfahrt die Segel. Ein frischer E5 bringt uns schnell durch die Grand Feau, der Meerenge zwischen Espalmador und Ibiza. Wir können den Kurs perfekt anlegen und nach gut einer Stunde und einer Wende bergen wir die Segel. Der Bojenverwalter kommt uns in einem roten Dinghi entgegen und für 14 Euro dürfen wir an eine Boje gehen. Er nimmt freundlicherweise die Leine an und 2 Min. später kann ich unseren Motor ausschalten. Für die Tarifa, die nach uns gestartet ist, reservieren wir eine Boje direkt hinter uns. Ich informiere Peter über Funk, das er von einem Dinghi zur Boje gelotst wird. Und es dauert auch nicht lange und die Tarifa liegt hinter uns an der Boje. Die Nacht würde 28 Euro kosten. Könnte man meiner Meinung bei einem E-Wind gut machen. Hier liegt man perfekt geschützt. Bei SE-Wind würde aber in einen Teil der Bucht Schwell stehen.

Der Himmel ist grau und so lässt sich die Schönheit dieser Bucht nur erahnen. Zum Schwimmen hat keiner so richtig Lust. Wir nutzen die Zeit zur Entspannung und Relaxen. Peter kommt vorbei geschwommen. So gegen 1/2 4 möchte Peter los. Unser heutiges Tagesziel heißt Port Eulalia. Er bittet mich, ihm eine 1/2 Std. Vorsprung zu geben, da er ja 7 Fuß kürzer ist und nicht so viel Tuch setzen kann wie wir.

So setzen wir erst 20 Min. nach 4 noch an der Boje die Segel (wie es auch die Tarifa gemacht hat) und sind direkt im Segelmodus. Hoch am Wind können wir zur Durchfahrt zurück segeln. Dann müssen wir einen Kreuzschlag durch die Grand Feau machen. Vor der Illa des s'Esparelli müssen wir wenden und segeln hoch am Wind Richtung Ibiza. Die Tarifa sehen wir nicht. Ich nehme an, das sie schon fast in Port Eulalia ist. Ein Funkruf wird nicht beantwortet. Das hätte mich schon stutzig machen müssen. Hat doch Peter sein Handfunkgerät immer am Mann. Aber ich nehme an, er ist bereits in Port Eulalia, das von relativ hohen Bergen umgeben ist.

Da es noch fast 9 sm gegen den Wind bis Port Eulalia sind, ich nicht im Dunkeln ankommen möchte (bin zum 1. Mal dort) und wir ja auch mitten in der Nacht wieder weiter müssen, lasse ich nach einer kurzen Diskussion trotz des schönen Segelwindes, das Vorsegel wegdrehen, starte den Diesel und richte den Bug auf unsere Tagesziel. Ich versuche erneut, die Tarifa über Funk zu erreichen. Auch das gelingt mir nicht. Dann sehe ich, das Peter 2 x versucht hat, mich telefonisch zu erreichen. Ich rufe direkt zurück und was ich dann erfahre, haut mich fast um. Das Vorstag der Tarifa ist gebrochen und 40 Min. haben die beiden Peters versucht, den Mast zu stabilisieren. Dann ist er doch gekippt und liegt jetzt neben dem Boot im Wasser. Zur Zeit des Anrufes wird die Tarifa gerade Richtung Ibiza Stadt geschleppt. Wir wenden natürlich sofort und nehmen ebenfalls Kurs auf Ibiza. Jetzt verstehen wir auch, warum ein Rettungsboot im Einsatz an uns vorbei gefahren ist. Allerdings habe ich weder den PAN PAN noch den MAYDAY-Ruf von Peter mit bekommen. Man braucht wirklich entweder einen Lautsprecher im Cockpit oder ein Handfunkgerät.

Wir bergen das Groß und eine knappe 3/4 Std. später laufen wir in Ibiza Stadt ein. Von der Crew der Tarifa ist keiner zu erreichen. Doch dann sehen wir sie neben dem Kran. Ihr Mast liegt neben dem Boot im Wasser. Das Bimini ist weg. Ein trauriger Anblick. Aber es ist keiner verletzt. Das ist die Hauptsache. Ich versuche, in der Nähe einen Liegeplatz zu bekommen. Aber der Mitarbeiter der Werft will uns nicht und winkt uns immer wieder weg. Ein Anruf beim Real Club Nautico ergibt, der Hafen ist voll. Ich versuche die Marina Botafoch anzurufen. Aber dort meldet sich niemand mehr. Erst der Anruf der Marina Ibiza bringt den gewünschten Erfolg. Eine freundliche Frauenstimme bittet mich zur Tankstelle zu kommen, sie hätte einen Platz für die Nacht. Langsam bringt uns Elke in den Hafen. Natürlich sehe ich die Tankstelle nicht. Erst als jemand pfeift und winkt, wissen wir wo wir hin müssen. Langsam bringt uns Elke längsseits. Inzwischen regnet es und das Deck wird rutschig. So setze ich mich beim Annehmen der Leinen gepflegt auf meinen, gottseidank gut gepolsterten, Hintern.

An der Tankstelle ist gleichzeitig die Rezeption und ich melde uns mit allen Papieren an. Just in time, den um 20.30 Uhr schließt das Büro. (Öffnungszeiten: 9.00-14.30h und 15.30 - 20.30h) Es dauert etwas bis alle Formalitäten erledigt sind. Dann dürfen wir für 67 Euro für eine Nacht an den Steg B gehen. Elke bringt die Brimi ruhig in die Box. Da wir die 1. Box neben dem Kopfsteg haben, können wir bequem längsseits festmachen. Und obwohl nicht notwenig, nehmen wir noch auf unsere STB-Seite die Mooring. Jetzt könnte ein starker Sturm über Ibiza toben. Wir liegen sicher.

Ich telefoniere mit Peter. Die Crew hat den ersten Schock überwunden und es geht allen soweit gut. Jetzt erfahre ich auch, das 3 Mitsegler in die Rettungsinsel gestiegen sind und von einem Fahrgastschiff aufgesammelt wurden. Was für ein Abenteuer. Essen gehen will die Crew aber nicht und so beschließen wir, uns etwas zu essen zu machen und dann noch rüber zu laufen.

Ich brate die Hähnchenschnitzel an, koche dazu eine Portion Nudeln und fertig ist. Es wird ein spätes Mahl. Schnell klaren wir noch auf und laufen los, die Crew der Tarifa besuchen. Wir sind gerade am Ausgang unserer Marina als mich ein Anruf von Peter erreicht. Auf der Tarifa sind alle so fertig, das sie gleich ins Bett wollen. Ich gehe auf den Vorschlag ein, erst morgen früh die Tarifa zu besichtigen. So laufen wir wieder zurück zum Schiff, genehmigen uns noch einen Absacker und so geht ein ereignisreicher Tag zu Ende.

 

;Donnerstag, 02.10.14 Ibiza Stadt - C. Portinax (Ibiza)
E4, bedeckt, später sonnig 28,7 sm / 5:03h
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Cala Portinax
39° 06' 36" N, 001° 30' 50" E
Ibiza Bucht siehe Tag 2.

02.10. C. Portinax (Ibiza) - C. Portinax 28,7 sm / 5:03h
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Beim Wachwerden muss ich direkt an die Tarifa denken. Mannomann, Mastbruch, PAN PAN und MAYDAY. Was für ein Tag war das gestern. Wir frühstücken schnell, ich erkundige mich telefonisch wie es auf der Tarifa aussieht. Peter teilt mir mit, Axel ist bereits mit der Larus IV vor Ort, sie haben ihre Sachen bereits umgeräumt und sind fast startklar. So beeilen wir uns mit dem Frühstück und laufen los zur Tarifa. Die Werft ist nur knapp 15 Min. von der Marina entfernt. Am Tor kommt uns Peter entgegen. Die Tarifa sieht traurig aus. Das Bimini ist komplett zerstört, der Baum hat den Cockpittisch zertrümmert und sich dann in die Steuersäule gebohrt. Gottseidank konnte Peter den Baum fixieren, so das keiner erschlagen wurde und das hat wohl auch verhindert, das der Mast nach hinten gekippt ist. So ist er nach 40 Min. und nach dem gebrochenen Spifall zur Seite ins Wasser gekippt. Die Salinge haben sich dabei senkrecht gestellt. So konnten sie auch kein Loch in den Rumpf stanzen.

Ich kann es immer noch nicht fassen, das dieses Unglück so glimpflich ausgegangen ist. Nur ein zwar gewaltiger Materialschaden, aber keiner ist verletzt. Axel macht die Tarifa klar für die Überfahrt nach Palma. Am meisten beeindruckt mich das vordere Gestänge vom Bimini. Wie ein riesiger Hammer hat der Baum darauf eingehämmert und es bis auf den Cockpitboden verbogen. Was muss da eine Kraft hinter gesteckt haben. Nach 3-4 Schlägen war das Gestänge soweit verbogen, das der Steuermann nichts mehr sehen konnte. Was für ein schreckliches Szenario.

Trotzdem will die Crew mit der Larus weitersegeln. So verabreden wir uns in der Cala Boix. Wenn dort nicht zu viel Schwell ist, wollen wir dort bleiben, ansonsten geht es weiter bis zur Cala Portinax. Die kennen wir ja schon.

Um 13 Uhr verlassen wir die Luxusmarina und nach dem Verlassen des riesigen Hafens setzen wir Segel. Die Larus folgt uns, setzt aber keine Segel, sondern motort Richtung Cala Boix. Die nächsten 2 Std. kreuzen wir auch Richtung Bucht. Als Peter die Bucht erreicht, steht schon heftig Schwell in der Bucht. So ist die Entscheidung klar, wir segeln/fahren bis zur Cala Portinax. Da ich noch im Hellen ankommen möchte, rollen wir das Vorsegel ein und motoren gegen den Wind, bis wir an der Insel ???? vorbei sind. Dann gehen wir noch einmal für knapp 1 1/2 Std. in den Segelmodus. Vor der Bucht möchte ich das Vorsegel wegrollen. Geht nicht! Überläufer auf der Furlex! Ich versuche, das zu klarieren. Gelingt mir leider nicht. Also Vorsegel runter. Ein paar Minuten später begrabe ich Elke und Bernd unter 60 qm Genua. Wir sichern das Segel mit ein paar Tampen und den Schoten. Dann drehen wir auf die Bucht zu und ein paar Minuten später liegen wir wieder an der gleichen Boje wie am Montag.

Jetzt gibt es erst einmal einen Anleger. Dann kümmere ich mich mit Bernd um den Überläufer. Nach einigem hin und her kann ich den Überläufer raus ziehen. Jetzt das Segel wieder hoch und einwickeln. Das ist ganz schön schwer, gelingt aber gut, da wir auch nicht mehr so viel Wind haben.

Kaum damit fertig kommt schon die Crew der Tarifa mit dem Abendessen. Es gibt Ratatou und einen leckeren Tomaten-Bohnen-Eintopf. Schon bald sind alle satt. Da wir wieder mitten in der Nacht los wollen, machen wir früh Schluß.

 

;Freitag, 03.10.14 C. Portinax (Ibiza) - Palma
E1-2, sonnig 62,9 sm / 10:07h
Name Insel Bucht/Hafen Bemerkung
Palma
39°33.9' N 2° 38.1' E
Mallorca Hafen wir liegen in der Marina La Lonja, die Base von Latidud Cero. San.-Anlagen auf dem Steg.

03.10. C. Portinax (Ibiza) - Palma 62,9 sm / 10:07h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Kurz vor 2 stehe ich auf. Eigentlich nur, um der Wache beim Ablegen behilflich zu sein. Als ich am Panel vorbei komme, sehe ich den Batteriealarm blinken. Unsere Service-Batterie hat nur noch 6.5V. Das reicht noch nicht einmal um die Instrumente in Betrieb zu nehmen. Ich laße die Maschine starten (unsere Starterbatterie ist gottseidank rappelvoll) und ganz langsam klettert die Anzeige nach oben. Als sie nach einer Stunde bei 10.2V angekommen ist, wage ich es, die Instrumente und Posilichter einzuschalten. Direkt sackt die Spannung wieder auf 9V ab, aber die Instrumente bleiben an. So wage ich es und schmeiße uns von der Boje los. Wir sind noch nicht ganz aus der Bucht raus, als sich die Instrumente mit einem leisen Piepsen verabschieden. Jetzt wieder fest machen? Ich entscheide mich dagegen. Auch wenn das Risiko nicht klein ist, so zu sagen blind in die Nacht hinaus zu fahren. Aber zwischen Ibiza und Mallorca ist nur Wasser. Und, wie wir später feststellen, ein paar Fahrgastschiffe und Frachter. Ich schalte auch die Posi-Lichter aus, damit sich die Batterie vielleicht doch noch etwas erholt. So dieseln wir in Marschfahrt durch die Nacht. Da auch die Kompassbeleuchtung nicht funktioniert ist es schwierig, Kurs zu halten. Es geht aber.

Wir müssen ein, zwei Schiffen ausweichen, dann wird es ruhig. Stunde um Stunde dieseln wir Richtung Palma. Um 4 Uhr beginnt die Wache von Elke und ich lege mich noch für knapp 1 1/2 Std. hin. Dann beginnt schon meine Wache. Die Bordspannung ist immer noch down. Aber in ca. einer Stunde wird es schon langsam hell. So trinke ich noch schnell einen Tee zum Wachwerden und löse Elke am Steuer ab. Auch unser Autopilot funktioniert ja ohne Strom nicht.

Langsam wird es heller und dann geht es auf einmal rasend schnell. Ein neuer Tag ist da. Noch eine 1/2 Std. und meine Wache ist schon wieder vorbei. Ich mache der neuen Wache noch ein paar Schnittchen. Dann lege ich mich wieder hin und bin nach ein paar Minuten fest eingeschlafen. Und werde erst wieder in der Bucht von Palma wach. Den Plan, noch in der Cala Portals schwimmen zu gehen, verwerfen wir. Inzwischen ist die Spannung komplett zusammen gebrochen. Nicht einmal die Wasserpumpe springt noch an. So dieseln wir an der Bucht vorbei und liegen schon um 1/4 vor 1 Uhr an der Tanke. 100l. Diesel verschwinden im Tank der Brimi. Ja, wir sind viel motort ( 66%) Knapp eine 1/2 Std. später liegen wir wieder am Steg von Latitud Cero. Beim Warten auf einen Mitarbeiter von Jose, der die Segel ja vor dem Anlegen prüft, sehen wir die Praslin. Auch diese hat keinen Mast mehr. Wie wir später von Jose erfahren, hat die Praslin am gleichen Tag, nur 5 Std. früher wie die Tarifia, ihren Mast verloren. Die russische Crew hat diesen allerdings gekappt. Er liegt jetzt vor Porto Cristo auf dem Meeresgrund.

Die Brimi ist schnell aufgeklart. 5 Min. nach dem Anlegen stehen schon 2 neue Batterien im Salon. Wir laufen nach einem Anleger zum Pesquero und essen eine Kleinigkeit. Schnell verrinnt die Zeit und auch Peter kommt mit der Larus zurück. Auch bei ihm fährt das letzte Anlegemanöver der Mitarbeiter von Jose. Finde ich ja nicht gut, den das letzte Manöver fahre ich gerne selber. So aus Tradition.

Jetzt noch schnell frisch machen und dann ist es auch schon Zeit. Ich habe für 8 Uhr im ES3 einen großen Tisch bestellt. Der Weg dorthin ist sehr kurz, so das wir erst um 10 vor 8 los laufen müssen. Wir futtern uns wieder einmal quer durch die kleine Speisekarte. Für 25 Euro werden alle satt. Ein schöner Abschluß für einen aufregenden und ereignisreichen Törn.

Resümee

27.09. - 03.10. Andratx - C. Portinax (Ibiza) - Ibiza Stadt - C. Espalmador - Ibiza Stadt - C. Portinax - Palma 218,2 sm / 37:22h
Beim Klick auf das Bild wird der Track in Google.Maps aufgerufen!

Wie am Ende eines jeden Törnberichts ein kurzes Resümee. Dieser Törn wird uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Und ob Peter in seinem Leben noch einmal ein Mayday funken wird.... eher unwahrscheinlich. Und man kann auch ohne den modernen Schnick Schnack segeln. Trotzdem war ich froh, mein Hand-GPS dabei zu haben. Beruhigt doch sehr.

Am Ende des Törnberichts wie immer ein wenig Statistik.

In dieser Woche haben wir 218 sm zurück gelegt. Davon 145 unter Maschine. Das ergibt leider einen unterirdischen Wert von 66%. Dafür sind wir aber auch bis nach Ibiza gekommen. Im Durchschnitt haben wir jeden Tag 36 sm zurück gelegt. Damit waren wir jeden Tag 6.13h unterwegs. Insgesamt waren wir 37.22h Std. auf dem Wasser. Das macht eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 5,8kn.

 

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