Überführung Deja Vu 2010

Überführung der Deja Vu ins IJsselmeer


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Am Mittwoch erreichte mich eine Mail von Andreas, das er noch unbedingt ein Schiff von Neuhof/Rügen nach Lemmer/IJsselmeer überführt haben muß. Der geplante Skipper kann nicht und das Schiff ist für den Markol Cup verplant.
Am nächsten Tag telefoniere ich mit Andreas und anschließend mit Uwe, der den Törn ursprünglich fahren sollte. Die ersten Telefonate werden geführt. Per Zufall ruft Matt an und als ich ihm von der geplanten Überführung erzähle, sagt er: Warum nicht?. So telefoniere ich am nächsten Tag mit Andreas und nachdem mein Chef dem Urlaub zugestimmt hat und ich auch noch einen weiteren Mitsegler gefunden haben (der eines der Schiffe von Andreas sogar letztes Jahr von Lemmer nach Neuhof gebracht hat), steht der weiteren Planung und Durchführung nix mehr im Wege.

 

Hier die Törndaten:

Start/Ziel: Neuhof
Skipper: Charly
Crew: Karl Heinz und Matt, Crew
Schiffsname: Deja Vu
Schiffstyp: Bavaria 46 Holiday
Vercharterer: Thinius
Basishafen: Marina Neuhof
Zeitraum: 6 Tage
Zeitpunkt: 10. - 16.04.2010
Kosten: kostenlos
inkl. Anreise u. Bordkasse

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

 

09.04.2010 Viersen - Autobahn Richtung Bochum

Der Tag ist hektisch. Ich muss ja noch zur Firma und erst Mittags steht fest, das ich wirklich den Törn mache. Also alles erledigen, Andreas informieren, Urlaubsantrag stellen, noch ein Meeting und dann schnell nach Mönchengladbach, den bestellten Leihwagen abholen. Avis hat zwar die Reservierung bestätigt, aber doch keinen Wagen. So bekomme ich einen von Sixt. Die haben aber keinen Passat und so darf ich mit einem 5er BMW mit allem Schnick-Schnack vom Gelände fahren.

Zuhause geht die Hektik weiter. Meinen Wagen noch aus MG holen, Essen besorgen, Klamotten packen. Ehe ich so richtig zur Ruhe komme, ist es auch schon 1/4 nach 11 und ich muss los, Matt vom Bahnhof in MG abholen. Noch nie ist mir der Abschied von Mona so schwer gefallen wie dieses Mal. Aber sie ist sooo lieb und läßt mich ziehen.

Matt kommt pünktlich, aber mit kurzer Hose, in MG an. Die Adresse von Karl-Heinz, unserem Mitsegler, habe ich schon ins Navi einprogrammiert.

10.04.2010 Autobahn - Barhöft
NO3 14,2sm/1:51h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Barhöft 10 Euro nein ja Der Hafen wird gerade für 1,5 Millionen umgebaut. In der Mitte des Hafenbeckens schwimmt ein großer Kran. Die 2 Schwimmstege haben keine Verbindung zum Land und die Kaimauer ist als Anlegemöglichkeit auch nicht wirklich zu gebrauchen.

Mit einem kurzen Stopp bei Mäcces (lag direkt 30m nach der Ausfahrt;nur blöd, das die Auffahrt gesperrt war und wir so eine 1/4 Stunde bis zur übernächsten Auffahrt mussten, denn die nächste war natürlich auch gesperrt :-( sind wir um kurz nach 1 Uhr in Bochum und treffen Karl-Heinz. Karl Heinz steht schon reisefertig an der Straße. Schnell sind seine Klamotten verstaut und schon sind wir wieder auf der Autobahn. Das Navi erzählt etwas von 7 Uhr in der Früh. Wir machen natürlich noch eine Rast und durch die eine oder andere Baustelle wird es dann 1/4 vor 8 bis wir auf das Gelände der Marina Neuhof fahren. Das hat ja schon einmal gut geklappt.

Wie erwartet steht unser Schiff noch trocken und hoch. Doch pünktlich um 8 Uhr kommt der Trekker angefahren und der Kran erwacht brummend zum Leben. Eine 1/2 Stunde später schwebt die Deja Vu, zwar etwas kopflastig, durch die Luft und 10 Min. später schwimmt sie auch. Der Motor springt direkt an und so fahre ich sie zum Außensteg. Hier kümmert sich Jens noch um sie. Vor allem das Deck muss mal abgespritzt werden.
Wir haben uns schon einen Einkaufsplan gemacht und so fahren wir nach Abtshagen(?) und kaufen beim Real alles notwendige für die Woche ein. Das dauert seine Zeit und so ist es auch schon 1/2 12 bis wir wieder am Schiff sind. Um 12 sollte der Wagen wieder bei Sixt sein. Jens fährt hinter mir her nach Stralsund und um 1/2 1 schmeiße ich den Schlüssel bei Sixt in den Automaten. Auch erledigt dieser Punkt.

Zurück am Schiff müssen wir noch die Segel aufziehen. Es ist immer noch gut windig und so wird das eine lustige Aktion. Aber es klappt überraschend gut Damit sind wir im Prinzip startklar.
Noch 3 Rettungswesten an Bord und ein wenig Bettzeug und dann sind wir fertig zum Auslaufen. Da aber die Ziegelgrabenbrücke erst um 17.20 wieder öffnet, haben wir noch eine Stunde Zeit. Die nutze ich und koche schon einmal das Chili con carne für heute Abend.

Um 16.05 Uhr schmeißen wir die Leinen los und dieseln durch den Strelasund zur Brücke. Dort kommen wir eine 1/2 Stunde zu früh an. Ich mache mich mit einer Leine am Wartepfahl fest. Mann ist es kalt. Und ein wenig feucht wird es auch noch.
Pünktlich geht die Brücke hoch. Es kommt kein Schiff und so wird schnell Grün und mit nur 2 anderen Schiffen passieren wir die Brücke.

Die City-Marina Stralsund ist noch verwaist. Alle Stege noch frei. Wir nehmen jedoch Kurs auf Barhöft. Dort wollen wir morgen Richtung Heiligenhafen aufbrechen.
Um kurz nach 7 biegen wir in das schmale Fahrwasser zum Hafen. Dort erwartet uns eine große Baustelle. Der Platz an der rostigen Spundwand gefällt mir garnicht, doch wir haben Glück und können an einem Fischer längsseits gehen. Hier liegen wir sehr komfortabel.

Ich setze den Topf mit dem Chili auf und kurz darauf sitzen wir im Salon und vertilgen eine große Portion Chili. Ich trinke noch ein Glas Wein und dann geht meine Reservelampe an. Immerhin bin ich inzwischen über 38 Stunden auf und habe 900 km hinter dem Steuer eines Wagens verbracht.
So murmel ich noch ein Gute Nacht und bin 1 Minute später auch schon eingeschlafen.

11.04.2010 Barhöft - Heiligenhafen
bedeckt,NO6, später freundlicher,O5 87,7sm/11:45h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Heiligenhafen 24 Euro ja 1 €, Duschmünzen am Automat (im Gebäude). Pincode 5632 Schöner Hafen. Das Restaurant lohnt sich. Dort kann man zu zivilen Preisen lecker essen gehen.

Heute haben wir einen langen Schlag vor uns und so klopft Matt um 6 Uhr an meine Tür. Ich gehe noch schnell auf Toilette. An der Wetterinformation vom Hafenmeister steht, das wegen dem langen Winter noch keine Saison ist und der Fischer auf dem Nachbarboot murmelt etwas von NO6. Das könne wir bestätigen. Es pfeift ganz gut.

So packen wir uns warm ein und um 7 Uhr legen wir ab. Ich peile die falsche Tonne an und kaufe uns so ein Seegrundstück. Gottseidank nur Schlick, der uns sanft abbremst. Zurück und Schiff drehen geht in 2 Min. und so nehme ich Kurs auf das Fahrwasser. Die Sicht ist nicht besonders gut und so muss ich mich anstrengen, die richtigen Tonnen zu finden. Doch diesmal verpeile ich mich nicht und so verlassen wir die Bodden. Als wir den Leuchtturm von Hiddensee querab haben, können wir unseren Kurs auf West ändern und die Segel setzen. Dabei stelle ich fest, das Jens das Groß falsch herum aufgewickelt hat. So hilft die Verriegelung nichts. Ich binde die Winschkurbel vorne fest und sezte nur ein kleines Dreieck. Dann setzen wir die Genua. Zuerst nur ein wenig, doch als wir unseren Kurs haben und der Wind fast von achtern kommt, rollen wir sie ganz aus und dafür das Stück Groß wieder ein. Die Loge springt auf 9 Knoten. Das ist gut. Die gefühlte Windstärke läßt nach und so ist es ein schönes Segeln.

Nach 15 sm müssen wir unseren Kurs ändern und jetzt passt es leider vom Wind nicht mehr so gut. Also nehmen wir die Maschine zur Unterstützung. Für die nächsten 20 sm hämmert der Diesel. Dann können wir noch einmal für 2 1/2 Stunden die Segel rausholen. Kurz vor Fehmarn holen wir dann zuerst die Genua und kurz darauf das Groß rein und sind kurz darauf auch schon unter der Brücke durch. Geschätzte 10cm Platz hatten wir noch. In der Realität nicht viel mehr, so 1/2 m vielleicht.

Wir steuern die Heiligenhafen-O-Tonne an und um 1/4 vor 7 sind wir nach knapp 88 sm in Heiligenhafen. Wir machen uns schnell fein und gehen dann im Weinigel's Fährhaus essen. Das ist nur 20m vom Steg weg, lecker und günstig. Für 23 Euro pro Nase werden wir alle satt.

An Bord genehmigen wir uns einen Absacker. Und dann noch einen. Und noch einer. Irgendwann bemerke ich, das sich der Pegel in meiner Bacardi-Flasche doch stark gesenkt hat und auch die ersten leeren Weinflaschen stehen auf dem Tisch. Da beschließe ich, es ist Zeit für die Koje. Doch bevor ich in meinen Schlafsack krabble, gehe ich noch Duschen. Wir haben ja freundlicherweise den Code bekommen. Das ist ein super Gefühl, frische geduscht in die warme Koje zu krabbeln.

12.04.2010 Heiligenhafen - Kiel-Holtenau
sonnig,NO4 abnehmend auf NO1 41,4sm/5:37h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Kiel-Holtenau 9 Euro (bis 14m) nein ja, aber erst eine Woche später, Pincode weiß ich leider nicht. Langer Steg direkt neben der Schleuse. Schön gelegen.

Heute können wir ausschlafen. Trotzdem werde ich schon um 1/2 7 wach, krabbel aus der Koje und schmeiße erst einmal die Heizung wieder an. Obwohl, es ist nicht so kalt wie gestern morgen. Dann schütte ich einen Kaffee auf und beschäftige mich mit meinen Törnbericht.

Um 1/2 8 kommt Karl-Heinz aus seiner Kabine und verschwindet Richtung Dusche. Kurz darauf wird auch Matt wach und geht auch Duschen. Es gibt ein einfaches Frühstück und nach dem Aufklaren der Pantry, bezahlen unserer Schulden beim Hafenmeister, Wasser auffüllen und dem Kauf einer fehlenden Karte können wir ablegen.

Das klappt Dank fehlendem Wind und Bugstrahlruder ohne Probleme. Kurz darauf sind wir schon auf dem Weg Richtung O-Tonne. Wir setzen die Segel und können eine ganze Stunde segeln. Dann lässt der Wind nach und wir schmeißen den Jockel an.
Das Wetter wird immer besser und irgendwann haben wir nur noch Sonne und blauen Himmel. Um kurz vor 3 sind wir schon in Kiel Holtenau und machen am Wartesteg fest. Ein netter Platz. Die Toiletten sind leider noch zu (machen erst nächste Woche auf :-( Der Hafenmeister (Tiedenkai 11) ist auch noch nicht da und so laufen wir bis zum Leuchtturm und genehmigen uns auf dem Rückweg einen Cappuchino und ein Stück leckeren Kuchen. Ich rufe den Hafenmeister auf seinem Handy an (Nr. im Schaukasten am Steg) und laufe dann zu seinem Büro. Er ist so nett und läßt mich für lau liegen. Morgen früh kann aber sein Kollege kommen und wenn der kassieren möchte... Es sind aber nur 9 Euro (bis 14m)

Wir beschließen, heute Abend die Pizzeria Roma zu probieren und reservieren einen Tisch für 1/2 8. Dann haben wir frei. Zu tun gibt es nix und so genießen wir das schöne Wetter.

Zurück am Schiff gibt es noch einen kleinen Absacker und dann ist auch dieser Tag vorbei.

13.04.2010 Kiel-Holtenau - Brunsbüttel
zuerst Nebel, später sonnig, Flaute sm/h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
9 Euro ja ja, Pincode 9631 netter kleiner Hafen direkt neben der Schleuse. Nachts machen die Ozeanriesen schon eine Menge Krach. Aber ein idealer Absprunghafen für die Tour Richtung Holland.

Ich werde um 1/2 7 wach und schmeiße erst einmal wieder die Heizung an. Draußen ist die Sicht fast 0. Dichter Nebel liegt über dem Hafen. Ich schütte den 1. Kaffee auf und dann kommt auch schon Karl-Heinz und Matt aus den Kojen gekrabbelt. Der Hafenmeister kommt vorbei und kassiert die 9 Euro. Und wie befürchtet ist der Kanal im Moment für Sportschiffe gesperrt. Ich funke trotzdem kurz Kiel Kanal 04 an. Ja, im Moment gesperrt. Bitte warten. So kann ich in Ruhe frühstücken und gehe anschließend zum grünen Container neben dem Pförtner an der Schleusenanlage. Dort ist noch eine öffentliche Toilette. Sauber, genug Papier, ist völlig ok.
Karl-Heinz besorgt noch Brötchen und Kuchen. Dann geht es auf einmal recht schnell. Ich funke die Schleuse an und darf nach der Dana-1 in die alte Schleuse Nord einlaufen. Wir schmeißen schnell die Leinen los und dann kommt noch ein Trimaran an. Schönes Teil. Er läuft schon in die Schleuse ein. Ich darf noch nicht. Als ich mich trotzdem Richtung Schleuse bewege, werde ich wieder zurück geschickt. Also bleibe ich außerhalb und warte auf die Dana-1, die auch 2 Min. später um die Ecke kommt. Danach bekomme ich auch mein unterbrochenes, weißes Licht und darf einfahren.

Dann sind wir fest und Karl-Heinz läuft zum Schleusenmeister, die Durchfahrt vom NOK bezahlen. Kostet 35 Euro für ein 14m Schiff.
10 Min. später gehen die Schleusentore auf und wir machen uns auf den Weg durch den NOK. Inzwischen ist der Nebel komplett weg, es scheint wieder die Sonne und über uns strahlend blauer Himmel.

Nach 7 Stunden legen wir in Brunsbüttel, direkt neben der Schleuse an. Die Tankstelle hatte leider seit 5 Min. zu. Macht aber nix, morgen haben wir genug Zeit. Ich entdecke eine Fischbude und komme so noch zu einem Matjes. Das war perfektes Timing. Wir können der Bedienung noch gerade so unsere Bestellung rüberrufen. Wir sind damit die letzten Kunden, 5 Min. später ist der Laden zu.

Ich regle meine Buchhaltung und irgendwie rast die Zeit. Es ist schon 1/2 9 als ich mit Kochen beginne. Es gibt Spaghetti mit Gorgonzola-Soße und Basilikum. Ich bekomme die Nudeln gut hin und so schmeckt es jedem. Auch Ines, die Matt besucht hat. Dazu nehmen wir einen kleinen Schluck Rotwein. Das paßt doch.
Die Zeit verfliegt schnell und so macht sich Ines wieder auf den Heimweg und auch für uns ist Schicht.

14.04.2010 Brunsbüttel - auf See
- sm/- h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
auf See - - Euro - - -

Heute morgen haben wir einmal keinen Streß. Die Tide kentert erst um 14 Uhr bei Cuxhafen. Zeit genug für uns. Ich mache mir ein leckeres Rührei und dann machen wir uns klar für den langen Schlag bis nach Holland.
Matt fabriziert ein super leckeren Gulasch-Eintopf. Beim probieren muss ich mich schon zurück halten. Super lecker.

Wir schmeißen die Leinen um 11 Uhr los und fahren zur Tanke. 160 l Diesel verschwinden in dem Tank der Deja Vu. Jetzt haben wir genug für die Überfahrt.
Ich funke die Schleuse an und der Schleusenchef gibt mir zu verstehen, das er mich direkt schleusen kann, ich aber Gas geben soll, da sie heute viel zu tun hätten. So schmeißen wir die Leinen los und tuckern mit Vollgas Richtung Schleuse. Der Chef hält Wort und so können wir direkt in die Schleuse einfahren. (was ich zum 1. Mal mit 8kn mache!)

Draußen auf der Elbe haben wir noch knapp 2 kn Strömung gegenan. Bei HW sind wir eine 1/2 Stunde vor Cuxhafen und kurz darauf setzt die Ebbe ein und katapultiert uns Richtung Nordsee. Der Wind kommt zwar aus NO-O, ist aber zu schwach. Also geben wir die Segelei bald auf und schmeißen den Diesel an. Der läuft für die nächsten 24 Stunden. Wir naschen immer wieder an dem leckeren Gulasch, den Matt uns auf dem Weg nach Cuxhafen gemacht hat. Dann ist es irgendwann 8 Uhr und der Wachplan fängt an. Ich habe erst einmal bis 22 Uhr frei. Dann 4 Stunden wachen und wieder 2 frei. Wenn man nur zu dritt ist, aber immer 2 Leute wach sein sollen, geht es halt nicht anders.

15.04.2010 auf See - Hindeloopen
sm/h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Hindeloopen Hindeloopen Euro ja ja

Die Nacht ist ereignislos. Der Wind bleibt weg, die Fischer gottseidank auch. So hängeln wir uns am VTG entlang Richtung Vlieland. Wir haben viel Glück. Als wir in das Fahrwasser Richtung Terschelling einbiegen, sind es 3 Stunden vor HW Harlingen. Also nimmt uns die Flut mit nach Harlingen. Dort angekommen ist schon Stillwasser und so können wir Richtung Kornwederzand motoren. Um 12 Uhr verlassen wir die Nordzee entgültig und sind im IJsselmeer. Wir segeln bei wenig Wind ein wenig vor dem Wind und laufen schließlich in Hindeloopen ein. Dort bleiben wir für die Nacht und ich tanke die Deja Vu noch einmal voll. Es verschwinden wieder 160 l. Diesel im Tank. Stolze 200 Euro muss ich zahlen.
Nachdem wir das Schiff am nächsten Kopfsteg sicher angelegt haben, machen wir uns erst einmal frisch. Danach fühlt man sich direkt wie neugeboren. Zum Abschluß vom Törn gehen wir noch einmal für 80 Euro beim Mexikaner essen. Ich nehme lecker Fatjas, Matt und Karl-Heinz vertilgen einen üppigen Grillteller.
Nach dem Essen genehmigen wir uns noch einen Jonge Genever. Ne, wat lecker. Zurück auf dem Schiff wird es schnell ruhig. Die letzten 26 Stunden stecken einem doch in den Knochen.

16.04.2010 Hindeloopen - Lemmer
sm/h
Hafen Name Liegegeld Strom Duschen Bemerkung
Lemmer Yachtwerft Maronier Euro

Um 1/2 7 stehe ich auf. Schnell einen Kaffee gekocht und schon gehts los. Der Wind schläft noch und so dieseln wir bis Vrouwezand. Als wir an der Westtonne vorbei sind, wacht auch der Wind auf. So können wir zum Abschluß noch einmal segeln.

Pünktlich um 1/2 11 machen wir die Deja Vu bei Andreas fest. Wir werden schon sehnlichst erwartet. Am Steg steht die nächste Crew und wartet schon auf Ihr Schiff. Da wir unsere Sachen schon gestern gepackt haben, müssen wir sie nur noch von Bord schmeißen.

Resümee

Nach 6 Tagen, 430 sm, 52 Stunden dieseln endet dieser Törn für uns. Wir haben sehr viel Glück mit dem Wetter gehabt. Und es hat alles gepasst. Hätte nicht geglaubt, das wir so gut durchkommen. Die 26 Stunden von Brunsbüttel bis ins IJsselmeer waren diesmal auch nicht so anstrengend.

Matt und Karl-Heinz haben einen tollen Job gemacht. Super. Mit den beiden würde ich immer wieder fahren. Es war meine 1. Überführung und obwohl wir ja Zeitdruck hatten, war es ok. Die Etappen waren zwar zum Teil anstrengend, aber man hatte auch den passenden Ausgleich. Aber vor allem war das passende Wetter entscheiden für das Gelingen. Wäre das nicht gewesen, wäre es schwierig bis unmöglich gewesen, die Yacht pünktlich zum Start des Markol Cups nach Lemmer zu bringen.