Segeln auf den Balearen 2006

Postkartenidylle

Judith von Windbeutel-Reisen hat meine E-Mail-Adresse an Monika von Moras Charter weitergegeben. Moras Charter ist ein kleine Charterfirma auf Mallorca, bei der Windbeutel Schiffe für ihre Kojenchartertörns anmietet.
Für dieses Jahr sucht Monika noch Skipper. So habe ich mir 2 Wochen Urlaub genommen und fliege am 23.09. nach Palma, um dort ein Schiff zu übernehmen.

Hier mein Törnbericht:

Schiff: KIM
Schiffstyp: Dufour 38
Veranstalter: Windbeutel-Reisen
Vercharterer: Moras Charter
Basishafen: Alcudia
Crew 1. Woche: Charly, Skipper
Jens, Co-Skipper
Ute, Heike und Uwe, Crew
Crew 2. Woche: Charly, Skipper
Thomas, Co-Skipper
Regina, Christian, Bastian, Thies und Gitti, Crew
Termin: 23.09. - 07.10.2006
Törndauer: 14 Tage
Bordkasse: ca. 150-200 Euro je Woche
Flüge: 158 Euro LTU (DUS - PMI)
139 Euro Condor (PMI - DUS)

Hier mein Törn aus kulinarischer Sicht:

1. Dorade a la plancha Wir gehen in der Bodega des Ports essen. Es gibt eine tolle Vorspeisenplatte und dann entscheide ich mich für die Dorade a la plancha. Nicht so gut wie in der Cala Figuera, aber lecker.
2. Spaghetti Verdura e Tomato Wir kochen an Bord. Es gibt Spaghetti mit einer leckeren Gemüse-Tomatensoße..
3. Hähnchenkeule a la Ute Ich lerne ein neues Gerich kennen. Hähnchenkeule aufs Backblech legen, Kartoffelspalten drauf. Dann würzen und Knoblauchzehen drauf verteilen und ab in den Backofen. Einfach nur lecker.
4. Bruscetta und Mousaka a la Charly Die Bruscetta sind etwas verbrannt, schmecken aber trotzdem jedem. Dann gibt es mein Mousaka. Das findet breite Anerkennung.
5. Gambas a Ajolli, Spanferkel mallorquinisch In Porto Petro gehen wir essen. Ich entscheide mich für Gambas in Knoblauch und dann für ein schönes Stück Spanferkel.
6. Bruscetta, Salat, Farfale mit Tomatensoße Es gibt diesmal nicht angebrannte Bruscetta. Schmecken viel besser. Danach Rucola-Salat mit Tomate und Gurke. Als Hauptgericht Farfale mit Tomatensoße. Alle sehen anschließend satt und zufrieden aus.
7. Spaghetti a la Carbonara Wir machen Spaghetti a la Carbonara. Dazu reichen wir Toast mit dem Rest Knoblauchcreme. Sehr lecker.
8. Tapas / Paella mit Meeresfrüchten Am 1. Tag mit neuer Crew gehe ich wieder ins Bodega des Ports. Dort gibt es wieder Tapas und dann eine leckere Paella mit Meeresfrüchten.
9. Hähnchen-Gemüse-Nudel-Topf Christian kocht uns seinen Hähnchentopf mit Gemüse und Nudeln Sehr fein gewürzt und dazu genießen wir den von ihm ausgesuchten Rotwein. Super lecker alles.
10. Chili con carne Heute koche ich mein Chili con carne. Da ich 2 Töpfe mache kann ich einmal die scharfe Variante machen. Die 2. ist dann mit Rücksicht auf die empfindlichen Geschmacksnerven etwas milder.
11. frischen Fisch im Gemüsebett, dazu Rucola-Feldsalat Wir machen uns den frisch gekauften Fisch in einem leckeren Gemüsebett. Dazu gibt es Rucola-Feldsalat mit Tomate.
12. Bruscetta, Spahgetti a la Verdura e a la Tonno Heute gibt es wieder Spaghetti. Mit leckerer Tomaten-Gemüse-Soße und als Highlight mit der Thunfischsoße von Christian. Zum Reinsetzen. Als Vorspeise fabriziere ich wieder Bruscetta, diesmal ebenfalls nicht angebrannt.
13. Lammschulter in Rosmarinsoße Christian hat kein Fleisch bekommen. So gehen wir in Pollenca essen. Ich bestelle mir ein Stück Lammschulter in Rosmarinsoße. Einfach nur göttlich.
14. Tapas Zum Abschluß gehen wir noch einmal in die Bodega und essen uns an den leckeren Tapas satt.

Unsere Route für die 1. Woche.

Unsere Route

Samstag,23.09.2006 Viersen - Alcudia
-

Der Tag fängt hektisch an. Ich verpenne mich und schrecke um 4 Uhr auf. Mein Flug geht um 6.15 und ich sollte um kurz nach 4 eigentlich am Check-In-Schalter stehen. So legen Mona und ich einen Blitzstart hin. Bereits um 5 nach 4 sitzen wir im Auto und rasen über die A44 Richtung Flughafen. Ich springe natürlich bei Abflug A aus dem Wagen, muss aber nach C. Die Schlange ist lang, aber LTU hat viele Schalter auf. So habe ich noch eine 3/4 Stunde Zeit bis zum Boarding. Das reicht noch für eine Tasse Kaffee mit Mona. Dann ist es soweit und ich gehe durch die Sicherheitskontrolle. Die ist unverändert streng. Finde ich ja gut. Ein letztes Mal winke ich meinem Spatz und dann bin ich durch. Meine Schritte führen mich zuerst zum Duty-free-Shop. Dort kaufe ich die obligatorische Flasche Bacardi und warte anschließend auf mein Boarding. Um 10 vor sitze ich auf meinem Platz in der Mittelreihe. Der Sitz links von mir bleibt gottseidank frei. So hat man ein wenig Platz.
Der Pilot muss seine Aussage, dass wir pünktlich starten, leider revidieren. Der Flughafenbetreiber kann ihm nur 3 Leute zum Verladen des Gepäckes von immerhin 300 Passagieren zur Verfügung stellen. Außerdem darf um diese Uhrzeit nur eine von den beiden Startbahnen aus Lärmschutzgründen benutzt werden. So starten wir mit einer 15 minütigen Verspätung. Bei knapp 250 Stundenkilometer hebt der Airbus A330-200 ab. Dabei leisten seine beiden Pratt & Whitney Triebwerke immerhin einen Schub von 600.000 N. Damit kann er max. 360 Passagiere und 217 t in die Luft bringen. Dazu hat er eine Flügelspannweite von 60m und eine Länge von 64m bei einer Höhe von 18m. Mit seinen 97.000l Kerosin hat er bei einer Fluggeschwindigkeit von 890km eine Reichweite von knapp 9.000 km. Im Cockpit sitzen 2 Mann und den Service übernehmen 8 freundliche Kaffee-Schubser. ;-)

Kurz nach dem Start bekomme wir einen Kaffee und eine Landbrotschnitte. Meinen Kaffee bekomme ich in einem undichten Becher. Der sich rasch bildenden Pfütze kann ich so gerade eben noch mit meiner Serviette Herr werden. Zu dem Kaffee gibt es noch ein Kaltgetränk und einen O-Saft. Sogar ein Actimel gehört zum Frühstück.
Das Brot ist schnell verzehrt. und dann kommt schon die Abräumbrigade. Immerhin dauert der Flug nur 2 Stunden, da bleibt nicht viel Zeit.

Unbemerkt geht die Sonne auf und langsam lassen wir auch die Wolkendecke hinter uns.

Jens, mein Co-Skipper

Der Rest vom Flug verläuft ohne besondere Vorkommen. Das Gepäck ist auch mitgekommen und so stehe ich um 1/2 10 am vereinbarten Treffpunkt. Burghard ist nicht zu sehen und so schicke ich Monika eine SMS. Als ich mir einen Kaffee bestellen will, spricht mich Ute an. Sie hat auch bei Windbeutel gebucht. Wie sich später herausstellt habe ich damit mein 1. Crewmitglied kennengelernt.
Burghard ist schon mit einer Fuhre Richtung Alcudia und knapp 1 Stunde später kommt er um die Ecke. 3 seiner Schützlinge fehlen noch immer, kommen auch nicht. So warten wir noch 10 Min. und dann geht es nach Alcudia.

Hier treffe ich schon Jens, meinen Co-Skipper für die nächste Woche. Und Beatrix, die einen Platz auf dem 2. Windbeutelschiff hat. Wir warten noch auf Uwe und Heike und als klar wird dass die 3 Vermißten nicht kommen, verringert sich meine Besatzung auf wundersame Weise um 2 Mitglieder. So werden wir die 1. Woche nur zu 5. unterwegs sein. Luxus!

Ich fange mit Jens die Übergabe an und die schicke die anderen zum Einkaufen. Jens und ich kämpfen uns durch die Checkliste und als die Einkäufer wieder zurück sind, sind auch wir bis auf ein paar Punkte durch. Es kommen noch 3 Segler von der Bavaria zu uns und nachdem wir alle frisch geduscht sind geht es zur Bodega des Port. Der Tip erweist sich als gut und so speisen wir vorzüglich. Von einem kleinen Disput beim Bezahlen der Rechnung abgesehen verläuft der Abend ganz harmonisch.
Zurück auf dem Schiff leisten wir uns noch einen Absacker und dann geht es nach über 20 Std. endlich in die Koje.

Sonntag,24.09.2006 Alcudia - Cala Ratjada
SW0-1 27,7sm/5:59h

Um 9 sind alle wach, um 10 sitzen wir am Frühstücktstisch und um 11 Uhr warten alle gespannt auf die Sicherheitseinweisung. Zwischendurch kommt Burghard an Bord um die offenen Punkte zu klären. Kaum an Bord zieht eine heftige Unwetterfront über uns hinweg. Da die Mooring nicht fest genug ist, droht unser Boot gegen den Steg zu stoßen. So darf ich mich einmal nass regnen lassen. Genauso schnell wie es gekommen ist, verschwindet das Unwetter auch wieder. Die Sichrheitseinweisung versuche ich so gründlich wie möglich zu machen und so ist es 1/2 1 bis wir startklar sind. Dann erschallt zum 1. Mal wieder das Kommando "Leinen los". Unser Tagesziel heißt Cala Ratjada. Kaum aus dem Hafen kommt das Kommanda "Klar zum Setzen von Groß und Genua" Es ist zwar kein Wind, aber wir wollen üben. Das klappt schon ganz gut und da wirklich kein Wind ist, können wir auch direkt das Bergen der Genua üben. Wir legen noch einen Badestopp ein und motoren dann bis zur Cala Ratjada. Wir müssen als 4. Boot ins Päckchen und es schaukelt schon recht ordentlich. Wir machen uns Spaghetti a la Verdura e Tomato. Schmeckt gut und macht satt.

Wir bekommen noch Besuch von 2 Exseglern der Sophia. Diese waren mit der neuen Crew verabredet. Die Sophie ist aber nicht in Cala Ratjada angekommen. Wo sie wohl geblieben ist? Wir vernichten 2 Flaschen Wein und machen uns dann auf in die Stadt. Kurz nach dem Los-Gehen fängt das Feuerwerk an. Knallt ganz gut in der Bucht.

Das Fest ist schon vorbei und so gehen wir nur einmal über die Flaniermeile, setzen uns in eine Bar und trinken noch einen Absacker. Dann geht es zurück zum Schiff und schon ist ein weiterer Tag vorbei.

Montag,24.09.2006 Cala Ratjada - Porto Colom
NW3-4 27,7sm/4:39h

Die Nacht ist erstaunlich ruhig. Dem Wind ist wohl die Kraft ausgegangen. So wache ich um 1/2 8 mit leichten Kopfschmerzen auf. Gottseidank verfliegen diese nach einem Kaffee und viel frischer Luft.

Wir kommen erst um 11 Uhr los, da wir noch Hähnchenschenkel für heute Abend brauchen. Das Ablegemanöver aus dem Päckchen klappt dank wenig Wind perfekt und bald sind wir aus dem Hafen raus.
Wir diskutieren, ob wir nach Menorca segeln oder lieber unter Land an der Küste von Malle bleiben. Mit einer knappen Mehrheit setzt sich die 2. Option durch. So können wir bei einem schönen NW 3er die Küste entlang segeln. Die Sonne scheint vom blauen Himmel, es sind nur ein paar Kumuluswolken zu sehen. Das scheint allen Spaß zu machen.

Vor lauter Segeln verpassen wir die Einfahrt zur Cala Magraner. So gehen wir hoch am Wind und segeln die knappe Seemeile zurück. Wir holen die Segel rein und Jens tuckert in die Bucht. Ich finde den Schalter von der Ankerwinsch nicht und muß dafür Burghard anrufen. Wie peinlich. Wir finden noch einen Platz zwischen 2 Motorbooten und einem Segelschiff. Der Anker hält beim 1. Mal und so können wir bald darauf in die frischen Fluten springen. Von Qualen oder sogar Feuerquallen, wie die andere Crew uns berichtet hat, können wir nichts feststellen. Allerdings ist das Wasser recht trübe. Da habe ich schon schöneres gesehen.

Nach gut 1 1/2 Std. nehmen wir die letzten 4,5 sm bis Porto Colom in Angriff. Leider ist der schöne Wind weg und so bemühen wir einmal mehr die Dieselgenua. Um 6 sind wir am Steg Commercial fest und haben Glück das der Eigner unseres Platzes heute nicht wiederkommt. Der 2. Steg hier ist nur für Locals reserviert. Gut zu wissen.

Wir versorgen das Schiff mit Strom und Wasser, genehmigen uns einen Anlieger und dann fängt Ute an zu kochen während wir anderen uns frisch machen. Es gibt leckere Hähnchenkeulen mit Kartoffelecken und Knoblauch aus dem Backofen. Voher einen leckeren Salat. Ich esse bis wirklich nichts mehr rein geht und habe wieder ein neues Rezept für meine Bordküche. Wir klaren auf während Ute sich endlich frisch machen kann und dann wandern wir durch das ausgestorbene Colom. Wir finden am Hafen noch eine Bar und trinken noch einen. Dann ist aber Schicht und wir wandern müde zum Schiff zurück.

Dienstag,26.09.2006 Porto Colom - Cabrera
S-SW 2-3 26,8sm/6:43h

Es dauert bis 1/4 vor 12 bevor wir alles eingekauft haben und alle fertig sind zum Ablegen. Ich bringe das Schiff vom Steg weg bis zur Hafenausfahrt und übergebe es Heike. Sie soll aus der MS Kim wieder ein Segelschiff machen. 15 Min. später schleichen wir mit flappenden Segel und 1 kn. Richtung Cabrera.

Direkt kommt der Wunsch nach einem Bad im Mittelmeer auf. So binde ich wieder 2 Fender an eine lange Leine und ab geht es ins Wasser. Damit Heike und Uwe auch etwas Spass haben hole ich die Genua rein und mache den Motor an. Bei 3 Knoten schreien die beiden "genug".
Ich springe auch noch ins Wasser und genieße es. Als ich mich am Tampen Richtung Boot ziehe, kann ich gerade noch einer Feuerqualle ausweichen. Uwe hat nicht soviel Glück. Sie erwischt ihn am Gesicht, Brust und Arm. Jedoch nicht arg und Ute hat ein passendes Mittel parat.

Kurz darauf kommt Wind auf und wir können segeln. Die Brise kommt aus S und dreht später auf SW. Wir können bis 3sm vor Puerto Cabrera segeln. Dann bemühen wir den Motor und machen eine 1/2 Stunde später an einer Boje fest. Der Verwalter hat mich nicht auf seiner Liste stehen, aber läßt uns bleiben, da nicht alle Bojen reserviert sind.

Heike und Uwe nehmen das Dinghi, tuckern noch zum Hafen und erklimmen die Burg. Ich fange mit der Vorbereitung für Bruscetta und mein Mousaka an. Die Bortscheiben werden etwas schwarz von unten, dafür schmeckt das Mousaka wieder allen. Wir vernichten konsequent 3 Flaschen Wein und danach bin ich erledigt.

Mittwoch,27.09.2006 Cabrera - Porto Pedro
NW2-3 27,1sm/6:02h

Es ist etwas frisch bevor die Sonne in die Bucht kommt. Als die ersten Sonnenstrahlen über den Rand kommen wird es jedoch schnell warm. Gerne wäre ich ins Wasser gesprungen aber wir haben gestern jede Menge Feuerquallen gesehen und darauf habe ich wirklich keinen Bock. Wir frühstücken und dann macht sich meine Crew auf und erkundet die Insel. Ich genieße das Nichtstun.

Um 1/2 12 ist meine Crew wieder zurück und eine 1/4 Stunde später geht das Groß hoch. Wir schmeißen uns los und tuckern Richtung Ausfahrt. Kaum hinter der Einfahrt kommt die Genua dazu und wir schleichen mit einem Knoten Richtung Cala Figuera. Wir schieben uns mit Hilfe unseres Motors durch die Inseln vor Cabrera. Danach frischt der Wind immer mehr auf und bald haben wir wieder schönstes Segelwetter. Kurz vor der Bucht von Figuera schlage ich ein MOB-Manöver vor. Uwe möchte direkt ins Wasser springen. Nur mit Mühe können wir ihn zurück halten. Dafür wandern wieder 2 Fender über Bord. Beim 1. Versuch verpassen wir sie um 10 m. Der 2. Versuch gelingt aber schon. Nachdem wir unsere Freiwiligen wieder an Bord geholt haben drehe ich bei und bringe die Leine mit den Fendern zum Fendersurfen aus. Auch beigedreht machen wir noch 2 kn und so ist das Anbord-Kommen schon sportlich. Ich springe auch ins Wasser. Bald darauf nehmen wir wieder Kurs auf die Cala.

Kurz vor der Bucht holen wir Groß und Genua ein und tuckern Richtung Kai. Leider haben sich die 4 Schiffe dort so blöd festgemacht das für uns kein Platz mehr ist. So fahren wir wieder raus und segeln nur unter Genua Richtung Porto Pedro.
Hier erwischen wir noch eine von den kostenlosen Bojen. Beim 2. Versuch können wir auch festmachen. Ich haße Tampen mit Knoten am Ende.

Wir duschen alle und dann geht es mit dem Dinghi in die Stadt. Wir nehmen das 1. Lokal am Ort und werden nicht entäuscht. Ich genieße einmal Spanferkel mallorquinische Art. Sehr lecker. Die andern futtern Dorade, Hähnchen und Pizza. Alle sind zufrieden. Wir wandern noch einmal um das Hafenbecken und abschließend werden wir in 2 Touren zum Boot zurück gebracht. Noch einen schnellen Schlummertrunk und ab geht es in die Koje.

Donnerstag,28.09.2006 Porto Pedro - Colonia San Pedro
S2-4 41,2sm/7:27h

Wir werden wieder von einem blauen Himmel und Sonneschein geweckt. Nach dem 1. Kaffee fahren Heike und Uwe Brötchen holen. Wir bereiten Frühstück vor. Als die beiden sogar mit frischen und noch warmen Brötchen angefahren kommen ist dies sogar ein Eintrag im Logbuch wert.
Wir frühstücken ausgiebig und anschließend sausen Ute und Uwe noch einmal schnell in die Stadt. Wir haben Milch und Joghurt vergessen. In der Zwischenzeit klaren wir das Boot auf und als die beiden zurück sind muss nur noch das Dinghi an Bord und dann können wir schon das Groß setzen. Wir tuckern anschließend nur bis zur Ausfahrt und können dort schon die Genua setzen. Für die nächsten 40 sm schweigt der Motor.
Das 1. Stück können wir bei 1/2 Wind segeln. Danach müssen wir für 10 sm vor dem Wind (mit Schmetterling) segeln. Wir setzen natürlich einen Bullenstander. So schauckeln wir weiter Richtung Colonia di San Pedro. Als wir nach dem Cabo Pera wieder auf 1/2 Wind gehen ruft Jens auf einmal "Delphine an Backbord". Und tatsächlich: Eine Mutter mit ihren beiden Kindern spielt vor unserem Bug. Alles läuft aufgeregt nach vorne um diese wirklich schönen Tiere zu bewundern. Nach 5 Min. wird es den Delphinen zu langweilig und die verschwinden im Meer. Wir kümmern uns wieder um unsere Segelstellung und sind bald am nächsten Kap. Ab dort müssen wir hoch am Wind die letzten 8 sm überwinden.

Wir stellen auf diesem Schlag fest, das der Fäkalientank verstopft ist. So kommt uns die Sch.... aus dem Deckanschluß geschossen. Und wer darf es wieder sauber machen? Der Skipper!

Um 7 Uhr holen wir kurz vor der Einfahrt die Segel runter und eine 1/2 Stunde später liegen wir in der Marina Colonia di San Pere fest an einer Mooring.

Heute gibt es sogar 2 Vorspeisen. Bruscetta, diesmal nicht verbrannt und einen Salat. Dazu Farfale mit einer leckeren Tomatensoße. Eine Stunde später sind alle satt.
Ich spüle noch schnell und dann geht es endlich zu den Duschen. Die sind wirklich super und so genieße ich den warmen Wasserstrahl recht lange. Dann noch rasieren und ich bin ein neuer Mensch.

An Bord gibt es wieder einen Absacker und dann ist auch schon der vorletzte Tag für meine Crew vorbei.

Freitag,29.09.2006 Colonia San Pedro - Alcudia
NW2-3 13,2sm/4:37h

Heute geht es wieder zurück. Da es nur 8 sm bis Alcudia sind lassen wir uns etwas mehr Zeit. So starten wir erst um 13 Uhr. Und landen prompt in einem Flautenloch. Doch nutzen wir dies aus um ins klare Wasser zu springen. Wir haben wieder mal Glück und sehen keine Quallen (erst wieder als wir alle an Bord und wieder unterwegs sind) Wir segeln noch etwas planlos durch die Bucht von Alcudia. Ich zeige Heike noch das Quick-Stop-Manöver. Dann nehmen wir Kurs auf Alcudia und kurz vor 5 liegen wir an der Tanke. Nur 18 l. verschwinden im Tank der Kim.

Am Kai erwarten uns schon Monika und Burghard. Da es bis auf das Wasser in der Bilge keine Probleme gibt bekommen alle direkt ihre Kaution zurück. Dann wird noch die Transferzeit für morgen früh geklärt und das wars schon.

Die eine Hälfte von uns geht duschen und die andere fängt an zu kochen. Heute gibt es Spaghetti Carbonara. Wir haben noch etwas von der Knoblauchcreme und dazu mache ich uns ein Toast. Lecker. Wir vernichten endlich den Weißwein der Vorgängercrew. Es wird noch viel erzählt ehe es endlich ins Bett geht.

Unsere Route für die 2. Woche.

Unsere Route

Samstag,31.09.2006 Alcudia (Crewwechsel)
0sm/0:00h

Bucht von Alcudia

Heute ist Crewwechsel. Um 5 Uhr weckt mich mein Handy zum 1. Mal. Ute geht als 1. von Bord. Sie wird schon um 20 vor 6 vorne sein. Dort wird sie von Burghard zum Flughafen gebracht. Ich verabschiede sie und lege mich noch einmal für 2 1/2 Stunden hin. Dann bimmelt es schon zum 2. Mal. Ich schütte noch einen letzten Kaffee für die Crew auf. Die meisten Sachen meiner Crew sind schon gepackt und so wuchten wir das Gepäck nach draußen. Monika kommt mit dem Putzkommando angerollt und wir verziehen uns nach vorne zum Frühstück.

Thomas kommt als erster meiner neuen Crew an. Dann kommen Gitti und Thies. die schon gestern angereist sind. Als vorläufig letzter biegt, welche Überraschung, Christian um die Ecke. Christian kenne ich von einem Windbeuteltörn 2002. Da sind wir einmal 14 Tage durch die Gewässer um Korsika gesegelt. Damit lösen sich meine Sorgen um die Verpflegung meiner Crew schlagartig in Luft auf. Christian ist der bisher einzige 3 Sterne Hobbykoch mit dem ich gesegelt bin.

Wir warten bis das Boot fertig ist und die neue Crew schleppt ihre Taschen an Bord. Die Kabinen werden schon verteilt und dann darf jeder den Tag bis 4 Uhr frei gestalten. Wir einigen uns darauf das wir heute Abend essen gehen. So müssen wir nur noch einkaufen.

Wir gehen wieder zur Bodega des Ports, vertilgen Berge an Tapas un Paella und sind 2 Stunden später alle sehr zufrieden und pappsatt.
Auf dem Boot zurück sind die beiden letzten immer noch nicht da und so sitzen wir noch ein wenig und klönen. Als wir gerade ins Bett wollen kommen auch die beiden letzten an Bord. Wir bieten den Neuen noch ein Willkommensbier an und aus diesem werden dann doch noch 2 oder 3. Dann ist aber entgültig Schluß und müde falle ich in meine Koje.

Sonntag,01.10.2006 Alcudia - Cala Ratjada
23.2sm/4:55h

Nach dem Frühstück geht die Sicherheitseinweisung los und dann heißt es endlich wieder "Leinen los".
Das Ablegemanöver gelingt dank wenig Wind und guter Crew super gut. 5 Min. später flitzen meine Leute übers Deck, sammeln Fender und Leinen ein. Kaum aus dem Hafen raus können wir schon Segel setzen. Ich übergebe Thies das Ruder und bald darauf kann man die Kim unter voller Besegelung bewundern.

Das laue Lüftchen, dass sich für Wind hält ist bald weg und so dümpeln wir in der Bucht von Alcudia. Es ist heiß und so lasse ich das Bimini wieder ausklappen. Wir schmeißen 2 Fender raus und eröffnen die Badesaison. Hier draußen in der Bucht sind so gut wie keine Quallen und so macht es riesig Spass.

Als ich gerade die Genua reingerollt habe, kommt doch noch Wind auf und so können wir super segeln... Bis zum Cabo Ferrutx. Dort isser wieder weg. Also 2. Badestop. Diesmal geh auch ich mit ins Wasser. Da immer noch kein Wind ist laße ich die Genua wegrollen und unter Motor etwas Fendersurfen machen. Bei 3 kn kommen die 1. Arme hoch. Da kann man schon einmal eine große Ladung Salzwasser schlucken.

gleich wird Bastian geduscht

Wir motoren weiter Richtung Cala Ratjada. Nach einer Stunde kommt endlich die Thermik und wir fetzen unter voller Besegelung mit fast 7 kn durchs Wasser. Bastian geht aufs Vorschiff und läßt sich duschen.
Als der Wind noch mehr auffrischt rufe ich alle zurück ins Cockpit und reffe die Genua ein wenig. Man muss es ja nicht übertreiben und dem einen oder anderen wurde wohl auch schon etwas übel.

Kurz vor unserem Ziel bergen wir die Segel und dann sind wir auch schon da. Das 1. Schiff in der Reihe hat seine Fender an Steuerbord draußen was soviel heißt wie "Herzlich Willkommen" Als wir in den Hafen tuckern, sprintet der Eigner nach vorne und holt sie schnell ein. Also liebe Charterjungs. Wenn ihr die "Cliffs of Moher" irgendwo seht und ihr seids so eine richtig große Crew: Legt Euch bei Ihr aufs Päckchen! Ich hätte es gemacht, wenn ich am Steuer gestanden hätte. So hat Christian die Kim nach ganz vorne sacht an den Kai gebracht.

Erwartungsgemäß ruckt und schauckelt das Schiff im Schwell und die 1. Stimmen werden laut: Ich penn an Land. Wir trinken erst einmal unseren Anleger und dann stürzt sich Christian in die Arbeit. Es gibt einen Gemüse-Nudel-Hähnchen-Topf. Wie immer saulecker und wir verputzen alles. 2 Flaschen Wein werden gleich mit gekillt und so sind wir schon sehr lustig, als wir uns auf den Weg in die Stadt machen. Ich trotte zu meinem Italiener und Bastian gibt uns allen ein Eis aus. Dann geht es zum Chocolate, einer IN-Bar hier. Kaum angekommen und das 1. Bier in der Hand verlieren wir unsere Youngster an 2 hübschen Mädels.
Wir trinken noch einen und dann geht es zurück zum Schiff. Alle sind doch ein wenig geschafft. Ich rufe den beiden noch zu "Um 10 Uhr legen wir ab" und dann mache ich mich mit meiner verkleinerten Crew auf zum Schiff. Irgendwann um 5 poltern meine beiden Ausreißer über Deck. Bastian zieht es vor, das Dinghi an Land zu legen und dort zu pennen.

Montag,02.10.2006 Cala Ratjada - Porto Colom
S3 32,3sm/6:55h

Dinghi reinigen

Um 1/2 8 sind die ersten schon auf! So geht das nicht! Ich muss doch erst den Kaffee kochen. Aber Thies und Gitti gehen laufen und Regina macht sich auch auf. So kann ich doch noch Kaffee kochen. Danach nutze ich die Ruhe um meinen Törnbericht zu schreiben und dann ist auch schon fast Zeit für Frühstück.

Nach dem Frühstück muss ich nur noch die Zutaten für mein Chili besorgen und dann kann es auch schon los gehen. Ich finde das Gehacktes erst im Spar neben dem Stadtgarten. Dort gibt es endlich eine Frischfleischabteilung. Kartoffeln, Tabasco und Bohnen dazu und ich kann 4 Tüten zum Schiff schleppen.

Es dauert bis 12 Uhr. Dann sind wir endlich startklar. Bis auf unseren Motor. Ein Druck auf den Anlasser bewirkt noch nicht einmal ein leises Röcheln. Bastian, unser Kfz-Mechaniker fängt an die Ursache zu suchen. Aber erst ein Anruf bei Burghard bringt die Lösung. Das Anlasser-Relais hängt ab und zu. Es befindet sich im schwarzen Kasten an Backbord. Man muss dazu nur die Motorraumverkleidung abnehmen und den Kasten aufschrauben.

So ist es 1/2 1 bis wir ablegen. Ich frage Thomas ob er den Job übernehmen möchte. Er möchte. Gemeinsam überlegen wir uns eine Strategie. Da der Wind etwas gedreht hat und uns auf den Kai drückt gelangen wir zu dem Schluß "Eindampfen in die Vorspring". Ich unterstütze ein wenig und bald darauf sind wir vom Kai los und dampfen aus dem Hafen.

Schnell sind Segel gesetzt und nach kurzer Diskussion steht unser Tagesziel fest. Wir kreuzen hoch am Wind die Küste entlang Richtung Porto Colom. Um 17 Uhr machen wir noch einen Stop in der Cala Barcas. Aber wegen der Qualenplage kann man fast nicht schwimmen gehen. Gitti und Thies erkunden das Ufer und Bastian fährt Regina mit dem Dinghi zu den Höhlen.

Um 19 Uhr heißt es "Anker auf" und wir verlassen die Cala. Unter Motor bringen wir die letzten 6 sm hinter uns. Als wir in den Hafen fahren ist es schon fast dunkel und so übernehme ich sicherheitshalber das Steuer. An den beiden äußersten Plätzen am Steg sind keine Moorings. So lege ich mich Römisch-katholisch an den Steg. Das Manöver klappt dank Wind von vorne super gut und um 1/4 vor 9 sind wir fest. Thomas hat an den Kühlschrank bedacht und so bekommen wir tatsächlich einen kaltes Anlegerbier.

Ich beginne mit meinem Chili und eine Stunde später sitzen wir alle unter Deck und genießen das Ergebnis. Schon während des Kochens haben wir reichlich am Rotwein probiert und so trinken wir uns langsam durch den Rotweinvorrat. Irgendwann in der Nacht läßt auch unser DJ Bastian nach und alle verkrümmeln sich in die Kojen.

Dienstag,03.10.2006 Porto Colom - Porto Cristo
SW5-6 19,9sm/3:24h

Heute wollen wir nach Cabrera. Wir haben ein Permit. Um 9 liegen immer noch ein paar in der Koje. So gibt das nix. Gegen 10 kommt langsam Leben ins Schiff. Als ein Dampfer vor uns ablegt drückt es uns an den Steg. Ein Einholen der Ankerkette bringt nichts. Unser Anker hält nicht mehr. Also Anker auf und neu ausbringen. Wir holen mit dem Anker etliche Tampen hoch. Wir müssen das Dinghi ausbringen um uns zu befreien. So dauert es über 1 Stunde bis wir wieder fest sind.

Eine Abordnung geht einkaufen und ich gehe duschen. Christian und Bastian fahren noch mit dem Dinghi durch den Hafen. Als sie wiederkommen entwickelt sich eine Wasserkondom Schlacht. Als Thies mich mit einen erwischt dauert es nur 10 Sek. bis ihn die Rache trifft. Mit einem Riesenplantscher landet er im Hafenbecken. Leider geht seine Designer-Sonnenbrille direkt auf Tiefe. Es wird eifrig nach der Brille getaucht und als Thies zum letzten Mal taucht, erwischt er sie tatsächlich.

zerfetzter Spi

Jetzt können wir endlich auslaufen. Draußen erwarten uns 5 Bft. aus SW die noch auffrischen. Trotz stark gereffter Segel machen wir noch über 6 kn. So drehe ich nach einer Stunde gegenanbolzen bei damit jeder sein Lifebelt anziehen kann. Da inzwischen auch eine heftige Welle ist ändere ich unser Tagesziel. So laufen wir ab nach Porto Cristo. Nach einer Rauschefahrt erreichen wir nach nur 3 1/2 Std. Porto Cristo. Leider ist die Moll Transit schon voll. Mit viel Glück finden wir neben der Werft noch einen Platz für 33 Euro. Mit Strom und Wasser direkt am Schiff.

Es gibt super leckeren Fisch. Heute morgen frisch in Colom gekauft. Schön in Alufolie mit Gemüse und Knofi eingepackt. Dazu Bratkartoffeln und einen frischen Rucola-Feldsalat. Echt lecker. Nur Bastian steht nicht so auf Fisch und geht zu Burger King.
2 Flaschen Rose später sind alle satt und der Fisch ist alle.

Nu is Party angesagt und die Mucke dröhnt durchs Schiff. Ja ja die Jugend. Irgendwann ist der Bacardi alle und Charly fällt in einen Koma-ähnlichen Schlaf. Ich habe mir sagen lasse die letzten sind um 1/2 2 ins Bett gekommen.

Mittwoch,04.10.2006 Porto Cristo - Cala Galdana
N NW5 41,6sm/7:07h

Als um 9 Uhr die Werftarbeiter ihre Schleifhexen anschmeißen beschließen wir spontan in der nächsten Cala zum Frühstücken zu fahren.

Cala Morlansa

Wir legen ab und als wir draußen sind haben wir so einen schönen Wind das wir für die knappe Seemeile die Segel ziehen. Prompt segeln wir an der 1. Cala vorbei. Bei der 2. heißt es Segel bergen und eine 1/4 Stunde später liegen wir in der Cala Morlansa. Eine Bucht die man sich merken kann. Klares Wasser, guter Ankergrund (Sand) und vor allem Quallenfrei. So planschen wir nach dem Frühstück noch fast 2 Stunden im Wasser bevor es weiter geht.

Das Wetter ist super schön und wir haben einen perfekten Segelwind. Damit können wir sogar nach Menorca. Das machen wir auch und so kommen wir um kurz nach 8 nach einem herrlichen Segeltag in der Cala Galdana an.

Eine Schrecksekunde erlebe ich, als beim Segel bergen der Druck auf den Anlasser keine Reaktion hervor ruft. Ich denke direkt wieder an die Startreleas, aber diesmal ist das komplette Panel dunkel. Ein wenig Nachdenken hilft und schon ist der Fehler gefunden. Einer der beiden Hauptsicherungen für den Motor stand auf "off". Und ohne Strom geht halt nix. Wieder auf "on" und schon erwacht der Motor dröhnend zum Leben.

Die Ansteuerung der Cala Galdana ist auch im Dunkeln kein Problem und so liegen wir bald darauf mit 3 anderen Schiffen in der Bucht.

Wir kochen heute Spaghetti a la Verdura und einmal a la Tonno. Vorher gibt es endlich auch meine Bruscetta. Irgendwann sind alle wieder satt.

Ich schlafe heute draußen. N-lich von uns steht ein Gewitter. Es zieht zwar knapp an uns vorbei aber NO-lich kommt schon ein neues.Beide bringen Bewegung und Wind insAnkerfeld. Als noch ein paar Regentropfen hinzu kommen lasse ich die Luken schließen und bleibe wach bis der Wind nachgelassen hat.

Donnerstag,05.10.2006 Cala Galdana - Porto Pollenca
NO5 41,6sm/7:07h

Cala Galdana / Menorca

Heute kann ich nach dem Aufstehen und dem 1. Kaffee zum wohl letzen Mal vom Schiff ins Wasser springen. Die Quallen schlafen noch und so kann ich einmal ums Schiff schwimmen. Dann tuckert meine Crew an Land und ich melde mich einmal zu Hause. Nach dem Frühstück tucker auch ich noch einmal an Land die Mamor-Einrichtung im Hotel zu benutzen. Ein kräftiger NO bläst uns vor dem Wind Richtung Mallorca. Diesen Wind können wir für über 20 sm nutzen. Dann wird er immer schwächer und irgendwann holen wir die Genua rein und schmeißen unseren Volvo Penta an.

Um 19 Uhr biegen wir in die Hafeneinfahrt von Puerto Pollenca ein und bekommen noch einen Platz an der Moll Transit. Die Entscheidung das wir Essen gehen fällt schnell und so sprintet jeder zur Dusche. Nur unser Youngster braucht wieder ewig bis er fertig ist.

Zentrum Oldtown Pollenca

Wir bestellen uns 2 Taxen und für 8,50 Euro werden wir in einem schönen Mercedes die 6 km bis Pollenca Stadt gebracht. Wir laufen bis zum Kern der Altstadt und überlassen Christian die Wahl des Restaurants. Er trifft das richtige und ich bekomme ein wirklich super leckeres Stück Lamm. Auch der Wein den Christian ausgesucht hat, schmeckt mir gut. Nicht ganz günstig das Vergnügen und so beteilige ich mich mit 30 Euro am Essen.

Nach dem wirklich gutem Essen schlendern noch ein wenig durch die Altstadt. Thomas immer auf der Suche nach schönen Motiven. Zum Abschluß quälen uns noch die 400 Stufen der Büßertreppe hoch. Jetzt möchte ich aber so langsam zum Schiff zurück. Dort warten im übrigen noch 4 Flaschen Rotwein auf uns. So gehen wir zurück zum Taxistand und Thies bestellt uns in bestimmt fehlerfreiem Spanisch 2 Taxen, mit denen es zurück zum Schiff geht. Dort sitzen wir noch lange am Kai und vernichten 3 von den 4 Flaschen. Es ist schon wieder nach Silvester als ich endlich in die Koje, äh, Salon komme.

Freitag,06.10.2006 Porto Pollenca - Alcudia
13,5sm/3:30h

Heute geht es zurück. Um 17 Uhr müßen wir wieder im Hafen liegen. Doch genug Zeit um noch in die Cala Murta zum frühstücken und Baden zu fahren. Wir legen die 5 sm bis dahin mangels Wind unter Motor zurück.

Unser Anker fällt auf 9 m in glasklarem und vor allem quallenfreiem Wasser. Ich nutze die letzte Gelegenheit zum Baden nach dem Frühstück ausgiebig. Und dann heißt es zum letzten Mal "Anker auf" und "setzt die Segel". Wir können noch einen schönen Schmetterlingskurs fahren und dann geht es mit 1/2 Wind Richtung Alcudia. Wir machen noch kurz an der Tanke fest und füllen unseren Dieseltank für horrende 17 Euro wieder auf. Der Hafenmeister will witzig sein und erklärt uns "Marino complet" Only in the Beach with Anchor. Seehhrr witzig. So bekommen wir wieder unseren Platz an Steg 5 und dank wenig Wind klappt auch das letzte Anlegemanöver gut.

Wir genießen den letzten Anlieger. Thomas geht sich noch für eine Stunde einen Laser leihen. Christian und Thies folgen ihm und nehmen sich einen Cat. Die 3 haben viel Spass und kommen pünktlich zum Essen wieder zurück.

Wir gehen heute alle noch einmal in die Bodega des Ports zum Tapas essen. Ich übernehme generous die Getränke und werde erst beim Bezahlen daran erinnert das Christian mit seinem etwas feineren Geschmack den Rotwein ausgesucht hat. So muss ich immerhin 80 Euro berappen, aber das soll es mir auch wert gewesen sein. Wir laufen noch einmal quer durch die Touristraßen von Alcudia auf der Suche nach einer Disco in der die Crew abzappeln will. Nach einer endlosen Wanderung finden wir nur eine Magic Disco über einem Burger King. Das muss nun wirklich nicht sein und so gehen wir an die Beach und schlendern bei Vollmond am Strand zum Schiff zurück.

Ich falle quasi in den Salon und mehr oder weniger direkt ins Koma. Thomas verschwindet auch. Sein Transfer geht um 7 Uhr. Bastian leistet Christian noch Gesellschaft. Christian wird bereits um 3.15 abgeholt. Gitti und Thies haben den Transfer selber organisiert und für den Rest der Crew geht ein Sammeltranser um 11.15 Uhr. So werden wir sicherlich noch Zeit für ein Frühstück haben.

Samstag,07.10.2006 Alcudia - Viersen
1350 km/2:25h

Zentrum Oldtown Pollenca

Ich werde um kurz vor 7 wach und kann daher meinen Co-Skipper Thomas noch verabschieden. Sein Transfer geht um 7 und um 9 sitzt er bereits in seinem Flieger. Christian ist bereits gelandet.

Ich bringe Thomas noch zum Treffpunkt und dann lege ich mich noch für ein Stündchen hin. Wir müssen ja erst um 1/2 10 das Schiff verlassen. Kurz nach 8 werde ich wach, schütte die letzte Kanne Kaffee auf und bringe erst einmal das Logbuch der KIM auf den aktuellen Stand. Dann packe ich meine restlichen Klamotten ein, klare das Schiff noch ein wenig auf und ehe ich es realisiere, sitze ich, nun wieder eine Landratte, im Cafe am Hafen und frühstücke.

Unser Transfer kommt pünktlich und bald darauf stehe ich mit Bastian in der Warteschlange für unsere Gepäckaufgabe. Dann ist es soweit und wir sind unterwegs. Der Flug ist absolut ereignislos und 4 Min. nach der geplanten Landezeit berühren die Räder unserer Boing die Landebahn in Düsseldorf. Mein Seesack hat auch den Weg ins heimatliche Düsseldorf gefunden und so kann ich bald darauf meinen Spatz in die Arme schließen.

Resümee

Es waren 2 schöne Wochen. Ich hatte 2 super Crews und auch wenn das Schiff ein paar Abzüge in der B-Note hinnehmen mußte war es doch ok. Wind und Wetter haben gepasst und ich habe aus dem Norden von Mallorca wieder ein paar neue Impressionen mitnehmen können. Ich hoffe auf eine Wiederholung in 2007.

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