Papillon 2004

Törn mit der Papillon 2004


Abendstimmung in Stavoren

Dieses Jahr miete ich die Papillon vom Kaarster Segelclub für 16 Tage. Der Törn startet im Yachthaven Strijensas.

 

Hier die Törndaten:

Start/Ziel: Strijensas
Skipper: Charly
Crew: 1. Woche Peter, Co-Skipper, Gordo 1. Ing. / 2. Woche Mona, Co-Skipperin, Navigator, Bordfee, Deckshand
Schiffsname: Papillon
Schiffstyp: Dufour 1800
Vercharterer: KSC
Basishafen: Strijensas
Zeitraum: 16 Tage
Zeitpunkt: 04.06. - 20.06.2004
Kosten: kostenlos
zzgl. Anreise u. Bordkasse

Hier mein Web-Fotoalbum mit schönen Bildern vom Törn

Bevor ich mit meinem Bericht anfange, möchte ich auf das Törnbuch von Gordo hinweisen. Es ist viel kürzer als mein Geschwafel und macht sicherlich sehr viel Spaß beim Lesen.

Hier eine Übersicht über die Route:

Tag Zielhafen SM Zeit unter Segel
01. Stellendam 28.9 06:34h 28,0
02. Scheveningen 30,2 08:06h 8,0
03. Ijmuiden 28.8 08.55h 27,0
04. Amsterdam 15,3 03:37h 0,0
05. Enkhuizen 28,7 07:14h 27,7
06. Oudeschild/Texel 31,2 07:25 29,2
07. Hindeloopen 29,3 04:59h 28,0
08. Hindeloopen (Hafentag) 0,0 00:00h 0,0
09. Lemmer 23,9 05:41h 23,0
10. Enkhuizen 24,4 06:48h 22,0
11. Hoorn 23,7 03:07h 23,0
12. Amsterdam 23,1 05:18h 22,0
13./14. Gouda 29.9 7:48h 0,0
15. Dordrecht 17,6 04:27h 8,0
16. Strijensas 8,3 02:50h 6,0
Summe 341,0 75:49h 245,0
Freitag, 04.06.2004 Viersen - Strijensas
- 225 km / 2 Std.

Heute beginnt endlich unser Segelurlaub. Alle Sachen sind gepackt, nur die frischen Vorräte liegen noch in der Kühlung. Um 1/2 3 Uhr hole ich Peter ab und um kurz nach 3 Uhr kommt auch Gordo. Es wird noch schnell ein Kaffee getrunken, die Klamotten umgeladen und dann geht's auch schon los. Wie immer ist mein Kadett proppevoll, aber es passt alles rein.

Die Autobahn ist überraschenderweise recht leer. So kommen wir zügig voran.
In Strijensas fahren wir erstmal am Hafen vorbei Richtung Strijen. Es fehlt uns noch ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Die Flaschen mit dem "Plopp" dürfen auf keinen Fall fehlen. Doch zuerst der große Schreck. Der Supermarkt führt keine Grolsch-Plopps mehr. Was nun.
Mit viel Überredungskunst gelingt es mir, eine nette Kassiererin zu überreden, uns den Weg zum nächsten Großhändler für Spirituosen zu zeigen. Dort bekommen wir auch prompt unseren Kasten und können jetzt endlich zur Papillon fahren.

Samstag, 05.06.2004 Strijensas - Stellendam
Nw 2-4, in Böen 5, erst bedeckt, dann sonnig 28,9 sm / 6:34h
align=justify> Das 1. Ablegemanöver. Unvertraute Kommandos erschallen Noch muß man jeden Handgriff überlegen.Es fehlt noch die Routine. Aber diese wird sich in den nächsten Tagen schnell wieder einstellen. Kurze Zeit später haben wir Segel gesetzt und für die nächsten Stunden schweigt unser Johann. Der zuerst stark bedeckte Himmel reißt am Nachmittag immer weiter auf und als wir gegen 17 Uhr in Hellevoetsluis ankommen, scheint die Sonne an einem blauen Himmel, Wie immer glauben wir nicht, das die Papillon unter die Haringsvlietbruk passt, aber dann geht es doch. Im Haringsvliet müßen wir ein wenig kreuzen, aber es geht noch recht gut. align=justify> Allerdings reffen wir das Großsegel, da die Papillon immer "in die Sonne" will. Nach dem wir uns in Hellevoetsluis mit einem Schneewitchen gestärkt und für morgen noch Wasser und Brot beim Türken besorgt haben ( Lidl hatte schon zu} geht es unter Vollzeug weiter nach Stellendam. Eine knappe Stunde später liegen wir im WSV Stellendam fest und ich bereite ein leckeres Abendessen zu. So geht der erste schöne Segeltag zu Ende.

Sonntag, 06.06.2004 Stelendam - Scheveningen
- 30,2 sm / 8:06 Std.

Heute morgen haben wir die 6-7-8-Regelung probiert. D.h. um 6 Uhr aufstehen, 7 Uhr frühstücken und um 8 Uhr ablegen. Hat sogar geklappt.Obwohl das für einen Sonntag schon extrem ist. 10 Min. nach Acht waren wir schon in der Schleuse und um 1/2 9 waren wir dann auf der Nordsee bei Null Wind. So sind wir bis auf eine kleine Unterbrechung heute nur motort. Ist nicht so schön, aber wenn man weiterkommen will...
Scheveningen präsentiert sich in der Einfahrt erst einmal als Industrie- und Fischerhafen. Erst weit hintendurch verbirgt sich eine normale Marina. Hier muss vor kurzem die ABN-Amro Bank eine Regatta ausgerichtet haben. Von allen Masten wehen noch die Flaggen und auf jedem 2. Schiff steht SAIL Regatta 2004 Scheveningen. Im übrigen: viele schöne Schiffe liegen hier in Scheveningen. Leider haben wir außer einem Matjesstand und einer Pommesbude im Fischreihafen noch nicht viel von Scheveningen gesehen. Hier noch ein par Infos: 15 Euro für eine Nacht, Duschen inklusive. Die sanitären Anlagen bekommen von mir eine 2-3.

Montag, 07.06.2004 Scheveningen - Ijmuiden
W2-3 28,8 sm / 08:55h

Heute morgen haben wir es ruhig angehen lassen. Aber wenn man trödelt, merkt man das schnell. So hieß es erst um 11h Leinen los. So war dann auch die Tide zuerst gegen uns und verminderte unsere Geschindigkeit um einen Knoten. Bei Schwachwind schon gut bemerkbar. Dafür konnten wir aber schon in der Hafenausfahrt von Scheveningen die Segel hissen und den Stinker ausmachen. Knapp 8 1/2 Stunden später standen wir vor der Einfahrt von Ijmuiden. Die Entschiedung hier zu bleiben fiel recht schnell. So konnten wir um 20h am Steg M2 festmachen.
Die Nacht hier kostet 15 Euro und auch hier sind die Duschen inklusive. Die Anlage ist gut gepflegt und man bekommt nur mit Ticket Zugang zu Duschen und dem Steg. Der Platz M2 ist auch [bis auf M1] der den Duschen am nächsten gelegene Liegeplatz. So ist auch dieser Segeltag vorbei. Morgen geht es durch die Schleuse und nach Amsterdam. Und wenn wir es schaffen geht die Reise noch bis Texel hoch. Fur die nächsten Tage ist jedenfalls mehr Wind angesagt.

Dienstag,08.06.2004 Ijmuiden - Amsterdam
- 15,3 sm / 93:37h
Heute sind wir den Nordseekanal von Ijmuiden nach Amsterdam lang geschippert. Ohne Wartezeit in der Schleuse, die aber höchstens 10 Min. betragen hat, waren es immerhin 3,5 Std. und damit eine Stunde länger als Martin mir gesagt hat.
Danach haben wir uns Landfein gemacht um Amsterdam zu erkunden. Vom Sixhafen ist es nur 5 Min. zu Fuß bis zu den Personenfähren, die einen kostenlos auf die andere Seite bringen und vor dem Hauptbahnhof absetzen. Einfach genial. Und sie fahren rund um die Uhr. So kann man ganz beruhigt durch Amsterdam schlendern.

Mittwoch, 09.06.2004 Amsterdam - Enkhuizen
SW3-5- 28.7/07:14

Heute war ich sogar etwas früher auf. Gordo hat sich dann auch prompt beschwert, das das Radio schon um 1/2 8 Uhr lief. So sind wir auch eine 1/2 Stunde früher los. Gordo wollte dann auch direkt nach Verlassen vom Sixhafen die Segel setzen. Erst nach meinem Hinweis, das wir nur 10 Min. von der Schleuse weg sind stimmte ihn um. Dann ging es auch schon durch die Oranjesluis und endlich konnten wir Segel setzen. Wieder folgt ein super Segeltag. 7 Stunden später stehen wir vor dem neuen Viadukt in Enkhuizen. Meine Meinung, das man einfach so durchsegeln kann scheitert am geschlossenen Schleusentor. Schnell die Fender raus und unsere Festmacher bereit und schon liegen wir in der Schleuse, Gut das ich Gordo davon überzeugen konnte, nicht segelnder Weise das neue Viadukt zu erkunden.

Donnerstag, 10.06.2004 Enkhuizen - Oudeschild/Texel
SW3-4 31,2 sm / 07:25

Auch heute hat die 8-9-10-Regelung wieder gepackt. Ein paar Minuten nach 10 Uhr waren wir schon unterwegs nach Texel. Erstmal allerdings war das Ziel Den Oever. Pünktlich zum HW waren wir an der Schleuse. Das wohl inzwischen normale Gedrängel fing direkt an. Und das obwohl der Schleusenmeister noch rot hatte und die Plattbodenschiffe ja zuerst geschleust werden. Prompt blieb auch rot, denn nachdem das letzte Plattbodenschiff in der Schleuse lag, war diese auch voll. Alle Aufregung also umsonst. Bei der nächsten Schleusung wieder der Run auf die Poolposition. Also Chaos pur. Kein Wunder das viele bekannte Segler, die hier in Revier segeln, dies monieren.
Danach war wieder schönstes Segeln angesagt.Der Wind passte mal wieder und so konnten wir um 19 Uhr im Waddenhafen auf Texel festmachen.
Der Hafenmeister ist zwar ein Automat und mit 15 Euro ist der Hafen nicht der Allerpreiswerteste, aber dafür werden die Duschen fast Minuten genau abgerechnet.

Freitag, 11.06.2004 Oudeschild/Texel - Hindeloopen
W3-4 29,3 sm/04:59h

Heute geht es zurück ins Ijsselmeer. Ein guter 4er Westwind und mit laufender Strom beschert uns eine Rauschefahrt von 7-8 kn FüG (Fahrt über Grund). So erreichen wir in Rekordzeit Hindeloopen. Hier gehen Peter und Gordo von Bord und mein Spatz steigt zu. Der Hafenmeister erlaubt uns auch, am Meldesteiger für eine 1/2 Stunde liegen zu bleiben, damit wir das Gepäck nicht ewig weit schleppen müßen. Den unsere Box liegt quasi am anderen Ende des Hafens. So müßen wir einmal komplett um das Hafenbecken zu den sanitären Anlagen laufen, die im übrigen die Note 2 von mir bekommen. Duschen ist im Preis von 14,50 inbegriffen. Ansonsten ist dieser Hafen ganz nett. Lob verdient auch die Fischbude an der Einfahrt. Dort kann man leckeren frischen Fisch genießen. Auch Hindeloopen selber ist ein nettes altes Fischerdörfchen. Haligalli findet man hier sicher nicht, aber ein Bier oder zwei kann man hier sicher trinken.

Samstag, 12.06.2004 Hindeloopen
W-NW 4-5 0 sm/0:00h

über der Nordsee tobt ein Sturm mit 6 Bft und auch hier im Ijsselmeer pfeift eine recht steife Brise. In der Nacht war ein heftiges Unwetter über uns herein gebrochen. Es hat geblitzt und gedonnert. Und dann prasselte der Regen nur so auf's Schiff. Da ist man froh, sicher im Hafen vertäut zu sein.
Heute morgen war ich vor 8 Uhr auf und konnte mir den Wetterbericht anhören. Dieser wird um 08:05h, 13:05h, 19:05h und um 23.05 von der holländischen Küstenwache auf Kanal 23 und 83 ausgesendet. Es gab zwar keine Warnung, aber 3-4 Bft. zunehmend auf 4-5 Bft. soll es schon geben.
Die Gale-Warning kam eine 1/2 Stunde später, allerdings nur für die Nordsee. Trotzdem sind wir im Hafen geblieben. Für den ersten Tag auf See wäre das schon ein wenig viel gewesen. Selbst ich war ja froh, in den ersten Tagen nicht soviel Wind gehabt zu haben. So haben wir uns die Zeit mit Lesen vertrieben und sind zum Dorf gegangen die letzten fehlenden Sachen einkaufen. Im Ort gibt es einen kleinen Coop, bei dem man alles Nötige bekommt.

Sonntag, 13.06.2004 Hindeloopen - Lemmer
NW-N 3 23,9 sm / 05:41h

Bereits gestern wurde die Gale-Warning per Funk wieder aufgehoben. So waren bis heute morgen alle Schaumkronen vom Ijsselmeer verschwunden. Es war jedoch deutlich kälter. Da NW bis N angesagt war, bot sich Lemmer als Ziel an. Hier erreichte uns auch die Wettervorhersage von gestern, die "Flink wat Son" versprochen hatte. Vor der Stadtschleuse mußten wir dann für eine 3/4 Stunde festmachen. Bei dem strahlendem Sonnenschein aber sehr angenehm. Wenn wir nicht mit Schiffen von Andreas unterwegs sind, fahren wir immer in den Stadthafen. Die Kaimauer ist mit schönen Bäumen gesäumt und man muß nur 3 Schritte gehen, um im nächsten Cafe Platz nehmen zu können. Was wir auch prompt nach dem Festmachen getan haben.
Neu im Stadthafen sind die Stromanschlüße. Füttert man diese mit 50 Cent bekommt man Strom satt. Und für 2 Personen und die Papillon muß man auch nur 6,85 Euro löhnen. Allerdings muß man die 4,50 Euro für die Stadtschleuse noch mitrechnen. Trotzdem recht günstig.

Montag, 14.06.2004 Lemmer - Enkhuizen
W3 24,4 sm/06:48h

Heute sind wir erst spät los gekommen. Die Sonne stand schon hoch am Himmmel und der Schleusenmeiser hatte schon Mittag. So war es schon 20 nach 1 als wir endlich durch die Schleuse waren und erstmal Richtung Tonne SB16 motorten da, wie so oft, wir in der Lemmerbucht den Wind auf der Nase hatten. Kurz nach der Tonne setzten wir dann Segel und mit ein paar großen Kreuzschlägen ging es Richtung Enkhuizen. Der Wind drehte etwas nach Norden und blieb auch. So konnten wir um 19.40 Uhr im Hafen festmachen.
Enkhuizen hat ja eine schöne, neue Kaimauer. Und da die meisten Plattbodenschiffe in einem anderen Hafen untergebracht sind, hat sich die Liegeplatzsituation etwas entspannt. Es ist auch nicht mehr so laut wie früher.

Dienstag, 15.06.2004 Enkhuizen - Hoorn
NW 3-4 23,7 sm / 03:07

Beim Aufstehen kurz vor 8 Uhr zum Hören der Wetternachrichten sah es noch nicht so nach einem schönen Tag aus. Nach dem Duschen und Frühstück verzogen sich die Wolken so langsam. Beim Ablegen um 12 Uhr hatten wir dann wieder strahlenden Sonnenschein. Auf dem Wasser war dann das T-Shirt zu kalt und so mummelte man sich in seinen Pullover oder Jacke. Nach dem Schleusen konnten wir den Kurs auf die Tonne Nek gut anlegen. Das reicht zwar nicht um in einem Zug nach Hoorn zu kommen, aber den größten Teil hat man dann schon geschafft. So brauchten wir nur noch einen Schlag Richtung Hoorn zu machen und schon konnten wir vor der Hafeneinfahrt die Segel bergen. Nur 3 Stunden von Enkhuizen bis Hoorn sind keine allzu schlechte Zeit für die Papillon.
In Hoorn war nur noch ein kleines Stück Kaimauer direkt hinter der Einfahrt vom Stadthafen frei. Da es mich immer in die alten Häfeen zieht, haben wir dann dort auch fest gemacht. So müßen wir zwar um den halben Hafen laufen, um zu den Duschen und Toiletten zu kommen, aber da diese eh schon um 1/2 9 Uhr schließen, ist dies nicht ganz so tragisch.
Schnell haben wir uns stadtfein gemacht und schon können wir los, Hoorn erobern. Da wir nur 3 Stunden gesegelt sind waren wir natürlich viel zu früh im Hafen. So finden wir noch offene Geschäfte und damit ist klar: die Bordkasse wird für ein paar neue Klamotten geplündert. Einmal beim Plündern beschließt man, im Restaurant De Hoofdtoren fürstlich zu speisen, Dieses befindet sich in der 2. Etage eines Wehrturmes aus dem 16. Jahrhundert. Nach einer leckeren Zwiebelsuppe, einem Salat mit Parmaschinken und der großen Fischplatte waren wir pappsatt. Wo Mona noch das Bananensourbet mit Eis, Ananas und Apfelstückchen hingetan hat, bleibt mir ein Rätsel. Als Absacker gab es den obligatorischen Espresso und einen Ouden Genever. Danach schwankten wir satt und zufrieden Richtung Schiff. Den Preis von rund 80 Euro für dieses wirklich gute Menü habe ich gerne bezahlt. Es stimmte halt alles. Das Essen, die Atmosphäre und die Kellnerin war sehr freundlich und aufmerksam. Dies alles hat halt seinen Preis, vor allem hier in Holland. So geht wieder ein schöner Segeltag zu Ende. Morgen geht es dann weiter nach Amsterdam.

Miitwoch, 16.06.2004 Hoorn - Amsterdam
NW3 23,1 sm / 05:18h

Amsterdam und die Borrelhapjes warten! Also Leinen los und Segel gesetzt. Schnell verschwindet Hoorn hinter uns. Der Wind passt mal wieder perfekt und so sausen wir mit einem raumschoten Wind Richtung Amsterdam. Der Wind dreht auch nicht zu sehr nach West, so das wir den neuen SW-Kurs ab Marken auch noch gut segeln können. Kurz nach 16 Uhr können wir schon an der P13 die Segel bergen. Jetzt geht es mit Volldampf Richtung Schellingwouderbrug und der Oranjesluizen. Knapp eine Stunde später können wir schon im Sixhaven festmachen. Wir nutzen den kostenlosen Fährservice,der im 5 Min. Takt diese Seite von Amsterdam mit dem Bahnhof verbindet. Die Geschäfte in der City schließen leider um 18 Uhr schon und so bleibt uns leider nichts anderes über als auf den direktem Weg zu unseren Borrelhapjes zu machen. Das sind so leckere Schweinereien wie Oliven mit Schafskäse, kleine scharfe Frikadellen, die hier Gehaktesbollen heißen, mit einer feurigen Salsasoße oder ganz ordinäre Chicken Wings. Eine 1/2 Stunde später sind wir wieder pappsatt und nutzen die Straßenbahn, um wieder zur Centraal Station zu kommen. Der Kapitän der Fähre ist so nett und nimmt uns mit, so daß wir 10 Min. später wieder auf unserer Papillon sitzen. Noch ein schnelles Spiel Carcaconne und schon fallen wir wieder müde in die Koje. Gottseidank können wir morgen einmal ausschlafen.

Donnerstag/Freitag, 17/18.06.2004 Amsterdam - Gouda
29,9 sm / 07:48h

Heute fängt der Tag ganz in Ruhe an. Es geht erst abends um 23 Uhr weiter. Dann werden wir im Konvoi durch Amsterdam geschleust. Also erstmal ausschlafen, dann in Ruhe duschen und gemütlich frühstücken. Dann ist noch Zeit für ein paar Reparaturen an Bord. Das Deckslicht und das CD-Radio liegen auf dem gleichen Schalter und das ist nicht sonderlich intelligent. Um 15 Uhr verlassen wir den Sixhafen und verlegen uns hinter die 1. Brücke im Oude Houdhafen. Hier startet der Konvoi durch Amsterdam um 2 Uhr nachts.
Wir gehen noch ein wenig in Amsterdam spazieren und besorgen noch ein paar Vorräte. Dann bereiten wir uns ein leckeres Chili-con-carne zu, damit wir für die Nacht gestärkt sind. Ich lege mich für 2 Stunden ein wenig hin und stehe um 23 Uhr auf, da ich irrtümlich der Meinung bin, mit unserer Seite würde angefangen. Dabei muß die andere Seite erst quer durch Amsterdam geschleust werden. Pünktlich um 2 Uhr hebt sich die Brücke und mit einem riesigen Transporter und weiteren 3 Schiffen geht es los. Um 4 Uhr morgens passieren wir die letzte Schleuse vor (oder hinter) Amsterdam. Wir geben alle Gummi den um 5 Uhr hebt sich die erste Brücke vor Amsterdam. 20 vor 5 Uhr sind wir da und haben noch Zeit uns einen Kaffee aufzuschütten. Es wird jetzt doch recht frisch und wir sind dankbar über den heißen Kaffee. Etwas später schert das 1. Scchiff aus und verzieht sich in einen kleinen Hafen. Wir ziehen weiter dem Morgen entgegen und so schaffen wir es, die große Spoorbruk vor Gouda um 10.13 Uhr zu erwischen. Dann biegen auch wir ab und tuckern nach Gouda rein.
Dieser Hafen bekommt vom Ambiente eine glatte 5-. Nur eine Container fur alle und die Umgebung ist nicht gerade als wohnlich zu bezeichnen. Auch wenn man hier nicht so weit vom Centrum weg ist. Ein herunter gekommenes Industrieviertel als Hafen zu bezeichnen ist eine Frechheit. Dafür sind wenigstens die Duschen und Strom kostenlos und mit 7,60 Euro ist er auch nicht teuer.
Wir sind dann schön durch die Innenstadt von Gouda gestromert. Mona auf der Suche nach ein paar Schuhen. Also wurde keins der zahlreichen Schuhgeschäfte ausgelassen. Noch ein Borrelhapje und wir wanken müde zum Schiff zurück. Immerhin bin ich seit 23 Uhr letzte Nacht auf und rechtschaffend müde. Trotzdem geht noch ein schnelles Spiel und dann ab in die Koje. Ich versuche noch etwas zu lesen, aber dafür bin ich nun wirklich zu müde. Eine Minute später schlafe ich tief und fest.

Samstag, 19.06.2004 Gouda - Dordrecht
- 17,6 sm / 04:27

Nach einer traumlosen Nacht wache ich durch Regengeprassel auf dem Deck der Papillon auf. Scheint ja kein schöner Tag zu werden! Aber der Schein trügt. Es wird zwar nicht heiß, aber die Bewölkung löst sich rasch auf. Es bleiben nur noch eine große Menge Cumulus-Wolken über, die gemächlich nach Osten ziehen.
Nach dem Verlassen von Gouda setzte ich die Genua und lasse mich mit einer schwachen Brise Richtung Julianasluis treiben. Dort holen wir die Segel kurz ein und machen für 5 Minuten fest. Dann geht die Schleuse auch schon auf und wir können das Segel nochmal für eine 1/2 Stunde setzen. Dann ändert der Kanal etwas die Richtung und kreuzen mag ich nicht. So tuckern wir bis zur nächsten Brücke. Danach kann ich nochmal für eine Stunde unter Genua langsam Richtung Dordrecht treiben. Dann ist der letzte Wind auch weg und Johann bringt uns brav bis nach Dordrecht. Dort gibt uns der Hafenmeister im hinteren Teil des Hafens eine Box. Nach dem Begleichen unserer Schulden und dem obligatorischen Anlegerbier gehen wir noch ein wenig in die City und bleiben beim Eethuis De Beer hängen. Dort genießen wir super leckere Spare Rips und das eine oder andere Schneewitchen, So geht auch unser vorletzter Tag zu Ende. Morgen geht unser Törn zu Ende.

Sonntag, 20.06.2004 Dordrecht - Strijensas
W2-3 8,3 sm / 02:50h

Heute morgen schaffen wir quasi einen Frühstart. Um 10 vor 10 Uhr legen wir ab und tuckern durch die kleine Eisenbrücke im Hafen. Da die große Spoorbrücke um 10.17 Uhr öffnet, habe ich den Hafenmeister gebeten, die Brücke für uns zu öffnen. Mit uns verlassen 4 weitere Schiffe den Hafen. Da wird es vor der 2. Brücke schon recht eng. Da ich mich über Kanal 74 ordentlich angemeldet habe, geht sie dann auch um 10.00 Uhr püntklich hoch. Wir tuckern das kleine Stück bis zur wirklich imposanten Spoorbrücke von Dordrecht. Dort angekommen, müssen wir noch 10 Min. Kreise ziehen und dann geht es Richtung Heimat. Gut eine Seemeile weiter biegen wir in das Fahrwasser Dordsche Kil ein und können dann die Genua setzen und den Motor endlich ausmachen. Der zuerst schwache Wind brist etwas auf und so können wir nochmal 2 Stunden nett segeln. Alle paar Minuten zieht einer von den dicken Pötten an uns vorbei. Man merkt das dies die Hauptverbindung zwischen Rotterdam und Antwerpen ist. Nach knapp 3 Stunden machen wir an der Tanke im Hafen von Strijensas fest. Leider gibt es hier nur Diesel und das hilft mir mit dem Benziner von der Papillon nicht wirklich weiter. So lade ich den Tank in meinen Kofferraum und düse zur nächsten offenen Tankstelle. Die ist in Holland an einem Sonntag garnicht so einfach zu finden.
Jetzt ist noch Großreinemachen angesagt und dann steht auch schon die Nachfolge-Crew am Steg. Wir trinken erstmal einen Kaffee und dann schleppen die Neuen ihre Klamotten an Bord. Ich verlege noch schnell die Papi in "ihre" Box und dann heißt es Adieu Papillon. Wir schauen uns auf dem Rückweg noch kurz die Filou, das neue Clubschiff, an. Mit der werden wir, wenn alles klappt, nächstes Jahr mal nach England rüber machen.

Resümee

Es war mal wieder ein gelungener Törn. Wind und Wetter haben fast immer gepasst und auch die Planung hat hingehauen. Ich habe viel Neues und natürlich auch viel Altes wieder gesehen. Und das eine oder andere gelernt. So war es ein wirklich gelungener Start in die Segelsaison 2004.